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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Salvatore-Bahn - Salz

Salvatōre-Bahn, Drahtseilbahn auf den Monte-Salvatore bei Lugano (s. d.) in der Schweiz. (S. Schweizerische Eisenbahnen.)

Salvatoriëllo, Beiname des ital. Malers Salvator Rosa (s. d.).

Salvatōrische Klausel, s. Carolina.

Salvātororden, s. Birgittenorden.

Salvātor Rosa, ital. Maler, s. Rosa, Salvator.

Salvātorthaler, schwed. Thaler des 16. und 17. Jahrh., mit dem Bild Christi und der Umschrift «Salvator mundi adjuva nos».

Salva venĭa (lat.), mit Verlaub (zu sagen).

Salve (vom lat. salve, sei gegrüßt), ursprünglich Ehrengruß durch Abfeuern von Geschützen oder Gewehren (s. Ehrenschüsse); in der Taktik das gleichzeitige Abfeuern aller Geschütze oder Gewehre einer Truppenabteilung auf Kommando des Führers, im Gegensatz zu dem unregelmäßigen, wenn auch anhaltenden Einzelfeuer (bei der Infanterie «Schützen- oder Plänklerfeuer», feu à volonté, bei der Artillerie «geschützweise Feuer»). Die S. wird im Gefecht angewendet, wenn die gefahrdrohende Annäherung eines Gegners durch gleichzeitiges massenhaftes Einschlagen der Geschosse vereitelt werden soll, oder wenn es darauf ankommt, die Entfernung des Gegners schnell und sicher zu erkennen, was durch Einschlagen einzelner Geschosse kaum möglich ist. (S. auch Feuerart.) – In der Marine ist die S. für Batterieschiffe Regel.

Salve, Alpengipfel, s. Hohe Salve.

Salvengeschütze, s. Kartätschgeschütze.

Salve regīna (misericordiae, lat., «sei gegrüßt, Königin [der Barmherzigkeit»] ^[vertauschte Reihenfolge]), der Anfang einer in der kath. Kirche zu Ehren der Maria als Himmelskönigin gebräuchlichen Antiphonie, die man sonst am Schluß des Gottesdienstes und an manchen Festen (außer der Fastenzeit) zu singen pflegte, jetzt aber vorzugsweise in diesen Kirchenzeiten und in den Klöstern nach dem Kompletorium (d. h. bei dem Gottesdienste abends nach eingenommener Mahlzeit) anwendet. Als Verfasser nennen einige Petrus Compostella, andere Herm. Contractus (um 1050).

Salvi, Giambattista, ital. Maler, s. Sassoferrato.

Salvĭa L., Pflanze, s. Salbei.

Salviāti, Antonio, verdient um die Glas- und Mosaikfabrikation Venedigs, geb. 1816 zu Vicenza, studierte zu Padua und Wien die Rechte und wurde dann Advokat. In der Absicht, die auch in Venedig früher viel geübte Kunst des Glasmosaik zu neuem Leben zu erwecken, gründete er 1860 auf der Insel Murano bei Venedig eine Fabrik. Auf der Weltausstellung zu London 1862 erregten seine Erzeugnisse Aufsehen. Nun erweiterte S. die Gebiete seiner Thätigkeit nach verschiedenen Richtungen, indem er insbesondere die venet. Glasgefäße des 16. und 17. Jahrh. nachahmte und damit die ausgezeichnete ehemalige venet. Glaskunstindustrie (s. Tafel: Glaskunstindustrie ⁠Ⅰ, Fig. 5‒11) wieder belebte. Alsdann versuchte er auch die antike kunstvolle Technik des Hohlglases wieder zu erfinden. Die bedeutendsten seiner Mosaikarbeiten in Deutschland sind: der Fries an der Façade der Villa Pringsheim zu Berlin, das Mosaikrundbild am Schaft der Siegessäule daselbst, die Erneuerung des kolossalen Marienbildes am Schlosse Marienburg in Westpreußen, die Ausschmückung der Kuppel des Münsters zu Aachen. In England befinden sich Mosaiken von S. unter anderm im Schlosse zu Windsor (s. Tafel: Mosaik, Fig. 5), in der Kuppel der St. Paulskathedrale zu London. Um die Mittel zur Vergrößerung seiner Fabrik zu erlangen, verband E. 1867 sich mit einer engl. Aktiengesellschaft, deren Direktor er war. Seit 1877 hatte er sich von derselben wieder getrennt und sich zur Herstellung von Mosaiken mit Elster in Berlin verbunden. Er starb 25. Jan. 1890 in Venedig.

Salvieren (lat.), retten, in Sicherheit bringen.

Salvīni, Tommaso, ital. Schauspieler, geb. 1. Jan. 1829 zu Mailand, wurde 1845 Mitglied der Compagnia Reale in Neapel, ging dann zur Gesellschaft des Luigi Domeniconi, beteiligte sich 1849 an der Verteidigung Roms, was ihn in Florenz in den Kerker brachte. Später spielte S. in Paris und erntete außergewöhnliche Erfolge. 1864‒67 war er Mitglied der Florentiner Truppe und begründete dann eine eigene, mit der er in Spanien, Portugal, England, Deutschland und Österreich Vorstellungen gab. Ebenso trat S. in Nord- und Südamerika auf. Seine Hauptrollen sind Hamlet, Romeo, Othello, Paolo in «Francesca da Rimini» u. a.

Salvinĭa Mich., Büschelschwimmfarn, Farngattung aus der Familie der Salviniaceen (s. d.) mit nur wenigen Arten, meist in den wärmern Gegenden. In Deutschland wächst nur S. natans L. (s. Tafel: Gefäßkryptogamen, Fig. 9), wie die übrigen eine schwimmende Wasserpflanze mit ovalen Blättern und eigentümlichen, erbsengroßen Sporenfrüchten, die an der Basis der wurzelartig ausgebildeten sog. Wasserblätter sitzen. Die Sporenfrüchte enthalten entweder Mikrosporangien (a) oder Makrosporangien (b).

Salviniacēen, Familie der Rhizokarpeen oder heterosporen Farne (s. d.). Sie umfaßt nur zwei Gattungen, Salvinia und Azolla, mit zusammen etwa 12 Arten, vorzugsweise in den Tropen, schwimmende Wasserpflanzen mit Makro- und Mikrosporangien, die in kugelige Sporenfrüchte eingeschlossen am Grunde der Blätter sitzen.

Salvis omissis (lat.), unter Vorbehalt von Auslassungen.

Salvo errōre et omissiōne (lat.), abgekürzt s. e. & o., mit Vorbehalt von Irrtümern und Auslassungen. (S. Kontokorrent, Bd. 10, S. 602 b.)

Salvo honōre (lat.), der Ehre, der gebührenden Achtung unbeschadet.

Salvo jure (lat.), des Rechts unbeschadet.

Salvo meliōre (lat.), unbeschadet des Bessern (der bessern Belehrung).

Salvōre, Dorf mit Leuchtturm bei Pirano (s. d.).

Salve titŭlo (lat.), auf Adressen abgekürzt S. T., d. h. unbeschadet des vollen Titels (wenn man den Titel wegläßt).

Salvus conductus (lat.), freies oder sicheres Geleit (s. d.).

Salwati, Papua-Insel, s. Salawati.

Salwe(e)n, hinterind. Fluß, s. Saluen.

Salweidenfalter, s. Fuchs (Schmetterling).

Salwīn (Salween), s. Saluen.

Saly̆er, ligur. Volk, s. Ligurien.

Salyn, der vierte Teil eines Bat (s. d.).

Salz, im weitern Sinne eine große Gruppe chem. Verbindungen (s. Salze); im gewöhnlichen Sprachgebrauch das aus Chlor und Natrium bestehende, in der Chemie Chlornatrium (s. d.) genannte Koch- oder Speisesalz.

Das Kochsalz ist eine der materiellen Grundlagen unsers Kulturlebens, und zwar in einer doppelten Weise. Einerseits ist es von großer physiol. Bedeutung im tierischen und pflanzlichen Leben, dessen