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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Wasserkuppe – Wasserräder

Wasserhaltung), die Pumpvorrichtungen zur Speisung von Springbrunnen all solchen Orten, wo kein natürliches Gefalle hierzu vorhanden ist, sowie allerlei Kombinationen von Kaskaden, springenden Fontänen u. s. w.

Wasserkuppe, Berg im Rhöngebirge (s. d.).

Wasserkur, s. Kaltwasserkur.

Wasserläufer (Hydrometra), eine Gattung der Wasserwanzen, sehr schlank gebaut, oben schwarz und braun gezeichnet, unten silber- oder kupferglänzend mit langen Beinen, mit deren Hilfe sie pfeilschnell auf der Wasserfläche hin und der schießen, ohne benetzt zu werden. Sie jagen andere Insekten, deren Körpersäfte ihnen zur Nahrung dienen. – Als Vogelgattung gehören die W. (Totanus) zur Familie der Schnepfen und sind in wasserreichen Gegenden der kalten und gemäßigten Zone in 12 Arten weit verbreitet. Ihr Schnabel ist länger als der Kopf, so lang wie der Lauf, vorn zugespitzt und an der ganzen Spitze hart und hornig. Der Schwanz ist kurz. Die bekanntesten, auch in Deutschland, besonders im nördlichen, nistenden Arten sind Totanus calidris Bechst., Totanus glareola Temm. und Totanus ochropus Temm.

Wasserlaugerei, s. Silber.

Wasserleitung, s. Aquädukt und Wasserversorgung.

Wasserleitungsarbeiten, im Bauanschlag, s. Gas- und Wasserleitungsarbeiten.

Wasserliesch, Pflanzenart, s. Butomus.

Wasserlinde, s. Linde.

Wasserlinie, die Linie am äußern Schiffe, bis zu der sein Rumpf in das Wasser taucht. Die W. ist verschieden nach dem Grade der Belastung.

Wasserlinsen, Pflanzenart, s. Lemna.

Wasserluftpumpe, s. Aspirator.

Wasserlungenschnecken, s. Lungenschnecken.

Wassermann (lat. Aquarius), südl. Sternbild (s. Sternkarte des südlichen Himmels, beim Artikel Sternkarten); zugleich auch das elfte Zeichen des Tierkreises (s. d.), von 300 bis 330° Länge reichend; es hat das Zeichen ♒.

Wassermann, Geist, s. Nixe.

Wassermänner, s. Zellgewebswassersucht.

Wassermarken, s. Wasserzeichen.

Wassermaschine, Watermaschine, s. Arkwright und Spinnerei.

Wassermaulwurf, s. Maulwurf.

Wassermelone, s. Melone.

Wassermesser, s. Wasserversorgung.

Wassermessung, Hydrometrie, die Ermittelung der Menge, Geschwindigkeit und Kraft eines fließenden Gewässers. Die Aufgaben werden durch Horizontal- und Vertikalmessungen sowie durch Zeitbeobachtungen gelöst. Die Geschwindigkeitsmessung geschieht durch einen Schwimmer, genauer durch die Pitotsche Röhre (s. d.) oder den Woltmannschen Flügel (s. d.).

Wassermilben (Hydrachnidae), eine Familie der Milben (s. d.) mit langen, gewimperten, zum Schwimmen eingerichteten Beinen. Sie durchlaufen meist eine verwickelte Verwandelung, indem die mit einer besondern Fangvorrichtung versehenen Jungen sich an Wasserinsekten festsaugen, als Parasiten heranwachsen und sich endlich, in ihrer eigenen Körperhaut eingeschlossen, zum fertigen, frei im Wasser schwimmenden Tier entwickeln. Die meisten Arten sind lebhaft, meist scharlachrot gefärbt; zu ihnen gehört die Muschelmilbe (Atax ypsilophorus Bonz., s. Tafel: Spinnentiere und Tausendfüßer Ⅱ, Fig. 5), gelblichweiß, mit gelbem Y-förmigem Fleck in schwarzem Felde auf dem Rücken, an den Kiemen der Teichmuschel schmarotzend.

Wasserminen, s. Seeminen.

Wassermink, Raubtier, soviel wie Nörz (s. d.).

Wassermolch, s. Wassersalamander.

Wassermörtel, s. Mörtel.

Wassermotoren, Wasserkraftmaschinen oder hydraulische Motoren, die durch die Kraft des fließenden oder sinkenden Wassers getriebenen Motoren: Wasserräder, die Turbinen und die Wassersäulenmaschinen. (S. die Einzelartikel.) – Vgl. Haton de la Goupillière, Hydraulik und hydraulische Motoren (2. Tle., Lpz. 1886‒87); Ehemann, Über den Bau und die Anwendung der verschiedenen Arten von W. (2. Aufl., ebd. 1893); Meißner, Die Hydraulik und die hydraulischen Motoren (2. Aufl., Jena 1895 fg.).

Wassermotte, s. Köcherjungfern.

Wassermühle, s. Mühlen.

Wassermull, soviel wie Wassermaulwurf, s. Maulwurf.

Wassernachtigall, soviel wie Rohrsänger (s. d.).

Wassernase, s. Nase (in der Baukunst) und Sims.

Wassernatter, s. Ringelnatter.

Wassernuß, Pflanzengattung, s. Trapa.

Wasserochs, die große Rohrdommel (s. d.).

Wasserorgel, s. Orgel.

Wasserpastinake, Sumpfgewächs, s. Sium.

Wasserpest, Pflanzenart, s. Elodea canadensis.

Wasserpfeffer, Pflanzenart, s. Polygonum.

Wasserpfeife, s. Nargileh.

Wasserpflanzenhäuser, s. Gewächshäuser.

Wasserpfosten, s. Feuerhahn.

Wasserpocken, s. Varicellen und Pocken.

Wasserpolaken, ursprünglich Bezeichnung der Flößer auf der Oder, die meist oberschles. Polen waren. Der Name ging dann überhaupt auf die Polen in Oberschlesien und Österreichisch-Schlesien über.

Wasserprellbock, s. Bahnhöfe.

Wasserprobe, s. Gottesurteil.

Wasserrabe oder Seerabe, s. Kormoran.

Wasserräder, eine Klasse der Wassermotoren (s. d.), bestehen aus Rädern mit horizontaler Achse, die an ihrem Umfange Schaufeln oder Zellen tragen, in denen das eingeströmte Wasser während der Arbeitsabgabe relativ zum Rade ruht. Man teilt die W. nach der Art des Zuflusses des Wassers (Beaufschlagung) ein in oberschlächtige, rückenschlächtige, mittelschlächtige und unterschlächtige W. Der Zuflußkanal für die W. wird der Obergraben, der Abflußkanal der Untergraben genannt; der Leerlauf oder Freifluter ist der Kanal, in welchem das Wasser abfließt, wenn das Rad nicht in Gang oder wenn mehr Aufschlagwasser, als zum Betrieb notwendig, vorhanden ist. Man nennt Einlaufschütze eine in ihrer Höhe verstellbare Bohlenwand, über oder unter welcher hinweg das Wasser dem Rade zufließt. Der Raum, in dem das Rad aufgestellt ist, heißt die Radstube. Die oberschlächtigen W. (s. Tafel: Wasserräder, Fig. 1) werden in der Nähe des Radscheitels beaufschlagt, nehmen das Wasser in Zellen auf und lassen es etwa vom letzten Drittel der beaufschlagten Seite wieder ausfließen. In den schaufelförmigen Zellen wirkt das Wasser hauptsächlich durch sein Gewicht. Man baut diese Räder aus Holz, aus Holz und Eisen oder auch ganz aus Eisen (wie in Fig. 1). Die beiden Radkränze, zwischen welchen sich die