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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Suck.; Sucre; Sucre (Münze); Suczava; Suczawa; Süd; Suda; Südafrikanische Gesellschaft; Südafrikanische Republik

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Suck. – Südafrikanische Republik

Suck., hinter lat. Pflanzennamen Abkürzung für Georg Adolf Suckow, geb. 28. Jan. 1751 zu Jena, gest. 13. Mai 1813 als Professor der Physik und Kameralwissenschaften zu Heidelberg.

Sucre, seit 1885 die Geldeinheit Ecuadors. Der S. ist = 5 Franken (s. Frank und Münze [Tabelle]).

Sucre, ehemals Charcas oder Ciudad de La Plata sowie Chuquisaca genannt, eine der drei Hauptstädte der südamerik. Republik Bolivia, links oberhalb des Cachimayo, 2740 m ü.d.M., sehr schön in einer mit Hügeln umgebenen geschützten Hochebene gelegen, auf welcher es fast von März bis September regnet, ist Sitz des Erzbischofs und des obersten Gerichtshofs und zählt etwa 20000 E., meist das Quechua sprechende Indianer. Die Stadt hat gut gebaute, von Gärten umgebene Häuser, eine Kathedrale und zahlreiche schöne Kirchen, Präsidentenpalast, St. Xaviers-Universität, St. Christophs-Seminar, Theater, Bergakademie, Hospital u.s.w. Schöne Villen liegen in der Umgebung. – S. wurde 1536 von Pedro Anzures, einem Kapitän Pizarros, an der Stelle einer alten Stadt der Inka gegründet und später La Plata genannt, nach den benachbarten reichen Silberminen von Porco, nach dem Siege des Generals Sucre bei Ayacucho (s. d.) aber S. genannt. Zu S. erfolgte 6. Aug. 1825 die Unabhängigkeitserklärung.

Suczāva (spr. sutsch-), rumän. Suceava, Kreis der Moldau in Rumänien, mit 3420 qkm und 151466 E., benannt nach dem Flusse S., einem linken Nebenfluß des Sereth. Hauptort ist Folticeni.

Suczāwa (spr. sutsch-), rumän. Suceava. 1) Bezirkshauptmannschaft und Gerichtsbezirk in der Bukowina, hat 569,56 qkm und (1890) 56554 (28213 männl., 28341 weibl.) meist rumän. E. (10094 Deutsche, 10059 Ruthenen) in 41 Gemeinden mit 82 Ortschaften und 27 Gutsgebieten. –

2) Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft und des Kreisgerichts, gleichzeitig Handelsgerichts für die südl. Bukowina, an der S. und den Linien Czernowitz-S.-Burdujeni der Österr. Staatsbahnen und S.-Roman-Bukarest (356 km) der Königl. Rumän. Eisenbahnen, durch Lokalbahn mit dem Bahnhof (Itskany) verbunden, hat (1890) 5584, als Gemeinde 10221 meist deutsche E. (2623 Rumänen), heil. Georgskirche und Kloster mit dem Grabe des heil. Johannes Novus, des Landespatrons der Bukowina, zahlreiche Kirchen, darunter die Demetriuskirche (1475), ein griech.-orient. Obergymnasium mit deutschen und rumän. Abteilungen; Brauerei, Lederfabriken und Handel. S. war einst die Residenz der moldauischen Fürsten. 1675 wurde die Stadt von Johann Sobieski belagert und von den Türken geplündert. In der Nähe das 1602 vom Metropoliten der Moldau, Anastas Krimko, im byzant. Stil erbaute Basilianerkloster Dragomirna, und das Dorf Bossancze (4363 rumän. E.) mit Grenzzollamt gegen Rumänien.

Süd, s. Himmelsgegenden.

Suda, Stadt im W. der Nordküste Kretas, an der geräumigen, einen vortrefflichen Hafen bildenden Sudabai, ist Kohlen- und Marinestation.

Südafrikanische Gesellschaft, englische, s. Englisch-Südafrikanische Gesellschaft.

Südafrikanische Republik (bis 1884 Transvaal), der nördliche der südafrik. Burenfreistaaten, zwischen 22°5' bis 28°40' südl. Br. und 24°45' bis 32°10' östl. L. von Greenwich gelegen, grenzt im N. mit dem Limpopo an das Matabeleland, im O. an die portug. Besitzungen der Delagoabai mit den ↔ Lebombobergen, an Tongaland und Britisch-Zululand, im S. an Natal und längs des Vaalflusses an den Oranjefreistaat, im W. an Betschuanaland zum größern Teil längs des Oberlaufes des Limpopo. (S. Karte: Kapkolonien.)

Oberflächengestaltung. Der Flächeninhalt (mit Swasiland) betrügt 326700 qkm, die Zahl der Bevölkerung 830000 E., darunter (1896) etwa 230000 Weiße. Es ist im Innern Plateauland (1500–2000 m ü.d.M.), das sich nach Süden vom Hochfeld (Hooge Veld, 1200–1500 m ü.d.M.) gegen den Vaalfluß und nach Norden als das niedriger gelegene Busch- und Springbockfeld gegen die Quellgebiete des mittlern Limpopo abdacht. Im O. schließt dieses Plateau mit dem nördl. Teil der Drakenberge ab (Mauchspitze 2660 m, Spitzkopf 2220 m). Während im S. und W. die Hochebene sich weiter nach dem Oranje-Freistaat und Betschuanaland erstreckt, wird sie im N. durch die Zand-River- und Waterberge begrenzt. Am Abhang des Plateaurandes liegen im N. die Ländereien in den Niederungen des mittlern Limpopo, im O. jene im untern Flußgebiet des Olifant, Komati, Pongola und Umvolosi. Nahezu durch die Mitte der Hochebene und nahezu parallel dem 26.° südl. Br. ziehen sich zwei für das Klima und die Kultur höchst wichtige Hügelzüge hin: Witwatersrandberge im S., denen die Zuflüsse zum Vaal wie auch der Limpopo selbst entquellen, und die Magaliesberge; sie umschließen ein enges Thal, an dessen Ostausgang die Hauptstadt Pretoria liegt. Die beiden mächtigsten Ströme des Landes sind der Vaal (s. Oranjefluß) und der Limpopo (s. d.), welcher mit seinen zahlreichen Nebenflüssen die Gebirgsränder im N. und O. durchbricht. Die Ausläufer des Drakengebirges entsenden eine große Menge von Wasserläufen in die Küstenniederungen des Indischen Oceans. Die wichtigsten unter ihnen sind die folgenden: der Komati, der mit den Nebenflüssen Krokodilfluß und Lomati die Goldfelder von Barberton durchfließt, und der Pongola im Süden, mit dem Maputa, die beide in die Delagoabai münden. Der Weiße Umvolosi bewässert mit seinen Seitenarmen den von den Zulu bewohnten Distrikt Vryheid und ergießt sich mit dem Schwarzen Umvolosi in die St. Luciabai. Der Buffalo bildet in seinem Oberlaufe die Grenze gegen Natal. Keiner der Flüsse kann als Wasserstraße benutzt werden.

Klima, Flora und Fauna. Der hohen Lage und der Bodengestaltung entsprechend besitzt das Gebiet zweierlei Klima: südlich von den Magaliesbergen und westlich der Drakenberge ein subtropisches, nahezu europäisches; Jahresmitteltemperatur 19,4°C., im wärmsten Monat (Januar) 23°, im kältesten (Juli) 14,9°C.; im Winter Nachtfröste; nördlich der Magalieskette und jenseit der östl. Gebirgskette ein nahezu tropisches Klima, das sich zum wirklichen in den Thalniederungen des Limpopo und des Olifant steigert. Der Sommer, von September bis Ende März, bringt leichte Regenfälle, starke im Dezember, Januar und Februar; der Winter, von April bis Ende August, zeichnet sich durch Trockenheit aus, diese nimmt im allgemeinen von Osten nach Westen zu. Als eins der gesündesten Klimata auf der ganzen Erde wird das des Hochfeldes gerühmt; im Springbock Veld und im Distrikt Lydenburg dagegen herrschen während der Regenzeit bösartige Fieber. Die hauptsächlichsten, immer aber nur wenig Fläche bedeckenden Bäume sind Akazien, während in neuerer Zeit die austral. Gummibäume (Eucalyptus) zu mäch-