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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Banjaluka - Baratieri
tirchenpolit. Gesetze, Einführung der obligatorischen ^
Civilebe und der staatlichen Älatrikelfübrung, ist
unter seinem Regime verwirklicht worden.
*Banjaluka. 1) Kreis, bat l1895) 331009 E.
und zerfällt in die 9 Bezirke Banjaluka-Stadt
l14789 E.), Banjaluka - Land l46343), Bosnisck-
Gradiska <36636), Bosnisch-.^ostajnica < 43830),
Dervent W223), Kotor-Varos <20901), Prjedor
i41295), Prnjavor l30039) und Tesanj l43953 E.j.
- 2) Stadt, ist Sitz der 40. Infantcriebrigade, bat
i1895) 14789 (5., in Garnison je ein Bataillon des
23. ungar. Infanterieregiments und des 2. bosn.-
herzegowin. Infanterieregiments.
* Bankdiskont. Der durchschnittliche B.Pro Iabr
betrug für die Jahre 1892-95: bei der Teutschen
Reichsbank 3^/4, 4, 3, 3^ Proz.; in Amsterdam
22/? 3//.2, 2'/., 2'2 Proz.; in Brüssel 2^, 2',, 2'/,,
2>,. Proz.' in London 2^, 3,2, 2 Proz.; in Paris
22/3, 2^, 2'/2, 2^2 Proz.; in Petersburg 5)'/,,
4"/e, 5^, 6V12 Proz.; in Wien 4, 4^, 4,4V3 Proz.
Die Durckschnittssätze des Prioatdiskonts (s. d.,
Bd. 13) in diesen Jahren waren: in Berlin 1^4,
3^, 2'/8,1^11 Proz.; in Amsterdam 2, 2'/", 1^,
1"/24 Proz.; in Brüssel 1'", 2'^, 2^,, 1"/,.-
Proz.; in London 1'/,, 1^, 1"^, ^-'/^ Proz.; in
Paris 1^, 2^, 1"/", 1" ,2 Proz.
* Banks, NatbanielPrentift, starb 1. Sept. 1894.
Baensch, ssriedr. Vernb. Otto, der Erbauer des
Nordostseekanals, geb. 6. Juni 1825 in Zeitz, stu-
dierte anfangs Mathematik in Halle, besuchte dann
bis 1847 die Bauschule in Berlin und trat 1851
nach abgelegter Staatsprüfung in den technischen
Staatsdienst. Er war zuerst bei der Lübeck-Buchener
Bahn für das Projekt der Elbbrückc bei Lauenburg
thätig, leitete dann mehrere Hockbanten im Reg.-
Bez. Liegnitz und war 1858-(52 Bureauvorstand
bei der Ruhr-Sieg-Eisenbahn. Er entwarf zabl-
reichc eiserne Brücken über die Lenne, Rubr und
Sieg sowie die Eisenbabncentralwerkstätte in Witten.
Darauf wurde er Wasscrbauinspektor in Stralsund,
wo er besonders die Umbildung der Meeresküsten,
Bewegung der Sande, die Strömungen, den Sckisf-
bau sowie die Meteorolog. Erscheinungen studierte.
Dann war er als Regierungs- und Baurat in Kös-
lin mit Hafenbauarbeiten beschäftigt. 1871 wurde
er vortragender Rat im Ministerium der öffentlichen
Arbeiten, leitete die Korrektionsarbeiten der Elbe,
die Wasserbauarbeitcn in Sckleswig-Holstein, die
Mainkanalisierung, die Regulierung des obern
Rheins, mehrere Lcnchttnrmbauten sowie den Bau
des 1895 vollendeten Nordostseekanals. B. ist kaiser-
licher Wirkl. Gebeimrat sowie Mitglied des Ober-
prüfungsamtes und der Akademie für Vauweseu.
Er schrieb: "Studien aus dem Gebiete der Ostsee"
iBerl. 1873), "Die Sturmflut an den Ostseeküstcn
des preuft. Staates vom 12./13. Nov. 1872" lebd.
1875); außerdem in Zeitschriften erschienene Ab-
handlungen überdieTheorie der gekuppelten Brücken-
träger und über einzelne Eisenbrücken.
Bant, Landgemeinde im oldenb. Amt Iever,
nahe bei Wilhelmshaven, an der Linie Vremen-
Wilhelmshaven und Vilhelmshavcn-Wittmnnd der
Oldenb. Eisenbahn, hat (1895) 11377 E., Post und
Telegraph.
Bao-Thany, Stadt, s. Lao-kai.
*Bapaume, Stadt, hat (1891) 2939, als Ge-
meinde 3001 E.
^Baptisten. Nach offiziellen Angaben waren
1893 in Deutschland 139 Gemeinden mit 277 Pre-
digern, 27332 Gemeindegliedern und 15834 Sonn-
tagsSchülern, und die Zahl der Getauften betrug
2956. Die wichtigsten und größten Stationen sind
Königsberg, Elbing, Berlin, Altona. Hamburg ist
der Sitz der Bundeskonferenz. Der Deutsche
Baptistenbund, zu dem übrigens nicht alle bap-
tistischen Gemeinden gehören, zerfällt in sechs Ver-
einigungen, von denen die ostpreußische, preußische
und nordwestliche die stärksten sind, während die
Elb-Veier-Vereinignng, die oberrheinische, niedcr-
'. beinische und bessische an Mitgliederzahl zurückstehen.
Gering sind bis jetzt die Erfolge der Baptistenmission
in Finland, Norwegen, Dänemark, Rußland und
Polen, dagegen sebr bedeutend in Schweden, wo
1893: 539 Gemeinden mit 018 Pastoren, 36 585
Mitgliedern und 35935 Sonntagsschülern vorhan-
den waren und 2097 Taufen stattfanden. In Groß-
britannien waren zu derselben Zeit 2825 Gemeinden
mit 1898 Pastoren, 342 507 Mitgliedern und 487 800
Sonntagsschülern vorhanden, Wales allein zählte
98000 B. und 5859 Neugetaufte. In Nordamerika
ist der Baptismus eine der größten kirchlichen Par-
teien. Mit Einschluß der Inseln und Centralame-
rikas wurde seine Anbängerschaft 1893 auf 3624078
berechnet, die Zabl der Prediger auf 26022, der Ge-
meinden auf 39193, der Neubekehrten auf 183720,
der SonntagsSchüler auf fast anderthalb Millionen.
In den katb. und roman. Ländern, in der Schweiz,
Österreich-Ungarn und Holland fand der Baptismus
bisher weniger Verbreitung, desto mehr hat er in
den Heidenländern geleistet. In Asien, besonders in
Birma und Indien, zählt er 845 Gemeinden, 500
Missionare, 101794 Gemeindeglieder. In Afrika,
besonders im Sudan, am Kongo und in Kamerun,
bat er 148 Missionare, 82 Gemeinden, 4857 Be-
kebrte i1893: 1192 Taufen). Auch Australien ist ein
Missionsfeld mit 17 223 Anhängern. Ende 1893
zäblte man insgesamt 44000 Baptistengemeinden
mit 29832 Predigern und Missionaren und weit
über 4 Mill. Gemeindegliedern, wobei die getrenn-
ten baptistischen Gemeinschaften noch nicht mitge-
recknet sind. Von der Leistungsfähigkeit der B.
geben die zablreicben Missionsvereine einen Begnss,
von denen die große Missionsgesellschaft in Boston
allein über 865000 Doll. Jahrescinnahmen verfügt,
der Frauenmissionsverein über 102629 Doll., sowie
die zahlreichen tbeol. Seminare <7), Universitäten
und Colleges (35), Akademien (47), Institute für
weibliche Bildung l32), Erziehungsanstalten für
Farbige <3N, Woblthätigkeitseinrichtungen u. s. w.
Baptistwa, der 298. Planetoid.
Bara, Volksstamm auf Madagaskar, der in
viele kleine Unterabteilungen zerfüllt und im südl.
Hochlande der Insel wohnt. Die B. gehören zu den
robesten Bewobncrn Madagaskars, liegen unter-
einander fast beständig in ^ehde und sind von den
Howa is. d.) nur zum kleinsten Teile unterworfen.
Die wenigen europ. Besticher des Volks beurteilen
es sebr ungünstig und werfen ihm mißtrauisches
Wesen, Nngastlichkeit, Aberglauben, Sittenlosigkeit,
Plumpbeit und Unreinlichkeit vor; bei genauerer
Beobachtung wird man wohl auch bessere Seiten
an ibm entdecken, zumal wenn es gelingen sollte,
durck feste staatliche Einrichtungen die Lust an Kampf
und Raub zurückzudrängen.
Baratieri, Oreste, ital. General, geb. 13. Nov.
1841 in Condino lTirol), kämpfte schon 1860 mit
Garibaldi in Sicilien, dann 1866 mit ihm in Tirol.
Hierauf ins ital. Heer eingetreten, war er 1887 und