Schnellsuche:

Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Diese Seite ist noch nicht korrigiert worden und enthält Fehler.

213
Salem (Orte in Palästina) - Salerno
Bedeutend ist die Fabrikation von Leder, Scbuhen !
und Schuhteilen, womit sich an 100 Firmen beschäf- !
tigen. In S. ist die I'eaiwd)' ^clulomv, I^83Lx In-
8titnt6, ein Athenäum mitVibliotbek, ein Seminar
u. s. w. Die Stadt wurde schon 1628 besiedelt. -
Vgl. Iliätoric^i Lketcli ok 3. (Salem 1879). -
2) Hauptort des County S. in Neujcrsey, südwest-
lich von Philadelphia, am Salem-Creck, 5 1<m von
seiner Mündung in den Delaware, in fruchtbarer
Gegend, mit Obstpräservicrungsanstalten, zwei
Glaswerken, Öltuchfabrik und (1890) 5516 E. -
3) Stadt im County Columbiana in Obio,^ südöst-
lich von Clevcland, nüt Eisengießereien, Masckincn-,
Kessel-, Ofen-, Drahtnägel- uuo Pflugwcrken, Orgel-
bau, Herstellung von Kaugumnn, Getreide-, Obst-,
Wollhandel und (1890) 5780 E. - 4) Hauptstadt
des Staates Oregon und des County Marion, am
östl. Ufer des Nillamctteflusses, an der Oregon-
Calisornia-Vahn, mit (1890) 4515 E., Staate-
kapitol, Willamette-Universität, Gefängnis, Taub-
stummenanstalt und Blindcninstitut; Mahl- und
Sägemühlen, Eisengießerei. !
Salem soll in der wobl zu Ehren Jerusalems !
gemeinten Erzählung 1 Mos.14 wahrscheinlich ebenso ^
wie Psalm 76, 3 Jerusalem als Ursitz einer bobern
Neligion und als Ort der Zehntenabgabc des Abra-
bam bezeichnen. Ein anderes S. (Sa lim) bei Enon
(genauer Linon, d. i. Quellort), wo Iobannes taufte
(Joh. 3, 23), wird von dem Onomastikon des Euse-
bius und Hieronymus 12 liin südlich von Skytbo-
polis (Beth Eean) unweit des Jordans gesetzt, etwa
östlich von dem bentigen Ras Ibzik.
Salem (spr. sieh-, englische, aus dem ind. Scke-
lam verderbte Schreibung), Hauptort des gleich-
namigen Distrikts der brit. Präsidentschaft Madras
in Vorderindien, unter 11° 39^ nördl. Br. und 78^ 12^
östl. L., an der Vabnlinie Calicut-Madras gelegen,
enthält eine Anzahl wohlgebauter Häuser, zwei
breite, sich von O. nach W. erstreckende Hauptstraßen
und zälsit (1891) 67 710 E., darunter 60880 Hindu.
Salemi, Stadt im Kreis Mazzara del Vallo der
ital. Provinz Trapani aus Sicilien, östlich von Mar-
sala, 442 m ü. d. M., in einförmiger Hochebene,
Etation Sta. Ninfa-S. der Bahn Palermo-Trapani,
hat (1881) 15422 E. und eine Burgruine. S., das
alte Il3iikva6 der Sikaner, erst karthagisch, später
römisch, hieß unter den Normannen Salemma.
Garibaldi proklamierte sich in S. 14. Mai 1860
zum Diktator Sicilicns.
Salende, soviel wie Salleiste (s. d.).
Salentin, Hubert, Maler, geb. 15. Jan. 1822
zu Zülpich in der Nheinprovinz, war erst Schmied,
besuchte dann seit 1850 die Kunstschule in Köln,
hieranf die Akademie in Düsseldorf, wo Sohn und
W. Schadow besonders Einfluß auf ihn hatten. Sein
erstes Bild Der Freier erwarb der Kunstverein in
Köln, den Feuerausbruch unterm Gottesdienste der
Kunstvcrein des Nheinlandes. Mit Vorliebe ent-
nahm S. die Stosse seiner Bilder dem Volksleben des
Schwarzwaldes. Die Goldene Hockzeit (1856: im
Besitz der Kaiserin von Rußland), Der blinde
Knabe (1858/. Museum in Vesancon), Spielende
Kinder (Pariser Salon 1863; von Napoleon III.
angekauft), Frühlingsboten (1870; Museum in
Prag), Wallfahrer an der Kapelle (1870; National-
galerie zu Berlin), Die Heilquelle (Museum in Köln)
zäblen zu. S.s besten Leistungen. In neuerer Zeit
erschienen auf Ausstellungen: Adam und Eva (1883),
Der Storch (1886), Ter Valoback (1888). Ferner
bat er auch mehrere Altarbilder gemalt, so für die
Kirche in Willenberg (1881), für die Dionysiuskirche
in Krcfeld (1887). Er malte auch mit Erfolg Land-
schaften. S. lebt in Düsseldorf.
Salentmer, Volk in Apulien (s. d.). "änta.
Salep, s. Oi-cliis; westindischer S., s. ^la.-
Saleph, Fluß in Kleinasien, s. Gök-su.
Salepschleim, ^Inciia^o 8alep, ein Medika-
ment, das gegen Durchfälle, besonders der Kinder,
gegeben wird. S. wird bereitet durch Verteilen von
1 Teil Salcppulver mit 10 Teilen kaltem Wasser,
Zufügen von 90 Teilen siedendem Wasser und
Schütteln bis zum Erkalten.
Salernes (spr. ßalärrn), Stadt im Arrondisse-
ment Draguignan des franz. Depart. Var in der
Provence, links an der Bresque, die links znm Ar-
gens geht, an der Nebcnbahnlinie (Arles-)Meyrar-
gues-Draguignan (-Nizza), hat (1891) 2206, als
Gemeinde 2830 E., bedeutende Burgruinen aus
dem 13. Iabrh.; Destillationen, Schneidemühlen,
Fayencefabriken, Töpfereien (Tomettes), Ziegeleien
und Handel mit Getreide, Olivenöl und vorzüg-
lichem, hier gebautem Rotwein.
Salerno. 1) Provinz im Königreich Italien,
der südlichste Teil der Landschaft Campanien, ehe-
mals neapolit. Provinz Principato citeriore,
grenzt im NW. an die Provinz Neapel, im N. an
Caferta und Avellino, im O. an Potenza, im S.
und W. (Golf von S.) an das Tyrrhenische Meer,
bat 5506 (nach Strelbitskij 5071) ^km mit (1881)
550157, nach Berecknung vom 31. Dez. 1892:
568 541 E., d. i. 100 E. auf 1 ykin, und zerfällt in
die 4 Krcife Campagna, Sala Consilina, S. und
Vallo dclla Lucania mit zusammen 158 Gemeinden.
Die Provinz ist meist von den Ausläufern des
Apennin erfüllt, die sich bis zu 1900 in erheben
(Monte-Ccrvati 1899 m; Monte-Polveracchio 1790;
Monte-Alburno 1742; Monte-Sacro 1704 m),
am Golf von S. nur in dem nordöstlich von dem-
selben ausgebenden Fluftthal eben; bewässert wird
sie vom Tusciano, Sele mit Calore, Alento und
Mingardo. Das Land erzeugt Weizen, Mais, Hül-
scnsrücbte, Flacks, Hanf, Baumwolle, Oliven, Wein,
Feigen und Lbst. Die Viebzucht (besonders Schafe
und Ziegen) und Fischerei sind bedeutend. Die In-
dustrie erstreckt sich auf Baumwollspinnerci, -Weberei
und -Druckerei sowie Fabrikation von Gußwaren,
Seidcnfilanden, Hüten, Glas, Papier und Lcder.
Die beiden die Provinz durchziehenden Eisenbahn-
linien vereinigen sich im NW. bei Vattipaglia. -
2) Hauptstadt der Provinz S., in herrlicher Lage
am Nordende des GolssvonS. (3inu81'aLZtanuL),
im W. und N. von Bergen, im O. von fruchtbaren
Ebenen umgeben (s. die Karte: Neapel und Um-
gebung, Bd. 12, S. 218), an den Linien Neapel-
Metaponto und S.-Mercato des Mittelmeernetzes,
ist Sitz des Prüfektcn, eines Erzbischofs, Tribunals,
Handelskammer und der Infantenebrigade "Fer-
rara" und bat (1881) 23010, als Gemeinde 31245,
nach Berechnung vom 31. Dez. 1892: 39000 E., in
Garnison das 47. und 48. Infanterieregiment (auher
1 Bataillon), in ihrem ältern Teile enge, ansteigende
und unregelmäßige Straßen, am Meer entlang den
Corso Garibaldi, mit Anlagen, stattlichen Gebäuden
und dem Denkmal des Genuescn Carlo Pisacana,
Herzogs von San-Giovanni, der sich 1857 an den
Veri'uchcn,Italien zu revolutionieren, beteiligte. Von
den Gebäuden sind zu nennen die Kathedrale San
Matteo, 1084 von Robert Guiscard erbaut, aber