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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Saône-et-Loire - São Thomé
Mineralquellen ist Luxcuil zu erwähnen. Das De-
partement besitzt an Eisenbahnen die Linien Langres-
Vesoul-Belsort, Langres-Gray-Vesancon, Epinal-
St. Loup-Gray-Chälon-sur-Saönc lind mehrere
Seitenzweige, zusammen 475 km, scrncr (1892)
336,8 km Nationalstrasien und an Bildungsanstalten
1 Lyceum und 3 Colleges. - Vgl.Suchaur,I^IlHut6-
8aöii6. Dicti0nn3.ii-6 liiZtoriciue etc. (Par. 1867).
Saöne-et-Loire (spr. siohn e löahr), franz. De-
partement in Burgund (Bourgogne), zwischen den De-
part. Nievre (NW.), Cöte-d'Or (N.), Jura (O.), Ain,
Rhone, Loire (S.) und Allier (W.), hat auf 8556,<8
(nach planimetrischer Berechnung 8026) likm (1891)
619 523 E. (6362 weniger als 1886), d. i. 72,4 auf
1 hkin, in 5 Arrondissements (Antun, Cbälon-sur-
Saöne, Charolles, Louhans, Ältacon), 5l) Kantonen
und 590 Gemeinden. Hauptstadt ist Mäcon. Im
NW. bilden die Monts du Hliorvan (902 m) die
Grenze, im N. kommen bis 517 m hohe Ausläufer
des Cöte d'Or herein und im S. steigen die Monts
du Charolais (nördl. Fortsetzung der Monts du
Lyonnais) 775 in empor. Der Vodcn, teils steinig,
teils lehmig oder sandig, ist meistens fruchtbar und
liefert Holz, Wein (1893: 780 561, im 10jährigen
Durchschnitt 588 325 di), Getreide (1893:1706 719 di
Weizen, 364448 lü Roggen, 35276 Metercentner
Gerste, 192 638 Metcrcentner Hafer, viel Mais und
Buchweizen), sowie Garten- und Hülfenfrüchte. An
den Flüssen Saöne mit Doubs,Scille und Grosne und
Loire mit Sornin, Arconce und Arrour mit Bourbince
sind fchöne Wiesen (1700 likm) und gedeiht die Vieh-
zucht (1887-.Rindvieh 354 859 Stück, Schafe 173 533,
Schweine 215 727 und Ziegen). Ferner werden Stein-
kohlen (1893: 1737 244 t), Eisen (1893: 85 591t),
Braunstein und Marmor gewonnen und von den
Mineralquellen besonders die zu Vourbon-Laney
(rechts von der Loire) benutzt. Die Industrie erstreckt
sich auf Eifenwerkc (zu Crcusot), Maschinenbau, Glas,
Baumwollspinnerei und Weberei, Bierbrauerei u. a.
Dem Handel dienen die Eisenbahnen Dijon-Lyon, die
Linien von Macon nach Roanne und Ncvcrs sowie
von Cbälon-sur-Saöne nach Nevers, Aurerre, Ve-
soul, Besancon, Lons-le-Saunier, Vourg u. a. (zu-
sammen 832'km); ferner der Kanal du Centre, die
schiffbare, von Chälon abwärts mit Dampfern be-
fahrene Saöne und (1892) 589,5 Km Nationalstrahen.
An höhern Unterrichtsanstalten sind ein Lyceum und
fünf Collöges vorhanden.
Säo Nicoläo (spr. ßaung nikolaung), eine
der Kapverdischen Inseln (s. d.).
Säo Paulo (spr. ßaung). 1) Südl. Staat Bra-
siliens, wird im N. durch den Rio Grande von Mi-
nas Gcraes, im W. durch den Parana von Mato-
Grosso, im S. durch den Parana-Panema von Pa-
rana geschieden, zählt auf 290 876 <ikm (1888)
1306 272 E., d. i. 4 E. auf 1 hkm, darunter über
15 000 Deutfche und zahlreiche Italiener. Der Westen
ist noch fast unbewohnt. Der Küste vorgelagert sind
die Insel Sao Sebastiäo und Gruppen kleinerer,
ebenfalls fruchtbarer Infeln. Der nördl. Teil des
Gestades, Beira mar, ist reicher entwickelt, weil die
Serra do Mar näher an das Meer herantritt als im
Süden die Eerra do Parana-Piacaba. Nach Westen
finden die bis zu 1000 m aufsteigenden Rand-
qebirge in einer von dem Parana-Panema, dem
Hiete und dem Moqy durchfurchten Hochfläche ihre
Fortfetzung, welche sich zum Parana allmählich fenkt.
Während die Vergabhänge von Urwäldern bestanden
sind, wird das westl. Hochland von Campos (Gras-
fluren) bedeckt, welche Rindvieh-, Pferde- und Maul-
tierzucht ermöglichen. Im Süden finden sich auch
Araucarienwälder (Pinhacs). Das Klima des
Küstenstrichs ist sehr heisi, feucht und zum Teil unge-
sund; hier tritt fogar das Gelbe Fieber auf; dagegen
ist die Luft auf den Hochebenen trockner und von einer
niedrigern Temperatur; es kommen im Juli sogar
Echneefälle vor. In Ipanema bei Soracaba wird
Eifen gewonnen; Marmorbrüche finden sich bei San
Roque; die Kohlenlager werden noch wenig aus-
gebeutet. Unter der Kultur der Kolonialprodukte
steht die des Kaffees obenan, daneben sind Zucker-
rohrbau, Kultur von Baumwolle und Tabak zu
nennen. Mais, Reis, Bohnen, Gerste und Gemüse
werden ebenfalls produziert. Die überwiegend von
Deutschen begründete Indnstrie erstreckt sich auf
Baumwollwebcrei, Eisengiesicrci, Fabrikation von
Tabak, Cigarren und Hüten, Bierbrauerei und De-
ftillerie; auch der Handel findet fich vielfach in deut-
schen Händen. Die besten Häfen sind Santos (s. d.),
Porto de Iguape und Cananca. Von den Flüssen
ist nur der Küstenfluft Iguape schiffbar. Dagegen
ist das Vahnnetz gut entwickelt. - 2) Hauptstadt
des Staates, liegt über 5 kin füdlich vom Ober-
lauf des Tiete auf einer Anhöhe, 753 m ü. d. M.,
ist mit der Hafenstadt Santos, mit Rio de Janeiro
und mit dem Innern des Landes durch Eisenbahnen
verbunden, Sitz eines Bischofs, eines Appellations-
tribunals, einer Fakultät für Jurisprudenz, einer
theol. Fakultät und eines deutschen Konsulats, Mittel-
punkt derIndustrie des Staates, zählt etwa40000E.,
darunter 1500 Deutsche, welche eigenen Klub, Zei-
tung und Schule haben, hat eine Kathedrale, einen
Regierungspalast, ehemals Iesuitenkollegium, ein
Museo Paulista auf dem Ipirangahügel, einen
bifchöfl. Palast am schönen Iardim Publieo, ein
Seminar für weibliche Zöglinge, ein Krankenhaus,
Irrenhaus, Theater und mehrere Banken. In der
Nähe die fast ausfchliesilich von Italienern bewohn-
ten Kolonien Eta. Anna, Gloria, Sao Caetano und
Sao Vernardino.
Säo Paulo de Loanda (spr. haung), Stadt
in Angola, s. Loanda.
Säo Pedro (spr. ßäung), Stadt im brasil. Staate
Rio Grande do Eul (s. d.).
Säo Pedro do Sul (spr. ßaung), auch Caldas
de Säo Pedro, Badeort im portug. Distrikt Vizeu
in Oberbcira, 157 in ü. d. M., rechts am Vouga,
am obern Eingang in dessen Durchbruchsthal zwi-
schen Serra de Gralheira (1122 m) und As Talha-
das, hat (1890) 2596 E. und heiße, mächtige Dampf-
wolken bildende Schwefelquellen (70-80" 0.).
Saora, Saoria, Vandwurmmittel, s. NasLa.
picta. ^ lietzt Campos is. d.).
Säo Salvador (spr. ßäung), Stadt in Brasilien,
Säo Salvador da Vahia (spr. ßäung), Haupt-
stadt des brasil. Staates Vahia (s. d.).
Säothiago (spr. ßaungthi-), die größte der
Kapverdischen Inseln (s. d.). ^ ^vom Schwert.
Säo-Thiago-Orden (spr. ßaung), s. Jakob
Säo Thome (spr. siäung), SaintTbomas, eine
der portug. Guinea-Inseln, liegt 250 km entfernt
vom Kap Lopez an der Westküste Afrikas, nördlich am
Äquator, umfaßt 929 hkiu. Die dicht bewaldete Insel
liesert alle tropischen Prodnkte, hat auch beträchtliche
Viehzucht. S. T. gehört seit 1471 den Portugiesen.
Die ganze Insel erfüllt ein vulkanischer Gebirgs-
stock, dessen höchster Gipfel, der Pico de S. T., sich
bis zu 2142 m erhebt. Das Klima ist wesentlich ge-