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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Zebrahund - Zedekia

strauchs (Omphalobium lambertii DC.) aus der Familie der Connaraceen, fuchsbraun mit dunklern streifen; man benutzt es hauptsächlich zum Fournieren.

Zebrahund, s. Beutelwolf und Tafel: Beuteltiere II, Fig. 3.

Zebramanguste, s. Herpestes und Tafel: Schleichkatzen, Fig. 4.

Zebraschnecke, s. Achatschnecken.

Zebu oder Buckelochse (Bos indicus L.), eine in mehrern Rassen vorkommende Art der echten Rinder, die als zahmes Hausrind sowohl in Indien als auch in fast ganz Afrika gehalten wird. Er unterscheidet sich von dem europ. Rinde vorzugsweise durch den großen Fetthöcker des Rückens. Die Größe variiert von dem stattlichen, unsern großen Rassen gleichkommenden ind. Brahminen-Zebu bis zu Zwergformen, unter welchen auch ungehörnte vorkommen. Die Hörner der indischen sind kurz, breit und abgestumpft, die der afrikanischen, auch Sanga genannt, viel länger, nach vorn gewendet und spitz. Beide Rassen werden als Zug- und Reitochsen verwendet und sind schnell und ausdauernd.

Zebu (Cebú), eine zum Distrikt Visayas der span. Philippinen gehörige Insel (s. Karte: Malaiischer Archipel), zwischen Negros im W. und Leyte und Bohol im O., erstreckt sich bei einer Breite bis zu 20 km in einer Länge von 210 km. Z. wird von einer Bergkette durchzogen, welche im Pico Danao bis 790 m ansteigt, und zählt auf 4697 qkm (1887) 504 076 E., liefert Tabak, Baumwolle, Hanf, Reis, Wachs, Honig und etwas Gold sowie Kohlen. Die Bewohner sind Visayas und Mundos sowie im Innern Negritos. Die gleichnamige Hauptstadt auf der Ostküste, Sitz eines span. Gouverneurs, eines Bischofs und eines deutschen Vicekonsuls, zählt 11 984 E., hat einen Hafen und ein Fort. - Vgl. Abello y Casariego, Rapida descripcion fisica, geologica y minera de la Isla de Cebú (Madr. 1888).

Zecchine (ital. zecchino), eine ursprünglich venetianische, seit dem Ende des 13. Jahrh. (zuerst 1280) geprägte Goldmünze, benannt nach der Münzanstalt (Zecca) und in ganz Italien sowie den angrenzenden Ländern in Gebrauch. Sie wurde aus fast ganz feinem Golde (23 Karat, 10-11 Grän) gemünzt, wog beinahe 3½ g und zeigte im Gepräge den heil. Markus, wie er dem Dogen die Kreuzfahne überreicht. Die Z. bildete Jahrhunderte hindurch im Orient ein allgemeines bekanntes und beliebtes Zahlmittel, wie später der holländ. Dukaten, der an ihre Stelle trat. Österreich prägte die Z. als Handelsmünze bis 1822.

Zecchine, Pondukli-, s. Fonduk.

Zecchino gigliato, s. Gigliato.

Zeche, in der Bergmannssprache die Bezeichnung für Bergwerk, Grube, zum Teil auch für Gewerkschaft; Zechenfeld, s. Grubenfeld; Zechenhaus oder Huthaus ist das Haus zum Aufbewahren (Hüten) der Gezähe, zugleich Verwaltungsgebäude und Versammlungsort für die Bergleute; Zechen- oder Anfahrwege, Häuersteige sind die zu einer Grube führenden Wege; Zechenzeug, Arbeitsanzug der Bergleute.

Zechliner Kanal, s. Tabelle I zur Karte: Die Schiffahrtsstraßen des Deutschen Reiches, beim Artikel Schiffahrtskanäle.

Zechprellerei, s. Betrug.

Zechstein, ein dichter, grauer, bituminöser Kalkstein, der in Thüringen den Kupferschiefer bedeckt und durch den deshalb die Schächte der mansfeldischen Kupferschiefergruben (Zechen) niedergebracht werden müssen. Nach diesem Gestein hat man dann eine ganze Formation Zechsteinformation benannt, die im nordwestl. Deutschland zwischen dem Rotliegenden und Buntsandstein liegt. Diese Formation ist in ihrer besondern Entwicklung nur auf diesen Teil von Deutschland beschrankt. Ihre obere Abteilung besteht aus Stinkstein, Dolomit (oft von Höhlen durchzogen, wie bei Liebenstein), Gips (ebenfalls mit Höhlen, sog. Gipsschlotten), Thon und Steinsalz, welches letztere z. B. zu den Salinen bei Artern und Frankenhausen Veranlassung gegeben hat und im Verein mit Kalisalzen das Objekt der großartigen Staßfurter Bergbau- und Fabrikindustrie ist. Die untere Abteilung besteht aus dem eigentlichen Z., der nach unten in schwarzen bituminösen Mergelschiefer übergeht, dessen unterste Schicht oft der sog. Kupferschiefer bildet, d. i. ein kupfererzhaltiger, schwarzer, bituminöser Mergelschiefer, der wieder gewöhnlich auf einer oft auch noch kupfererzhaltigen grauen Sandsteinschicht, dem sog. Grau- oder Weißliegenden, ruht. Es sind verhältnismäßig nur wenige Arten von Versteinerungen, die in dieser Formation auftreten; unter diesen aber sind einige ungemein häufig und charakteristisch, so namentlich ein Fisch aus der Ordnung der Glanzschupper: Paleoniscus Freieslebeni Blainr. (s. Tafel: Petrefakten der Paläozoischen Formationsgruppe IV, Fig. 6, beim Artikel Paläozoische Formationsgruppe), und eine zweischalige Muschel aus der Familie der Brachiopoden: Productus horridus Sow. Einige andere Leitfossilien zeigen Fig. 8-13. Im Dolomit sind gewisse Bryozoen sehr häufig und bilden am Rande des Thüringer Waldes kleine Riffe. Die Zechsteinformation bildet mit dem Rotliegenden die Dyas oder die Permische Formation (s. d.).

Zecken (Ixodidae), eine Familie der Milben (s. d.). Der Körper ist flachgedrückt, hornig oder lederartig, die Kieferfühler bilden die mit gezähntem und hakig umgebogenem Endgliede versehenen Stechborsten, die ein aus dem Grundgliede der Kiefertaster gebildeter, mit Widerhaken besetzter Saugrüssel umgiebt. Die Weibchen saugen sich an Säugetieren, Vögeln und Reptilien fest. Wichtig sind der Holzbock, der Tique-Caraputo und die Saumzecken. (S. die betreffenden Artikel.)

Zed., hinter der lat. Benennung von Eingeweidewürmern Abkürzung für Johann Georg Heinrich Zeder, geb. zu Lichtenfels in Franken und gest. 1803 als Stadtphysikus zu Bamberg. Er schrieb unter andern: "Anleitung zur Naturgeschichte der Eingeweidewürmer" (Bamb. 1803) und "Nachträge zur Naturgeschichte der Eingeweidewürmer von Göze" (ebd. 1800).

Zedekia (hebr. Zidkijjahu, "Jahwe ist meine Gerechtigkeit"), Sohn des Josia, hieß ursprünglich Matthanja und wurde 597 v. Chr. von Nebukadnezar, dem Könige von Babylon, als babylon. Vasallenkönig über Juda eingesetzt. Z. war ein wohlwollender, aber schwacher und den Verhältnissen nicht gewachsener König, der sich schließlich von der nationalen Partei zum Abfall fortreißen ließ. Erst kurz vor dem Falle Jerusalems raffte er sich auf und schlug sich durch die im Süden von Jerusalem stehenden chaldäischen Truppen mit seinem Heer hindurch. Doch schon bei Jericho wurde er umstellt, gefangen genommen und in Nebukadnezars Hauptquartier zu Ribla abgefübrt. Dort wurden seine Söhne vor sei-[folgende Seite]