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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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S. C. M. - Scott (von Buccleuch und Queensberry)
das Ministerium der Justiz und des Kultus, trat
aber zurück nach dem Mißlingen seiner Bemühun-
gen, ein Konkordat mit Rom zu stände zu bringen.
1860 zum Staatsminister ernannt, war er 1861
-64 Vorsitzender des Senats, in den er 1849 be-
rufen worden war. 1872 beriefen ihn England und
Amerika in das Genfer Schiedsgericht über die Ala-
bamafrage (s.d.). Er starb 8. März 1878. In seinen
letzten Jahren lebte er in Turin. Von seinen Werken
seien erwähnt: "ätolia 6"U' antic^ l6Fi8liixi0ii6
äol?i6M0M6" (Tur. 1833), "3toi-iH äeiiH I6F13-
1H210N6 itaiianw) (3 Bde., ebd. 1840-57; 2. Aufl.,
1863-64), "3u11' HuwritH Fiuäi^iai ia" (ebd. 1842),
"3a^io LUFii 8tati F6N6i'Hii eä ^Itrs istitu^ioni
z)0iiticii6 ä^1?i6M0iit6 6 äeiiasavovH" (ebd. 1851),
"1^6 i-sl^ioni politieks tiH 1^ äina8tiH äi 8HV0V3.
eä ii ^0V6in0 di-itannico 1240-1815" (Tur. 1853),
"Claris I^0ui86 (^3.di'i6ii6 äs 8ÄV0i6. i'eine ci'^3-
PÄFNL" (Par. 1867), "1^6 cHi'äiuHl Noi'0N6" (ebd.
1869). - Vgl. Saredo, ^äsi-ico 8. lTur. 1862);
Nocca, 1^6 coints I">6ä. 8. (Par. 1880); A. von Neu-
mont, Biogr. Denkblätter (Lpz. 1878).
3. (l. NI., Abkürzung für 8^ci'H (^68^62
NlN68tH8 (lat., d. h. geheiligte kaiserl. Majestät).
Scodra, Stadt in Albanien, s. Ekutari.
3oo1ex, s. Bandwürmer. ^eule.
3oo1ioptsr^x, Schmetterling, s. Kapuziner-
3oo1opHoi"las, 3oo1öpa.x, s. Schnepfe.
Scolopii, Scolopios, religiöse Genossen-
schaft, s. Piaristen. ^ ^Splintküfer.
3oo1?i:iÄ2.o, 3oo1^tus, s. Borkenküfer und
3ooindsr, 3oonidriäHS, s. Makrelen.
Scone (spr. ßkuhn), s. Perth.
5oonto (ital.), s. Diskont.
Scontro (Mehrzahl Scontri, ital.), wie Ri-
scontro im allgemeinen Vergleichung, Gegenüber-
stellung ; im besondern unter den Geschäftsbüchern ein
Buch, in welchem der Ein- und Ausgang von Waren,
Wechseln, Effekten, Geldsorten u. s. w. verglichen
und abgerechnet wird; daher Waren- oder Lager-
scontro, Wechselscontro, Effektenscontro,
Sortenscontro u. s. w. In der einfachen Buch-
führung, wo das eigentliche Hauptbuch (s. d.) und
damit die Wertberechnung sachlicher Güter ganz
fehlt, können derartige Nebenbüchcr mit Geld-
kolumnen geführt und dadurch die Sachkonten des
Hauptbuchs ersetzt werden; in der doppelten Buch-
führung brauchen sie nur eine Vergleicbung der ein-
und ausgegangenen Mengen (der Zabl, Colli, Kilo
u. s. w.) zu enthalten, da die Wertberechnung sich
aus den Konten des Hauptbuches ergiebt. Die ge-
naue Führung von S. ergiebt eine ständige Kon-
trolle über die vorhandenen Bestände und erleichtert
insbesondere deren Aufnahme bei der Inventari-
sierung. (S. Buchhaltung.)
Hoo/)., hinter lat. naturwissenschaftlichen Namen
Abkürzung für Johann Anton Scopöli, geb.
1723 zu Cavale^e in Tirol, gest. 1788 in Pavia.
3oopiäa.s, s. Schattenvögel.
Scoranze (serb. IIIchkvH), kleine sardellenartige
Fische, die dem Skutarisee und den in denselben
mündenden montenegrin. Flüssen eigentümlich sind.
Bei Annäherung des Winters ziehen die S. massen-
daft in die Nordwestccke des Skutarisees, wo die
Montenegriner nach Abhaltung feierlicher Ceremo-
nien zwei bis drei Wochen lang Massenfischerei be-
treiben, welche jährlich über 50000 Fl. einbringt,
da die Fische getrocknet und gesalzen nach Italien
und der Levante verhandelt werden.
Score (engl., spr. ßkohr), eine Anzahl von 20 Stück,
s. Corge.
Scorel (Schooreel, Schoorl, Schorel), Jan
van, dolländ. Maler, geb. 1. Aug. 1495, erhielt
seinen Namen von seinem Geburtsorte Schoorl bei
Alkmaar. In seinem 18. Jahre kam er nach Amster-
dam in die Werkstätte des Jak. Cornelis 86n., lernte
auch unter Mabuse und wanderte hierauf nach Köln
und Epcyer, wo er Baukunst uno Perspektive stu-
dierte, auch nach Nürnberg zu Dürer. 22 I. alt,
gelangte S. nach Kürnten, wo er den herrlichen
Altar in der Kirche von Obervillach malte. Er zog
1520 nach Venedig und nahm an einer Wallfahrt
nach Palästina teil. Drei Jahre blieb er in Jerusa-
lem, und vielleicht ist von ihm das große Gemälde
in der Kirche daselbst an der Stätte, wo Christus
geboren worden sein soll. Dann kehrte er über Nom
in die Heimat zurück und starb 1562 zu Utrecht. In
seinen früben Arbeiten war er durchaus nieder-
ländisch, führte aber später die ital. Richtung in
seiner Heimat ein. Eine Kreuzigung im Provinzial-
museum zu Bonn zeigt ihn unter dem Banne der
Kunst Michelangelos. Am trefflichsten sind seine
Vorträte (Utrecht, Berlin und Köln). Für die
Marienkirche in Utrecht malte er ein großes, auf
vier Flügelthüren ausgeführtes Altargemülde, wel-
ches Philipp II. 1549 der Kirche abkaufte und mit
nach Spanien nahm. Die tönigl. Galerie zu Amster-
dam besitzt von ihm: David und Vathseba, Salomo
und die Königin von Saba. - Vgl. Toman, Stu-
dien über Jan van S. (in den "Beiträgen zur Kunst-
geschichte", Neue Folge, Nr. 8, Lpz. 1888).
Scoresby (spr. ßkohrsbi), William, engl. See-
mann, geb. 5. Okt. 1789 zu Cropton in der Graf-
schaft Pork, drang auf dem Walsifchfahrcr seines
Vaters, der Resolution, 1806 bereits bis zu 81^30'
nördl. Br. vor, untersuchte 1822 zum erstenmal die
Ostküste Grönlands zwischen 70 und 75" nördl. Br.
und entwarf die erste genaue Karte dieser Küste in
einer Länge von 1300 I^in. Seit 1823 studierte er in
Cambridge Theologie, worauf er als Kaplan für
Seeleute in den Dienst der engl. Kirche trat. Er
starb 31. März 1857 nl Torquay. S. veröffent-
lichte: "Account ol tlie 3.1-ctic 1-6^10113" (2 Bde.,
Lond. 1820), "^oui'NÄi ol a voMF6 to tiis noi-tlisrn
n1ial6-ii8li6i^" (Edinb. 1823; deutsch von Kries,
Hamb. 1825), "^ournÄi 0k a vo^Fs to ^u8ti-3.1iH
anä i-ounä tlis ^01'iä ior MÄ^nstic r686arc1i"
(1859). Eine Biographie S.s gab sein Neffe heraus:
"I.ik6 of >Vi11iaiQ 8." (1861).
3ooroäÜ3iN2., Pflanze, s. ^srula.
3oorpa.oniü2.o, Fische, s. Drachenköpfe.
3oor2onbr2. ^., Pflanzengattung aus der Fa-
milie der Kompositen (s. d.), mit gegen 100 Arten
in der nördl. gemäßigten Zone der Alten Welt,
meist ausdauernde Gewächse mit grasartigen Blät-
tern und langgcsticlten, lebhaft gelb gefärbten Blü-
tenköpfchen, die nur Zungenblütchen enthalten. Die
bekannteste Art ist die aus dem nördl. Europa stam-
mende, überall kultivierte Schwarzwurzel, 3.
1ii8panicH I>. (s. Tafel: Gemüse III, Fig. 5).
Über die japanische 8. s. I^pM.
Scoten, s. Picten und Schottland. IKquino.
Scotisten, s. Duns Scotus und Thomas von
Scott von Buccleuch und Qneensberry,
Hcrzogstitcl in einer alten schott. Familie, die im
17. Jahrb. im Mannsstamm ansstarb und fort-
gesetzt wurde von dem Herzog von Monmouth (s. d.),
der mit der Erbin des Geschlechts verheiratet war.