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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Sabahinseln - Säbelantilope
Über sabäische Sprache und Litteratur s. Him-
jariten. - Die Bezeichnung Sabäismus siir
Sternenkultus beruht auf einer Verwechselung der
S. mit den Sabiern (s. Ätandäer).
Sabahinseln, s. Bab el-Mandeb.
Sabaikal-Kosaken, s. Baikalkosaken.
Sabajkalfkaja Oblastj, s. Transbaikalien.
Sabanilla (spr. -nillja), Hafen im Departamento
Bolivar von Columbia, westlich vom Mündungs-
arm Boca de Ceniza des Äcagdalena (s. d.), durch
Babn mit Varranquilla verbunden. Der eigentliche
Landungsplatz ist Salgar, eine offene Reede mit
wenigen Schuppen und dem Babnbof. S. ist neuer-
dings rasch anfgeblüht. Per Dampfer wurden 1893
ausgeführt 19 Mill. 1(F Waren im Werte von 10,35
Mill. Pesos, namentlich Kaffee tt,2 Mill. Pesos),
Edelmetalle, Erze. Im Hafen verkehrten 242 Schiffe,
fast nur Dampfer.
Sabaorden, f. Sava (Orden des heiligen).
Sabarä, Villa Real do S., Stadt im brasil.
Staate Minas Geraes, rechts am Rio das Velhas,
einem rechten Nebenfluß des San Francisco, an der
Einmüudung des Rio S., Endpunkt der Eisenbabn,
hat 5000 E.; Goldwäscherei, Gerberei, Weberei, Acker-
bau, Anbau von Zuckerrohr, Viehzucht und Handel.
Sabaria, ro'm. Kolonie, s. Steinamangcr.
Sabaskloster, griech. Kloster im Süden von
Jerusalem beim Toten Meer, 483 vom heil. Saba^
gegründet. Es wurde Mittelpunkt von vielen an-
dern Klöstern, unter denen es als die größte Laura
(s. d.) die Herrschast führte. Das Kloster (jetzt Mar-
Saba) ist eine Stätte derHesychasten (s. d.).
Sabatäti, religiöse Sekte, f. Waldenser.
Sabatier (spr. -tieh), Louis Auguste, fran-
zösischer prot. Theolog, geb. 22. Okt. 1839 zu Vallon
(Depart. Ardeche), studierte zu Montauban, be-
suchte dann mehrere deutsche Universitäten, lebrte
seit 1869 an der prot.-theol. Fakultät zu Straß-
burg sowie am Gymnasium und an der Normal-
schule daselbst und wurde 1877 Professor an der
prot.-theol. Fakultät in Paris. S. gehört der neuen
theol. Richtung an. Er schrieb: "I^s temmFn^s äs
.l08U8-(^i'i3t 8UI-8ll I>61'80NU6" (Toulouse 1863),
"^88ai 8ur 168 80urc68 äs 1a vis äs "IsLNL" (ebd.
1866), ""Is8u8 äs ^lix^lstii) 16 äi'^INS äs 83, vis,
1:5 Fi-anllsni- äs 8Ä P61'80UN6" (zwei Vorlesungen,
1867), "1^1)0^61'lUli, 68^11886 ll'uns 1ii3toil'6 äs 8U.
P6N8S6" (Straßb. 1870), "(^nili^ums 16 ^iiciUirns"
(ebd. 1872), "Ds I'intliisiics 663 fsmms8 8ui- 1".
littsratliis fi-Hn^3.i86" (Par. 1873), "^l6M0ii'6
8nr 111. notion iiödraisiuO äs 1'68prit" (ebd. 1879),
"ve 1'oi-i^in6 än pscile äkN8 13. tiwolo^iL äs
i'^öti-6 ?au1" (ebd. 1887), "Os 13. vis intimo ä68
6nM08 st äs Isur pui883.ncs ä'svolution" (ebd.
1890; deutsch von Schwalb, Lpz. 1890), "N38Hi
8ur ^ vis st Ili mort" (Par. 1892).
Sabbat (hcbr. 8cKiid1)Ht,1i), bei den Israeliten
und dann den Juden der einer gänzlichen Enthal-
tung von Arbeiten gewidmete siebente Wochentag,
der vom Abend des Freitags bis zum Abend des
folgenden Tags gerechnet wird. In ältester Zeit
tritt er als Opfertag hinter dem Neumondfcst zurück.
Im Judentum wuchs seiue Bedeutung, da er eins
der nationalen Kennzeichen gegenüber dem Heiden-
tum war. Die talmudische Entwicklung hat seine
Feier verschärft, indem sie Vorschriften ausklügelte,
wodurch völlige Enthaltung von Arbeit gesichert
wurde. Die bezüglichen Vorschriften enthält der
Talmudtraktat 8^i^d^. Der mit dem Passahfeste
zusammenfallende S. heißt (Joh. 19,31) großer E.
Eine Strecke von 2000 Ellen, die man sich an dem
Rnbetage von seinem Wohnort entfernen durste,
nannte man einen Sabbaterweg. Das je siebente
Iadr, in dem die Äcker unbebaut blieben und vom
isracl. Schuldner Schulden nicht beigetrieben, nach
dem Talmud fogar erlasfen wurden, hieß Sabbat-
jabr. - Sabbat-Goi, s. Goi.
Sabbatäer, Sekte, s. Sabbatai Zevi.
Sabbatai Zevi, jüd. Schwärmer und Stifter
der Sekte der Sabbatianer oder Sabbatüer,
geb. 1626 in Smyrna, vertiefte sich in die Lektüre
kabbalistisch-mystischer Schriften und gab sich sür dcn
1648 erwarteten Messias aus. Vom Bann getroffen,
mußte er seine Vaterstadt verlassen, lebte in Jerusa-
lem und Ägypten und kehrte von danach seiner Heimat
zurück, begleitet von dem angeblichen Propheten Na-
than aus Gaza, der überall von den Wundern und der
Herrlichkeit des neuen Messias predigte. In Smyrna
wurde S. Z. (1666) im Triumph empfangen. Fast
die ganze Indenschaft Europas wurde von dieser Be-
wegung ergriffen, bis die türk. Regierung S. Z. m
Konstantinopel festnahm und in das Dardanellen-
fchloß Abydos abführen ließ. Um fein Leben zu ret-
ten, bekannte sich S. Z. zum Islam und wurde später
nach Dulciguo in Albanien verbannt, wo er 1676
starb. Noch 100 Iadre nach ihm war der Glaube
an den angeblichen Messias nicht ganz verschwun-
den; das abenteuerliche Gebaren des Jak. Frant
(s. d.) sührt auf S. Z. zurück.
Sabbatarier, f. Adveutisten und Baptisten.
Sabbat des Blasens, Posaunenfest, das
Neujahrsfest (s. d.) im alten Israel.
Sabbaterweg, s. Sabbat.
Sabbatianer, Sekte, s. Sabbatai Zevi.
Sabbatisten (Sabbatarier), s. Advcntisten
Sabbatjahr, s. Sabbat. sund Baptisten.
Sabbioncello (spr.-tsch^llo),slaw.I'6i^68^oder
nach dem gleichnamigen Orte Orsdic, Halbinsel in
Dalmatien, trennt sich bei Stagno vom Festlande ad
und erstreckt sich in nordwestl. Richtung 68 km lang
und 5 ^m breit. Im N. wird sie vom Canale di Na-
renta, im S. vomCanale di Meleda bespült. Die Halb-
insel, welche dieselbe Richtung wie die sie umgeben-
den Inseln Curzola und Meleda besitzt, hängt mit
dem Festland durch einen 2 km breiten Isthmus
zusammen. Der größere westl. Teil mit dem Haupt-
ort S. (619, als'Gemeinde 2064 E.) bildet den zur
Vezirksbauptmannschaft Curzola gehörigenGerichts-
bezirk (261,3? hkm, 8221 serbo-kroat. E.), während
der östliche den zur Vezirkshauptmannschaft Ragusa
gehörigen Gerichtsbezirk Stagno oder Ston mit
371,89 ^m und 8527 E. bildet. Die Halbinsel ist
sehr gebirgig und fällt steil ins Meer ab. Der
Monte-Vipcra erhebt sich bis zu 907 m.
Säbel, Hiebwaffe mit einschneidiger zugespitzter
Klinge, die mebr oder weniger gekrümmt ist; start
gekrümmte S. sind namentlich im Orient gebräuch-
lich, wo auch der S. nie einen Korb (Gefäß), oft
nicht einmal einen Bügel hat. (S. Seitengewehr,
Degen, Pallasch.)
Säbelantilope (Oi^xisucoi-^x ^Mas, s. Tafel:
Antil 0 pen II, Fig. 2), eine etwa 1,65 m lange und
1 in hohe Antilope, die das nordöstl. Afrika und
Arabien bewohnt. Die Farbe ist im allgemeinen
schmutzig-gelbweiß, die der Endquaste des 30 cm
langen Schwanzes sowie die der beiden Geschlech-
tern zukommenden, beim alten Bock über meterlang