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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Schalllöcher; Schallspiegel; Schalltrichter; Schallwellen; Schalmanka; Schälmaschinen

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Schalllöcher - Schälmaschinen

von Mersenne, von der Florentiner Akademie (1660), von der Pariser Akademie (1822), von Moll und van Beck (1823) u. a. angestellt. In ähnlicher Weise hat man die S. im Wasser (am Genfer See) bestimmt zu 1435 m in der Sekunde. Die Geschwindigkeit im Glas konnte nicht nach dieser Methode bestimmt werden. Tönt ein in der Mitte gehaltener Glasstab von der Länge 1 beim Streichen longitudinal, so liegt in ihm die Hälfte der Länge λ der stehenden Welle, so daß λ = 2 l. Giebt der Stab n Schwingungen in der Sekunde, so liegen auf der Strecke, die derselbe in einer Sekunde zurücklegte, n solcher Wellen. Die S. ist also nλ = 2nl. (S. Schwingung und Wellen.) Newton faßte den Gedanken, die S. zu berechnen, da durch die Expansivkraft E der Luft die bewegende Kraft, durch die Dichte ρ die zu bewegende Masse bestimmt ist; er fand für die S. s den Ausdruck

^[Abb. Formel]

Laplace verbesserte diesen Ausdruck und fand

^[Abb. Formel],

wobei E, ρ Expansivkraft und Dichte bei 0° C. und C/c das Verhältnis der beiden specifischen Wärmen der Luft, α der Ausdehnungskoefficient und t die Temperatur nach Celsius ist. Durch einen Zimmerversuch kann man die S. für Luft oder ein beliebiges Gas mittels Staubfiguren bestimmen. (S. Kundts Staubfiguren.)

Schalllöcher, die Öffnungen im Resonanzboden von Saiteninstrumenten, die den Schwingungen der im Resonanzkasten eingeschlossenen Luft aus dem Instrument herauszutreten ermöglichen. Sie haben bei den Guitarrenarten, den Hackebrettern und auch bei alten Klavieren kreisrunde Gestalt, bei den Geigenarten in ältester Zeit die Form des Buchstabens C, seit dem 16. Jahrh. die eines f, und heißen dann F-Löcher (s. d.). Bei Klavieren sind seit dem 19. Jahrh. die S. durch andere Einrichtungen überflüssig geworden. – S. heißen auch Fenster oder fensterartige Öffnungen in Glockentürmen.

Schallspiegel, metallene Hohlspiegel (s. d.), die zu je zwei in größerer Entfernung voneinander, mit ihren Achsen zusammenfallend, aufgestellt werden. Hängt man in dem Brennpunkt des einen S. eine Uhr auf, so werden die auf diesen S. fallenden Schallstrahlen in paralleler Richtung nach dem andern S. und von diesem zum Brennpunkte des letztern geworfen. Vermöge der so im zweiten Brennpunkte vereinigten Schallstrahlen hört man hier das Ticken jener entfernten Uhr bei weitem stärker als zwischen den Brennpunkten der beiden Spiegel, wo die parallelen Strahlen, als vereinzelt, zu schwach wirken. Das Princip der S., das auf einer Brennpunktseigenschaft der Kegelschnitte (s. d.) beruht, findet sich auch an sog. Flüstergewölben oder Flüstergalerien (s. Echo).

Schalltrichter, Schallbecher, jeder trichter- oder becherförmige Hohlkörper zum Auffangen der Schallwellen, so z. B. besitzt in der Regel jedes Hörrohr am äußern Ende einen S., ebenso der Phonautograph (s. d.), der Empfänger des Phonographen (s. d.) u. a. Die Ohrmuscheln sind natürliche S., die jedoch nach Darwin und Haeckel am Menschen keine erhebliche Funktion mehr haben.

Schallwellen, s. Schall.

Schalmanka, arab. Name von Salamanka.

Schälmaschinen, Einrichtungen zur mechan. Entfernung der Schalen von Obst, Kartoffeln, Möhren, Rüben, Getreidekörnern u. s. w. Während die ersten Ausführungen dieser Art viel Abfall lieferten, arbeiten die neuern Konstruktionen sehr ökonomisch und übertreffen zugleich die Handarbeit an Genauigkeit. Die nachstehende Fig. 1 stellt eine auch zum Schälen von Obst verwendbare Kartoffelschälmaschine dar von E. Herzog in Reudnitz-Leipzig, die mittels einer Schraubzwinge an einer Tischkante zu befestigen ist. Die Kartoffel wird hier wie bei einer Drehbank in die geteilte Welle eingeklemmt, wobei nicht, wie bei dem sonst gebräuchlichen Aufspießen, eine innere Verletzung und das unappetitliche Schwarzwerden im Innern der Frucht stattfinden kann. In der Anfangslage steht das Messer, welches durch eine Spiralfeder fortwährend leicht gegen die Frucht gedrückt wird, ganz auf der rechten Seite derselben. Sobald man jedoch die Handkurbel dreht, beginnt es, unter beständiger Rotation der Welle, sich im Bogen an der Frucht hin zu bewegen, wobei es die Schale in einem feinen Streifen ablöst. Diese Bewegung wird ihm mittels eines Schneckengetriebes erteilt, das, von der Kurbel direkt bewegt, den Arm des Messers von rechts nach links herumführt. Wenn das letztere auf der linken Seite angelangt ist, hat es die Frucht vollständig geschält und kann daher in seine Anfangslage durch einfaches Auslösen des Schneckengetriebes zurückgebracht werden. Die fertig geschälte Kartoffel wird aus der Maschine entfernt, indem man einen federnden Hebel nach links bewegt, wodurch die Spitzen der Welle auseinandergehen und so die Frucht freigeben. Für Äpfel und Rettiche existieren auch S., bei denen gleichzeitig ein zweites Messer die Frucht in eine spiralförmige Scheibe zerschneidet. Andere

^[Abb. Fig. 1.]

^[Abb. Fig. 2.]