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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Taylor; Taylorscher Lehrsatz

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Taylor (George) - Taylorscher Lehrsatz

Versmaß des Originals (2 Bde., Lpz. 1872-76; 2. Aufl. 1881). 1871 erschien auch der Roman "Joseph and his friends" (Neuyork). Im Frühjahr 1872 veröffentlichte er eine Sammlung amerik. Erzählungen: "Beauty and the beast" (Neuyork) und "The masque of the gods", ein dramat. Gedicht (Boston). In die J. 1872-74 fällt ein abermaliger Aufenthalt in Europa, verbunden mit Ausflügen nach Ägypten und Island, über welche T. in einem kleinen Bande: "Egypt and Iceland" (Neuyork 1874) berichtet. In demselben Jahre veröffentlichte er "A school history of Germany" (Neuyork und Stuttgart). 1876 erschien "The Echo Club, and other literary diversions" (Boston). In den letzten Lebensjahren trat bei T. die dichterische Produktion immer mehr in den Vordergrund. 1874 veröffentlichte er "The Prophet, a tragedy" (Boston), 1873 "Lars, a pastoral of Norway" (ebd.) und 1875 "Home pastorals, ballads and lyrics" (ebd.). Seine letzte Dichtung: "Prince Deukalion, a lyrical drama" (ebd.) erschien 1878. Eine Gesamtausgabe seiner Schriften veranstaltete er u. d. T. "Complete works" (Bd. 1-16, Neuyork 1870-78). Am 7. Mai 1878 wurde T. als Gesandter beim Deutschen Reiche accreditiert; er starb jedoch bereits 19. Dez. 1878 in Berlin. Seine Leiche wurde 1879 nach Cedarcroft bei Philadelphia, dem Landsitz des Dichters, gebracht. Nach seinem Tode erschienen "Studies in German literature" (Neuyork 1879), "Essays and Notes" (1880). - Vgl. Marie Hansen-Taylor und Horace E. Scudder, Life and letters of Bayard T. (2 Bde., Boston 1885).

Taylor (spr. tehl'r), George, Pseudonym von Adolf Hausrath (s. d.).

Taylor (spr. tehl'r), Sir Henry, engl. Schriftsteller, geb. um 1800 in Durham, trat 1824 in das Kolonialministerium, wurde 1873 zum Ritter erhoben und starb 27. März 1886 in Bournemouth. Zuerst erschien "Isaac Comnenus" (1827), dann die umfangreiche Tragödie "Philip van Artevelde" (1829 u. ö.), sein Hauptwerk; später "Edwin the fair" (1842); die letzte ist "St. Clement's eve" (1862). Lyrisches veröffentlichte T. in "The eve of the conquest and other poems" (1847), "A Sicilian summer and minor poems" (1868) u. a. Eine Gesamtausgabe erschien 1877-78 (5 Bde.). Kurz vor seinem Tode veröffentlichte T. eine "Autobiography" (2 Bde., 1885). Die "Correspondence of H. T." gab 1888 Dowden heraus.

Taylor, Samuel, Erfinder eines Stenographiesystems, s. Stenographie.

Taylor (spr. tehl'r), Sarah, Schriftstellerin, s. Austin.

Taylor (spr. tehl'r), Tom, engl. Dramatiker, geb. 1817 in Sunderland, studierte in Glasgow und Cambridge, wurde Fellow im Trinity College, dann ließ er sich in London nieder, wo er 1844-45 die Professur der engl. Sprache und Litteratur am University College bekleidete. Er gab sie auf, um als Advokat zu praktizieren, wurde 1850 Hilfssekretär, 1854 Sekretär im Gesundheitsamt; als solcher schrieb er "Lectures on sanitary laws". Er starb 12. Juli 1880 in London. Schon zu Anfang der vierziger Jahre errang T. mit dem Lustspiel "Nine points of the law" und mit dem Schauspiel "The vicar of Wakefield" entschiedene Erfolge. Seitdem erschienen von ihm 80-90 Stücke, teils Originalarbeiten, teils Bearbeitungen nach dem Französischen, aus sämtlichen Gebieten der Farce, des Lustspiels, des Schauspiels und des höhern Dramas. Das beste leistete er im Lustspiel und im bürgerlichen Drama, wenn er sich nicht in das Sensationsstück verlor. Zu T.s besten Leistungen gehören die Lust- und Schauspiele: "Still waters run deep", "An unequal match", "The contested election", "Retribution", "The fool's revenge", "Masks and faces", "New men and old acres", "The Overland route" u. a. Gelegentlich gelang ihm auch der höhere Stil, wie in "Joan of Arc" und "Twixt axe and crown". 1774-80 hatte T. die Leitung des "Punch", auch ward er bekannt als Herausgeber von Lebensbeschreibungen engl. Künstler, unter denen "Life of the painter Haydon" (3 Bde., 1853), "Autobiographical recollections of the painter R. C. Leslie" (2 Bde., 1859), "Life and times of Sir Joshua Reynolds" (begonnen von Lesbi, fortgesetzt von T. T., 1865) und der "Catalogue of the works of Sir Joshua Reynolds" (Lond. 1869) Erwähnung verdienen.

Taylor (spr. tehl'r), Zachary, der 12. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, geb. 24. Sept. 1784 in Orange County (Virginien), trat 1808 als Lieutenant in das Heer ein, nahm 1812-15 an dem Kriege gegen England teil und erhielt 1832 als Oberst das Kommando eines Infanterieregiments, mit dem er sich im Kriege gegen den Indianerhäuptling Black Hawk auszeichnete und 1836 nach Florida gegen die Seminolen marschierte. Er besiegte diese bei Okeechobee (25. Dez. 1837), stieg dann zum Brigadegeneral auf und führte 1838-40 das Oberkommando in Florida. Darauf erhielt er das Kommando im ersten Militärdepartement (Louisiana, Mississippi und Alabama) und 1845 auch den Befehl über die Occupationsarmee, die in Texas einrückte. Als 1846 der Krieg mit Mexiko begann, setzte er mit seinem Korps über den Rio Grande und nahm nach einer Reihe kleiner Gefechte 18. Mai Matamoros, 24. Sept. nach blutigem Kampfe auch Monterey. Von hier zog er im Nov. 1846 nach Saltillo, mußte aber aus Mangel an Mitteln auf längere Zeit die Operationen einstellen. Am 22. und 23. Febr. 1847 kam es zu der Schlacht bei Buena-Vista, in der T. mit 6000 Mann einen entscheidenden Sieg über die 20 000 Mann starke Armee Santa-Annas errang. Seine Erfolge gewannen ihm große Popularität, und 1. Juni 1848 wurde er von dem Whigkonvent in Philadelphia zum Präsidentschaftskandidaten ernannt und 7. Nov. gewählt. Am 4. März 1849 trat er seine Verwaltung an. Obgleich geborener Südländer und selbst großer Sklavenhalter, machte er im Kampfe zwischen Norden und Süden seinen Einfluß für Zulassung Kaliforniens als Freistaat geltend. Doch starb er schon 9. Juli 1850 zu Washington. - Vgl. Fry und Conrad, Taylor (Philad. 1848); Frost, Taylor (Neuyork 1848).

Taylorscher Lehrsatz, Taylorsche Reihe, die von dem engl. Mathematiker Brook Taylor (spr. tehl'r, geb. 18. Aug. 1685, gest. 29. Dez. 1731 zu London) 1715 in seinem Werke "Methodus incrementorum" (neue Ausg., Berl. 1862) bekannt gemachte analytische Formel, welche die aus den Veränderungen der veränderlichen Größen entspringende Veränderung einer Funktion durch eine nach den positiven ganzen Potenzen dieser Veränderungen der veränderlichen Größen fortschreitende Reihe darstellt. Ist f(x) die darzustellende Funktion, so lautet die Taylorsche Reihe:

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u. s. w. Dabei bedeutet f'(x) den Differentialquotienten von f(x), ferner f''(x) den Differential-^[folgende Seite]