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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Salzburger Eisenbahn- und Tramway-Gesellschaft - Salzgärten
Salzburger Eisenbahn- und Tramway
Gesellschaft. Derselben gehört die Bahn vom
Bahnhof Salzbnrg über Hellbrunn nach St. Leon-
Hard-Drachenloch <12,2lim, 1886 eröffnet) nebst der
1. Mai 1893 eröffneten 1,7 kin langen Flügelbahn
Nutzerer Stein-Parsch (Station der Gaisbergbabn,
s. GaisdergV ^S. 697 d).
Salzburger Kalkalpen, s. Ostalpen (Bd. 12,
Salzburger Kopf, s. Westerwald.
Salzburger Saale, s. Saalach.
Salzburger Schieferalpen, s Ostalpen
(Bd. 12, S. 696 d).
Salzburger Vitriol, s. Adlervitriol.
Salzburg-Tiroler Eisenbahn, s. Giselabahn.
Salzderhelden, Flecken im Kreis Einbeck des
preuh. Reg.-Bez. Hildesheim, links an der Leine,
an der Linie Hannover-Cassel und der Nebenlinie
S.-Einbeck-Dassel (17,5 km) der Preuß. Staats-
bahnen, bat(1890) 1100 evang. E., Post, Telegrapb,
evang. Kirche, ein Solbad, eine Saline, die jähr-
lich etwa 4W0 t Salz liefert, und Schleppschiffahrt
(Salz und Kohlen).
Salzdctfurth, Flecken im Kreis Marienburg
in .Hannover des preuß. Reg.-Bez. Hildeshcim, an
der Lamme, umgeben von reichbewaldetcn Höben-
zügen des Hildesheimer Waldes, hat (1890) 1066
evang. E., Poslagentur, Telegraph, cvang. Kirche,
eine Saline, ein Eol- und Fichtennadelbad und eine
Kinderheilanstalt.
Salze, in der Chemie Bezeichnung a'ler Ver-
bindungen, die aus Säuren (s. d.) dadurch entstehen,
daß ihr Wasserstoffgehalt ganz oder teilweise durch
basische Metalle oder zusammengesetzte Radikale
(s. Radikale, zusammengesetzte), wie z. V. Ammo
nium, KII4, vertreten wird. Am leichtesten erfolgt
die Bildung der S., wenn eine Säure mit basischen
Oxyden oder Hydraten zusammentrifft, wobei stets
noch Wasser entsteht, z.V.: X0I14-1101 ^ X01 ^H20
und ^011! 110 -X0.2 ^^a0 -K0.2 ^II.O-
Nur die S. der hydratischen Säuren werden S.
schlechthin (Ory salze, Sau erst offsalzc, srübcr
däusig auch A m phidfalze, s. d.), die S. der Halo-
gene (s. d.) dagegen Haloide (s. d.) genannt.
Eine einbasische Säure kann mit einer eim'äurigen,
monohydratiscken Basis nur ein einziges Salz, wie
die oben aufgeführten, liefern. Mehrbasische Säu-
ren dagegen können mehrere S. bilden, je nachdem
der ersetzbare Wasserstoff nur teilweise oder voll-
ständig durch Metall vertreten wird. So liefert
z. V. Schwefelsäure, wenn sie sich mit einem Mole-
fül einer alkalischen Basis umsetzt,
II.2804 > K01I -- Kl l^ ^ II20,
ein Salz, das noch unvertretenen Wasserstoff von
der Säure her enthält und das deshalb ein faures
Salz genannt wird. Es reagiert mit einem zweiten
Alkalimolekül abermals und bildet nun nach der
Gleichung XII^ ^ K0I1 -. K.^ _,.^^ ein Salz,
in dem aller Säurewafserstoff durch Kalium ver-
treten ist, das neutrale schwefelsaure Kalium.
Die dreibasische Phosphorsäure, H.^04, liefert dem-
entsprechend zwei saure S., KII^I^ und X^ 111^04,
und ein neutrales Kaliumsalz, X^O^ Trifft eine
cinbasischc Säure mit einer mehrwertigen Basis zu-
sammen, so können ebenfalls mehrere S. entstehen,
von denen alle diejenigen, welche noch Wasserstoff
von der Basis enthalten, basische S. heißen, z. V.
gegenüber den neutralen S., die auch von der
Basis der keinen Wasserstoff mehr enthalten, wie
?d(0-K0,2)2. Neutrale S. im chem. Sinne sind
daher die S., die weder von der Säure noch von der
Basis ber mehr ersetzbaren Wasserstoff enthalten,
gleichgültig, ob sie sich Pflanzenfarben gegenüber
indifferent verhalten oder nicht. Ohne Wirkung auf
letztere pflegen nur jene neutralen E. zu fein, welche
nur aus etwa gleichstarken Säuren und Bafen ent-
stebcn. S., die aus einer starken Säure und schwa-
chen Basis gebildet sind, wie das neutrale schwefel-
saure Aluminium, ^.1.2(8^4):;, reagieren sauer, fär-
ben in Lösung also blanes Lackmuspapier rot; an-
dere, die aus starken Basen und schwachen Säuren
entstanden sind, wie die kohlensauren Alkalisalze,
z. B. I^Wg, reagieren alkalisch, ja die letztere Re-
aktion zeigen auch noch die chemisch sauren Alkali-
carbonate, z. B. 151100.^. Mehrsäurige Basen und
mebrbasische Säuren können oft in zahlreichen Kom-
plikationen gleichzeitig neutrale, saure und auch
basische S. bilden. Als Beispiel mögen die schwefel-
sauren S. des Bleis dienen:
^,^080.2 0ll i^0^^ U0.I>d.0^^
^"^0.80.2-011 ^"^0^"2 H0.?d.0^^2
saures, neutrales, basisches Salz.
Von ihnen leiten sich sogar sauerbasische S. ab,
d. h. solche, die noch ersetzbaren Wasserstoff von bei-
den Ingredienzien her enthalten, z. B. bei 100" ge-
trocknetes Bittersalz, ^3<^^'^, das erst bei
150° unter nochmaligem Wasserverlust das neutrale
schwefelsaure Magnesium, ^3<^!>802, liefert.
In Waffer lösliche S. gehören zu den Elektrolyten
^ ls. Elektrolyse), deren verdünnte Lösungen wohl
! tein unverändertes Salz mehr, sondern" die ent-
gegengesetzt elektrisch geladenen Ionen entbalten.
S., in denen der Sauerstoff durch Schwefel ersetzt
ist, heißen Sulfosalze; sie leiten sich von den
Eulfosäuren (s. Schwefel) ab. Analog nennt man
Seleno- und Tellurosalze diejenigen, bei denen
der Eauerstoss durch Selen oder Tellur ersetzt ist.
Ein Beispiel eines Sulfofalzes liefert Xg^.884, Ka-
liumsulfarseniat.
Über die Doppelsalze s. d.
Salze, preuß. Stadt, s. Großsalze.
Salzflechte, s. Hautkrankheiten (der Haustiere,
> Ad. 8, S. R)61>).
! Salzfluß, soviel wie Ekzem (s. d.); auch Name
! der Salzflechte beim Hunde.
Salzfütterung, die Verfüttcrung von Salz an
die Haustiere und an Wild. Sie befördert die Ver-
dauuug und den Stoffwechfcl, besonders wenn die
Tiere mit Fabrikabfällen (Rübenschnitzcl, Treber
^ u.dgl.) ernährt werden. Den Hanstieren giebt rnan
z das Salz in Form der Lecksteine (s. d.) in Salz-
, lecken, kleinen raufenartigen, eisernen Behältern
oder in durchlöcherten und auf einem an der Krippe
befestigten Pflock aufgesteckten Trögen zur beliebigen
Anfnabme oder streut dasselbe über das Futter.
Als mittlere tägliche Gaben gelten für Pserde 15^,
für erwachfene Rinder 30 F, für das Schaf jährlich
11(F denaturiertes oder Viehfalz. Dem Wild fetzt
man auch Salz lecken genannte Kasten aus, in die
Viehfalz mit Lehm vermischt fest eingestampft wird.
Salzgärten, Meersalinen, Einrichtungen,
durch welche Kochsalz aus dem Meerwasser gewon-
nen wird, indem man Moerwasser in flache Gruben
("Beete") leitet und es daselbst durch Sonnenwärme