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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Teutschenbrunn; Tevere; Teverone; Teviot; Teviotdale; Tewfik Pascha; Tewkesbury; Tewrdank; Tex; Texarkana; Texas

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Teutschenbrunn - Texas

wählt. Seit 1885 war T. Mitglied der Magnatentafel des ungar. Reichstags. Sowohl um das kirchliche Leben, wie um die Erforschung der siebenbürg.-sächs. Geschichte und des Kirchenrechts hat er sich große Verdienste erworben. Er starb 2. Juli 1893 in Hermannstadt. Außer zahlreichen Abhandlungen, besonders geschichtlichen, im "Archiv des Vereins für siebenbürg. Landeskunde", veröffentlichte er: "Abriß der Geschichte Siebenbürgens" (Kronst. 1844; 2. Aufl. 1865), "Geschichte der Siebenbürger Sachsen" (2 Bde., ebd. 1852-58; 2. Aufl., Lpz. 1874), "Urkundenbuch zur Geschichte Siebenbürgens" (mit Firnhaber, Wien 1857), "Urkundenbuch der evang. Landeskirche augsburgischen Bekenntnisses in Siebenbürgen" (2 Tle., Hermannst. 1862 u. 1883), "Zur Geschichte der Pfarrerswahlen in der evang. Kirche Siebenbürgens" (ebd. 1862), "Die Bischöfe der evang. Landeskirche in Siebenbürgen" (ebd. 1863), "Die Synodalverhandlungen der evang. Landeskirche augsburgischen Bekenntnisses in Siebenbürgen" (ebd. 1883), "Die Reformation im Siebenbürger Sachsenland" (6. Aufl., ebd. 1886). Sein Sohn Friedrich gab "Predigten und Reden" seines Vaters heraus (Lpz. 1894). - Vgl. Hermens, Bischof T. (in den "Deutsch-evang. Blättern", Halle 1893); Bischof Georg Daniel T., hg. vom Ausschuß des Vereins für siebenbürg. Landeskunde (Hermannst. 1894).

Sein Sohn Friedrich T., geb. 16. Sept. 1852 zu Schäßburg, studierte in Hermannstadt, Heidelberg, Leipzig und Berlin und ist Direktor des Evangelischen theol.-pädagogischen Landeskirchenseminars zu Hermannstadt, seit 1894 Vorstand des Vereins für siebenbürg. Landeskunde. Er hat zahlreiche Arbeiten histor. Inhalts in dem "Archiv des Vereins für siebenbürg. Landeskunde" veröffentlicht.

Teutschenbrunn, Heumann von, s. Heumann (von Teutschenbrunn).

Tevere, ital. Name für den Tiber (s. d.).

Teverone, Nebenfluß des Tiber, s. Anio.

Teviot (spr. tíwwĭott), rechter Nebenfluß des Tweed in der schott. Grafschaft Roxburgh, berührt Hawick und mündet gegenüber von Kelso.

Teviotdale (spr. tíwwĭottdehl), schott. Grafschaft, s. Roxburgh.

Tewfik Pascha, Chediv von Ägypten, geb. 1852 als ältester Sohn Ismail Paschas (s. d.), übernahm im Febr. 1879, als durch einen Militäraufstand in Kairo das Ministerium Nubar Pascha gestürzt war, für kurze Zeit die Präsidentschaft in einem neuen Kabinett und gelangte nach der Abdankung seines Vaters 26. Juni 1879 zur Regierung. 1882 erhob sich eine nationale Partei unter Arabi Pascha (s. d.) gegen T. P., der ganz unter dem Einfluß Englands und Frankreichs stand. T. P. warf sich nun völlig den Engländern in die Arme, die das Land besetzten und den Aufstand Arabis niederschlugen, aber nicht hindern konnten, daß ein großer Teil des ägypt. Reichs, die ganzen Sudanprovinzen, in die Hände des Mahdi (s. d.) und seiner Anhänger fielen. (S. Ägypten, Geschichte.) T. P. starb 7. Jan. 1892. Ihm folgte sein ältester Sohn Abbas Pascha.

Tewkesbury (spr. tjúhksbörrĭ), Municipalborough in der engl. Grafschaft Gloucester, links an der Einmündung des Upper-Avon in den Severn, Station der Eisenbahnlinie Evesham - Great-Malvern, zählt (1891) 5269 E. und hat eine in normann. Stile erbaute Kirche der Abtei T. (745) aus dem 12. Jahrh. mit alten Denkmälern und Glasmalereien: Baumwollweberei, Strumpfwirkerei, Gerberei und Malzhandel.

Tewrdank, Gedicht, s. Theuerdank.

Tex., offizielle Abkürzung für Texas.

Texarkana, Stadt in den Vereinigten Staaten von Amerika, in der Nähe des Red-River, an der Grenze zwischen Texas und Arkansas, mit Bahnen nach sechs Richtungen, hat (1890) 6380 E.; bedeutenden Holzhandel, Sägemühlen, Baumwollhandel, Eisengießereien und Eisfabrikation.

Texas, der südwestlichste und größte der Vereinigten Staaten von Amerika, liegt zwischen 25° 51' und 36° 30' nördl. Br. und 93° 27' und 106° 40' westl. L. (s. Karte: Vereinigte Staaten von Amerika. II. Mittlerer Teil, Bd. 16), grenzt im N. an Neumexiko und das Indianerterritorium, im O. an das Indianerterritorium, Arkansas und Louisiana, im SO. an den Golf von Mexiko, im SW. an Mexiko (Rio Grande), im W. an Neumexiko und umfaßt 688 340 qkm. Er zählte 1850: 212 592, 1870: 818 579, 1880: 1 591 749, 1890: 2 235 523 (1 172 553 männl., 1 062 970 weibl.) E., darunter 489 588 Farbige und 152 956 im Ausland (48 843 in Deutschland) Geborene. 1896 schätzte man die Einwohnerzahl auf 2 850 000. Das Gebiet bildet seinem größten Teile nach eine ungeheure, im allgemeinen von NW. gegen SO. geneigte Ebene und zerfällt in drei Regionen: 1) Das Küstenland, eine angeschwemmte, 50-170km breite Niederung, die, wasserreich, aber nicht morastig, an den Flußufern schmale Streifen Waldland, dazwischen weites, im Frühjahr meist sehr nasses Prairieland mit üppigem, für den Anbau von Zucker, Reis und Baumwolle geeignetem Boden hat und am Meeresufer selbst von einem Gürtel langgestreckter, dünenartiger Inseln und Landzungen, die eine Menge Stromlagunen einschließen, sowie von Sandbänken umgeben wird und deshalb keine guten Häfen besitzt. 2) Das sanftwellige Hügel- und Prairieland, welches in einer Breite von 250 bis 320 km allmählich sich hinter dem Küstenstreifen erhebt und den schönsten Teil des angebauten T. begreift, wo fruchtbare Savannen mit einzelnen, jedoch im östl. Abschnitt sehr bedeutenden Waldungen wechseln, während nur der Landstrich zwischen dem Nueces und Rio Grande eine wasserarme Wüste bildet. 3) Das Hochland, ein weites Plateau, in welches die zweite Region nach und nach übergeht und welches als die östl. Fortsetzung des großen Tafellandes von Neumexiko den innersten nordwestl. Teil des Staates bildet, keine höhern Gebirgsketten trägt, großenteils wohl bewässert, metallreich und mit Eichen-, Fichten- und Cedernwaldungen bestanden ist, zwischen denen sich Thäler mit dem fruchtbarsten, jeder europ. Kultur fähigen Boden ausbreiten, zum Teil aber auch felsig und kahl erscheint und zwischen dem Rio del Norte und Rio Pecos im Llano Estacado als eine wasserlose Wüstenei auftritt. (S. Llanos.)

Das Küstenland gehört der Quarternär- und Tertiärformation an, das Prairieland der Kreide, welche den größten Teil des Gebietes bedeckt, und das Hochland meist der Permformation. Etwas Silur findet sich nordwestlich von Austin. Unter den Flüssen sind Rio Grande del Norte, Nueces, San Antonio, Guadalupe, Colorado, Brazos, Trinity, Neches, Sabine, Red-River und Canadian. Das Klima ist in der Küstenniederung heiß, feucht und ungesund, in der mittlern Region mild und gesund, auf dem Hochland schon rauher, jedoch dem Europäer zusagend. Die Pflanzenwelt hat schon subtropischen Charakter,