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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Saint Louis-Arkansas-Eisenbahn - Saint-Marc Girardin
Sparbanken. - Anfangs eine Station der Pelz-
händler, wurde S. L. 1764 durch Laclede gegründet,
zählte 1810: 1600, 1840: 16470, 1860: 160773,
1880: 350518 E. - Vgl. Scharf, Hi^oi^ ol 3. I..
Oit7 anä ^ouiit? (2 Bde., Philad. 1883).
Saint Louis-Arkanfas-Gisenbahn, Saint
Louis- und San Francisco-Eisenbahn, f.
Amerika (Vd. 1, S. 520). sviers.
Saint Luc (spr. ßäng lück), Luftkurort, f. Anni-
Saint Maixent (spr. ßäng mäkßäng oder
mäßang), alte Stadt im Arrondissement Niort des
franz. Depart. Deux-Eevres in Poitou, an der
Eövre-Niortaise und der Linie Niort-Poitiers der
Staatsbahnen, hat (1891) 3921, als Gemeinde
5036 E., in Garnifon Teile des 114. Infanterie-
regiments; Gewerbekammer, prot. Kultus, eine got.
Kirche (12. bis 15. Jahrb.), 1562 und 1568 großen-
teils von den Calvinisten zerstört und 1670-82
wiederhergestellt, ferner ein College, Infanterie-
offizierschule (im ehemaligen Kloster), Hospital; Ge-
stüt, Wollspinnerei, Lohgerberei, Fabrikation von
Serge, Tricots, Papier sowie Handel mit Schlacht-
vieh, Pferden, Leinwand und Wein.
Saint Malo (fpr. ßäng). 1) Arrondissement im
franz. Depart. Ille-et-Vilaine in der Oberbretagne,
hat auf 917,80 hkm (1891) 132 646 E., 9 Kantone
und 64 Gemeinden. - 2) S. M., lat. ^win Vk-
tu8 Kksäonuin, Hauptstadt des Arrondisscments
S. M., Festung zweiter Klasse, an der Mündung
der Rance, der Inseln und Klippen vorliegen, liegt
malerisch auf dem vorspringenden Felsen Aron, der,
früher eine Infel, jetzt durch den 200 m langen,
45 m breiten Damm Sillon (Streifen) mit dem
Lande verbunden ist, 1^ km von der in der östl.
Vorstadt Rocabey liegenden Station S. M.-St.
Servan der Linie S. M.-Rennes (82 km) der West-
bahn, ist Sitz des Kommandos der 40. Infanteric-
brigade, Gerichtshofs erster Instanz, Handelsge-
richts, einer Handels- und Ackerbaukammer, Zoll-
inspektion, Marinekommission und einer Filiale der
Bank von Frankreich, hat (1891) 9227, als Ge-
meinde 11896 E., in Garnison das 47. Infanterie-
regiment, am Westende des Sillon ein Schloß aus
dem 14. und 15. Jahrh, (jetzt Kaserne), zum Teil in
Promenaden umgewandelte Mauern, fünf Außen-
forts auf nähern Infeln: auf dem ^ km entfernten
Grand Bey (mit Grabmal Chäteaubriands), Petit
Bey (beide Infeln sind bei Ebbe trocknen Fußes zu
erreichen), Fort National, nordwestlich Harbour und
südlich Fort Cite' auf der bei St. Servan vorspringen-
den Halbinsel; einen in neuerer Zeit südlich von Sil-
lon und nördlich von dem durch eine rollende Brücke
verbundenen Saint Servan (s. d., 11608 E.) ange-
legten Hafen (den 12. Frankreichs), der durch 6^ bis
75/2 ni über den mittlern Wasscrstcmd hohe Dämme
in einen Vorhafen, einen Seehafen und zwei Bas-
sins (zusammen mit 42 Ka Oberfläche und 4800 m
Quais) sowie ein inneres Neservebassin geteilt wird
und durch Einfuhr von Holz und Kohlen, Ausfuhr
von Lebensmitteln aller Art nach England, Küsten-
schiffahrt und Schiffsausrüstung bedeutend ist. Die
Flut steigt hier 7-8 m, die Springflut bis 15 m
über den Ebbestand. Vom Schloß, dessen Wälle
herrliche Aussicht bieten, über den Chateaubriand-
Platz gelangt man hinauf zur engen Stadt mit steilen
Güßchen, einer Parochialkirche (früher Kathedrale)
aus dem 15. Jahrh., mit schönem Turm, Glas-
malereien, prächtigem Chor, Skulpturen, Statuen
und Gemälden, dem Marmorstandbild des Admirals
Duguay-Trouin, von Molchnecht (1829), dem Rat-
haus mit Bibliothek (10000 Bände) und dem Mu-
seum. Nördlich vom Schloß und östlich vom Fort
de la Reine beginnt der herrlichste, 3 Km lange See-
badestrand Frankreichs, La Grande Greve, der viel
besucht wird und an den Anlagen mit Bronzestand-
bild Chäteaubriands, von Millet (1875), und dem
Kasino vorbei, die Chaussee du Sillon entlang in
ostnordöstl. Richtung über Rocabey nach Params
(4488 E.), speciell das neue Parame-les-Bains (mit
monumentalem Hotel und Kasino), und Rochebonne
führt, wovon 3 km nordöstlich das Seebad Rote'-
neuf liegt. Auch links von der Rancemündung ist
am malerischen Felsufer eine Reihe Seebäder:
am Vorgebirge der angenehme Flecken Dinard-
Saint Enogat (4435 E.), wovon St. Enogat
westlicher liegt, dann Saint Lunaire (1357 E.)
und Saint Äriac (2220 E.) mit Hotels und Ka-
sinos. S. M. hat eine hydrogr. Schule, Tabak-
fabrik, Krankenhaus, Spital, Gefängnis, Sparkasse,
Theater, Warenlager, Schiffbau, Fabrikation von
Schiffszwieback, Tauwerk, Segeltuch, Leinwand u. a.
Der Handel ist zurückgegangen, ebenso der Kabelsau-
fang bei Neufundland, der nur noch 30 Schiffe be-
schäftigt. Dampftramways führen nach St. Servan
und Params, Omnibus nach Cancale, Dampffähren
nack Dinard, Grand- und Little-Bey und Dampf-
schiffe hinauf nach Dinan fowie nach Ierfey, Sout-
hampton, Cancale, Mont-Et. Michel, Granvills
und im Westen zum 72 m hohen Felsenkap Frchel
mit Höhlen und Leuchtturm. Die Bewohner von
S. M., Malouins, zeichneten sich als kühne
Schisfahrer und Handelsleute aus. - Vgl. Ioanne,
3. N., DinHrä et Isurg environL (Par. 1888).
Saint Mandö (spr. ßäng mangdeh), östl. Vor-
ort von Paris (Arrondissement Sceaux des franz.
Depart. Seine), am Nordwestrande des Waldes
von Vincennes, an der Linie Paris-Vincennes der
Ostbahn, hat (1891) 11329 E., Erziehungsanstalten,
das Hospice Et. Michel, Waisenhaus; Fabrikation
von Tapeten, Emailwaren, Selterswasser, Seife,
Parfümerien, Lackleder, Wollkratzen, Kartonmasse
und Handel mit Ol und Wein. Nahebei im Walde
der See von S. M.
Saint Marcellin (spr. ßäng marhelläng). 1) Ar-
rondisscment im franz. Depart. Isere in der Dau-
phine, hat auf 1071,28 c^km (1891) 77 285 E.,
7 Kantone und 87 Gemeinden. - 2) Hauptstadt
des Arrondissements S. M., rechts von der Isere,
an der Linie Valence-Grenoble der Mittelmeerdahn,
hat (1891) 2780, als Gemeinde 3392 E., Gerichts-
hof erster Instanz, Ackerbaukammer, College; Wein-
bau, Zuckerfabrik und Handel mit Getreide, Seide
und Wein. 8Km im WNW. liegt Saint Antoine
(1621 E.) mit Seidenwarenfabrikation und einer
alten Abtei, dem Mutterhaus der Hospitalbrüder
vom heil. Anton, mit prächtiger Kirche aus dem 13.
und 14. Jahrh.
Saint-Marc Girardin (spr. ßäng mar schirar-
däng), Marc Girardin genannt, franz. Schrift-
steller, geb. 12. Febr. 1801 zu Paris, erhielt daselbst
seineSchulbildung im lüoiikFsIIeni-i IV und gewann
1827 den akademischen Preis für seine Lobrede Bos-
suets. Als Lehrer am ^olik^ki^ouig-iE-^r^nä schrieb
er litterar. Kritiken für das ""lournkl 6.63 Ded^tZ"
und gewann mit dem "I'adieau ds la marclis et äes
1)1-0^63 cle 13. litterHture 5i'an^i86 km 16^ siöcie"
(Par. 1828) neben Philarcte Chasles den von der
Französischen Akademie verliehenen Preis der Ve-