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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Sk… – Skanderbeg

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Sjögren'

om församlingarne i Kemi-Lappmark» (Helsingf. 1828), «Ossetische Sprachlehre» (Petersb. 1844), Abhandlungen (historische und sprachliche) in den «Mémoires» der Petersburger Akademie. Seine «Gesammelten Schriften» (2 Bde., Petersb. 1861‒62) enthalten: «Histor.-ethnogr. Abhandlungen über den finn.-russ. Norden» und (Bd. 2) «Livische Grammatik und Wörterbuch» (hg. von Wiedemann, 2 Tle.).

Sk…, Artikel, die man hier vermißt, sind unter Sc… zu suchen.

Skabrös (lat.), rauh, holperig, schwierig.

Skagen, s. Skagerrak.

Skagenbahn, s. Dänische Eisenbahnen.

Skagerrak, von den engl. Seefahrern Sleeve (d. i. Ärmel) genannt, ein Arm der Nordsee, welcher zwischen der flachen nordwestl. Küste Jütlands und dem steilen eingeschnittenen Gestade des südöstl. Norwegens in das Festland Europas eindringt, ist 200‒250 km lang, 110‒150 km breit und hat in der Mitte 100‒200 m, an der norweg. Küste, von deren zahlreichen Buchten oder Fjorden der Kristianiafjord der bedeutendste ist, über 500 m Tiefe. Die Beschiffung desselben ist wegen der häufigen Stürme nicht ungefährlich. Der Name stammt von einer Sandbank, welche, auch als Skagensriff bezeichnet, die Fortsetzung der wie ein Horn gekrümmten Nordspitze Jütlands bildet. Die Stadt Skagen, zum Amt Hjörring gehörig, Endpunkt der Jütländ. Eisenbahnen, hat (1890) 2323 E., meist Fischer und Lotsen, Leuchtturm (1858) und zwei Rettungsstationen.

Skagestölstinderne oder Horungerne, Horungtinderne, eine dichtstehende Gruppe von Berggipfeln in den Jötunfjeldene (s. d.) in Norwegen, im Amte Nordre-Bergenhus, deren höchster Punkt 2394 m erreicht.

Skala, s. Scala.

Skałat. 1) Bezirkshauptmannschaft in Galizien, hat 883,58 qkm und (1890) 84047 (41240 männl., 42807 weibl.) meist poln. E. in 62 Gemeinden mit 135 Ortschaften und 58 Gutsgebieten und umfaßt die Gerichtsbezirke Grzymalów und S. –

2) Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft sowie eines Bezirksgerichts (471,87 qkm, 49657 E.), an einem Zufluß des Zbrucz, hat (1890) 5889 meist poln. E., ein altes Schloß, Land- und Forstwirtschaft.

Skalde (Skald, neutralen Geschlechts, «der Sprecher»), das altnord. Wort für «Dichter» und in diesem Sinne durch Gerstenberg, Klopstock u. a. auch ins Deutsche aufgenommen. Das, was die Kunst des nordischen S. charakterisiert, ist namentlich die künstliche Form des Versmaßes und des sprachlichen Ausdrucks; eine Reihe von Nominalbegriffen (z. B. Mann, Schwert, Kampf u. s. w.) drückt er teils durch Worte aus, die der Prosa fremd und nur der poet. Sprache eigen sind, teils und zwar vorzugsweise durch bildliche Umschreibungen (Kenningar), die aus zwei, drei und mehr Worten zusammengesetzt und der Mythologie, der Heldensage, der Natur entlehnt sind. Dazu kommt noch, daß die Verszeile eine bestimmte Anzahl Silben hat (meist sechs), die nicht überschritten werden darf. Ein Lehrbuch dieser skaldischen Kunst bildet die von Snorre Sturluson (s. d.) entworfene Edda. Die S. bilden keinen besondern Stand, sondern jeder, der sich skaldische Kunst aneignet, ist und heißt Skald. Isländer gründeten darauf einen Lebensberuf, indem sie seit Beginn des 10. Jahrh. die nordischen, engl. und brit. Fürstenhöfe bereisten, um sich durch Vortrag ihrer Lobgedichte auf den Fürsten, der sog. Drapas, Besitz und ↔ Stellung zu erwerben. Von namhaften S. gehören die ältesten Norwegen an (Brage, Thjodolf von Hvin, Eyvind), die weit überwiegende Mehrzahl sind Isländer, vor allem: Egil, Hallfred, Sighvat, Snorre Sturluson u. v. a. (S. Isländische Sprache und Litteratur, Bd. 9, S. 718.) Ein altes Verzeichnis von S., die nordische Fürsten durch Drapas gefeiert haben, das sog. Skaldatal, findet sich in dem dritten Band der Arna-Magnäanischen Ausgabe der Snorra-Edda (Kopenh. 1880‒87), mit Lebensabriß fast aller bedeutendern S. – Vgl. Thorláksson, Udsigt over de norskislandske Skjalde (Kopenh. 1882); Finn Jónsson, Den oldnorske og oldislandske Litteraturs Historie (ebd. 1893‒94).

Skalenoēder (grch.), hemiëdrische Form des tetragonalen und des hexagonalen Systems, s. Tetragonales Skalenoeder und Hexagonales Skalenoeder.

Skalholt, Ort auf Island, s. Reykjavik.

Skalitz. 1) S., ungar. Skakolcza, Stadt mit geordnetem Magistrat mit dem Titel königl. Freistadt im ungar. Komitat Neutra, bis 1876 königl. Freistadt mit Municipium an der Grenze von Mähren, nahe der March, an den Linien Wessely-S. (18 km) der Österr.-Ungar. Staatsbahn und Preßburg-S. (90 km) der Ungar. Staatsbahnen, Sitz eines Bezirksgerichts und Steueramtes, hat (1890) 4926 meist kath. slowak. und magyar. E., ein königlich kath. Untergymnasium, Franziskanerkloster, Kloster der Barmherzigen Brüder mit Spital; Landwirtschaft, Anbau von Wein, Handelsgewächsen und Medizinalpflanzen, Hanfbau. –

2) S., Böhmisch-Skalitz, s. d.

Skalkogrăphie (grch.), soviel wie Chalkotypie (s. d.).

Skallagrimsson, isländ. Dichter, s. Egill Skallagrimsson.

Skalpéll (lat.), ein chirurg. Messer mit unbeweglich in den Stiel eingefügter Klinge.

Skalpieren, das Abziehen der Kopfhaut, das die Wilden in Nordamerika mit verwundeten oder toten Feinden vorzunehmen pflegen, um die Haut (den Skalp) als Siegeszeichen zu bewahren. Nur selten kommen Skalpierte mit dem Leben davon.

Skålpund, schwed. Gewicht, s. Pfund.

Skamander (Skamandros), der Hauptfluß der Ebene von Troja, jetzt Menderes genannt, spielt in der Homerischen Ilias eine Rolle und wird wegen seiner gelblichen Farbe mit dem Beinamen Xanthos (der «gelbe«) bezeichnet. Der S. entspringt auf dem Ida, tritt in der Nähe des Dorfes Bunarbaschi aus einer Bergenge in die troische Ebene ein, die er in ihrer ganzen Länge in nordwestl. Richtung durchfließt, und ergießt sich unweit des Vorgebirges Sigeion in den Hellespont. Im frühern Altertum zog sich der Fluß östlicher, unter dem begrenzenden Hügelrande der Ebene hin, und empfing aus zwei östl. Seitenthälern den Thymbrios und nahe der Mündung den Simoeis. (S. Troja.)

Skamandrĭos, Sohn des Hektor, s. Astyanax.

Skamdrup, Sophus, dän. Dichter, s. Schandorph.

Skanda, ind. Kriegsgott, s. Kārttikēja.

Skandāl (grch.), Ärgernis erregender Vorgang; skandalös, anstößig, unliebsames Aufsehen machend.

Skanderbeg, mit christl. Namen Georg Kastriota, einer der letzten Verteidiger christl. und nationaler Interessen auf der Balkanhalbinsel gegen das vordringende Osmanentum, stammte aus einer vielleicht serb. Dynastenfamilie Albaniens und war der jüngste Sohn des Iwan (Johann) Kastriota, des Herrn der Grafschaft Mat, nahm als Geisel bei den

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 1010.