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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Süd-Bergenhus; Süd-Beveland,; Südbrabant; Sudbury; Südcarolina; Südchinesisches Meer; Süddakota

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Süd-Bergenhus – Süddakota

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Südbahn'

Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 5)

Lombardisch-Venetianische und Central-Italienische Eisenbahngesellschaft abgetreten und zugleich neu genehmigt die Kärntner Eisenbahn Marburg-Klagenfurt-Villach, die Abzweigung Steinbrück-Agram und die Tiroler Linie Verona-Bozen-Innsbruck-Kufstein (Brennerbahn, s. d.). Hierzu vereinigte die Gesellschaft die der Kaiser-Franz-Josephs-Orientbahngesellschaft 1856 genehmigten, südlich und südöstlich von Wien (zum größten Teil in Ungarn) belegenen Linien und änderte ihre Bezeichnung vom 1. Jan. 1854 in: Südliche Staats-Lombardisch-Venetianische und Central-Italienische Eisenbahngesellschaft. 1861 nahm die Gesellschaft für die von ihr auf österr. Gebiet betriebenen Eisenbahnen die Bezeichnung Kaiserl. Königl. privilegierte Österreichische Südbahn-Gesellschaft an. Die zum Unternehmen gehörenden ungar. Linien umfassen (Ende 1895) 704 km. (S. Österreichisch-Ungarische Eisenbahnen, Beilage.) –

6) Ostpreußische S., s. Deutsche Eisenbahnen. –

7) Schottische S., s. Großbritannische Eisenbahnen (Übersicht A). –

8) Schwedische S., s. Schwedische Eisenbahnen.

Süd-Bergenhus, s. Söndre-Bergenhus.

Süd-Beveland, Insel, s. Seeland (Provinz).

Südbrabant, s. Brabant.

Sudbury (spr. ßöddbörri), Municipalborough in der engl. Grafschaft Suffolk, links am Stour, Station der Linie Witham-Bury St. Edmunds der Great-Eastern-Bahn, hat (1891) 7059 E., eine Kornbörse, Weberei von Krepp und Flor, Malzdarren, Ziegeleien und Kohlenhandel. Die rechts am Stour gelegene Vorstadt gehört zu Essex.

Südcarolina (South Carolina), abgekürzt S. C., einer der Vereinigten Staaten von Amerika, zwischen 32° und 35°10' nördl. Br. und 78°25' und 83°19' westl. L., bildet ein unregelmäßiges Dreieck zwischen Nordcarolina, dem Atlantischen Ocean und Georgia, ist von letzterm durch den Savannahfluß getrennt und umfaßt 79170 qkm (s. Karte: Vereinigte Staaten von Amerika III. Östlicher Teil, Bd. 16, S. 236). Die Bevölkerung betrug 1790: 249075, 1880: 987891, 1890: 1151149 E., d.i. 14 auf 1 qkm. Darunter waren 692503 Farbige und 6270 im Ausland (2502 in Deutschland) Geborene. 1896 wurde die Einwohnerzahl auf 1375000 geschätzt. S. ist der einzige Staat der Union, wo Farbige die entschiedene Majorität bilden. Das quaternäre Tiefland, welches 125–165 km weit in das Innere reicht, ist mit Fichtenheiden bedeckt, zwischen welchen Sümpfe, aber auch fruchtbares Marschland liegen. Die Ufer der größern Flüsse, des Pedee, des Santee, des nördl. und südl. Edisto, sowie der Baien sind von fruchtbarem Boden umgeben, der Baumwolle und Mais produziert. Das Sumpfland eignet sich besonders zu Reisplantagen; auf den Strandinseln wächst vorzügliche Baumwolle, die sog. Sea-Island. Weiter aufwärts folgt das der Tertiärformation zugehörige Mittelland, ein 70–100 km breiter Sandstrich mit einzelnen fruchtbaren Stellen, dann das fruchtbare Oberland mit herrlichen Scenerien und klarem Wasser. Den Nordwesten des Staates durchziehen die Alleghanies in mehrern Ketten und erheben sich im Tafelberge zu 1144 m. Die Hauptprodukte des Landes sind Getreide, Zucker und Baumwolle (1895: 764700 Ballen). Das Gebirgsland enthält Metalle; 1895 wurden 6212 feine Unzen Gold gewonnen. Wichtiger sind die Phosphatlager unweit der Küste, in der Gegend von Charleston ↔ (Landphosphate) und von Beaufort (Flußphosphate), welche früher etwa 0,5 Mill. t lieferten und für die Staatsfinanzen eine nicht unbeträchtliche Einnahmequelle ausmachten. Wegen der Konkurrenz der Florida- und Algiers-Phosphate ist jedoch seit 1893 die Produktion und noch mehr die staatliche Phosphatrevenue zurückgegangen; 1896 wurden nur noch 314000 t gewonnen. Der Census von 1890 zählte 2382 industrielle Etablissements mit 24662 Angestellten und 32 Mill. Doll. Jahresprodukten. Von letzterer Zahl entfielen 9,8 Mill. auf Baumwollwaren, 4,4 Mill. auf Kunstdünger, 2 Mill. auf Mehle und 1,5 Mill. auf Teer und Terpentin. Die Länge der Eisenbahnen beträgt 3428 km. Die Schulen werden durchschnittlich täglich von 136358 Kindern besucht. S. ist in 36 Counties geteilt; Hauptstadt ist Columbia. Der Gouverneur und die 124 Repräsentanten werden auf 2, die 35 Senatoren auf 4 Jahre gewählt. In den Kongreß sendet S. 2 Senatoren und 7 Repräsentanten. S. ist der einzige Staat der Union, welcher den Handel mit berauschenden Getränken als Staatsmonopol betreibt.

S. bildete anfangs mit Nordcarolina zusammen die Kolonie Carolina (s. d.), die 1731 von den Eigentümern an die Regierung abgetreten und von dieser geteilt wurde. Die Verfassung des Staates wurde 1776 eingeführt und 1778 und 1790 verbessert; die Unionsverfassung wurde 1788 angenommen. Schon 1832 faßte S. unter Calhouns (s. d.) Führung den Nullifikationsbeschluß gegen den neuen Schutzzolltarif und fügte sich erst, als eine allmähliche Herabminderung beschlossen war; ebenso war es der erste Staat, der im Dez. 1860 secedierte und im April 1861 die Feindseligkeiten gegen die Union eröffnete. Nach dem Kriege, in dem S. namentlich gegen Ende sehr litt, wurde 1865 eine provisorische Regierung eingesetzt und ein neuer gesetzgebender Körper zusammenberufen, der 1868 eine Verfassung entwarf, wodurch die Sklaverei abgeschafft und den Negern polit. Rechte verliehen wurden. Nur schwer konnte sich S. in die veränderten Verhältnisse finden. Abenteurer aus dem Norden, sog. Carpet-bagger (s. d.), gelangten durch die Neger in die leitenden Stellen, und gegen ihren Einfluß richtete sich vornehmlich die gewaltthätige Agitation des Kuklux-Klans (s. d.), die das Land beunruhigte, bis sie 1871 gewaltsam unterdrückt wurde. – Vgl. W. G. Simms, History of South Carolina (2. Aufl., Neuyork 1860).

Südchinesisches Meer, Chinesische Südsee, Nan-hai, Randmeer an der Küste Ostasiens zwischen der chines. Provinz Kwang-tung, der Insel Formosa, den Philippinen, Borneo und der Ostküste Hinterindiens. Wichtige Buchten sind der Golf von Tongking mit Hai-nan und der von Siam an der Halbinsel Malaka. (S. Karte: Indischer Ocean, Bd. 9, S. 572.)

Süddakota (South Dakota), abgekürzt S. D., einer der Vereinigten Staaten von Amerika. (S. Karte: Vereinigte Staaten von Amerika II. Mittlerer Teil, Bd. 16, S. 234.) Beschreibung s. Dakota. S. hat 201110 qkm und (1890) 328808 E., darunter 782 civilisierte Indianer, 541 andere Farbige und 91055 im Ausland (31372 in Skandinavien, 18188 in Deutschland, 12674 in Rußland) Geborene. Der Staat ist in 78 Counties eingeteilt; Hauptort ist St. Pierre; größte Stadt Sioux Falls. Die wichtigsten Erzeugnisse sind Weizen (1893: 20 Mill. Bushel im Werte von 9 Mill. Doll.), Mais (20 Mill. Bushel für 5 Mill. Doll.), Gerste (2,3 Mill.

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 486.