Schnellsuche:

Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Diese Seite ist noch nicht korrigiert worden und enthält Fehler.

143
Beja - Beleuchtung
*Veja, Stadt, hat (1890) 9779 E.
2Ha.ria.^nti6, Pstanzengattung aus dcr Fa-
milie der Ericaceen (s. d., Vd. 6) mit 15 Arten in
den Gebirgsgegenden Amerikas, kleine, häusig dor-
nige Sträucher mit immergrünen Blättern, die in
cndständigen Rispen oder Dolden vereinigt sind.
Da sie in ihrem Habitus mit den Alpenrosen eine
gewisse Ähnlichkeit haben, werden sie vielfach als
Andesrosen bezeichnet.
^Belagerungszustand. Statt des im Febr.
1892 dem Reichstag vorgelegten Gesetzentwurfs
über den V. in Elsaß-Lothringen wurde 30. März
der von der Kommission vorgeschlagene Entwurf
angenommen und 30. Mai 1892 als Gesetz, betref-
fend die Vorbereitung des Kriegszustandes in Elsaß-
Lothringen, veröffentlicht. Es lautet: "Bis zum Erlast
eines für das gesamte Reichsgebiet geltenden Ge-
setzes über den Kriegszustand gelten für Elsaß-Loth- !
ringen folgende, mit dem Tage ihrer Verkündigung
in Kraft tretende Bestimmungen. Für den Fall
cines Krieges oder im Fall eines unmittelbar dro-
henden feindlichen Angriffs kann jeder, mindestens
in der Dienststellung eines Stabsoffiziers befindliche
oberste Militärbefchlsbaber zum Zweck der Vertei-
digung in dem ihm unterstellten Ort oder Landes- .
teil vorläufig bis zu der unverzüglich einzuholenden
Entscheidung des Kaisers über die Vcrhängung des
Kriegszustandcs die Ausübung der vollziehenden
Gewalt übernehmen."
Betcikowski, Adam, poln. Dranmturg und
Literarhistoriker, geb. 1839 zuKrakau, ^kriptor an
der dortigen Universitätsbibliothek, ist bekannt durch
seine histor. Dramen und Komödien ("Adam Tarto",
Lemb. 1869, "Die beiden Radziwill", Krak. 1871,
"Kmita und die Vonar", "König Don Juan" n. a.)
und hat sich besonders durch feine feinfinnigen Essays
aus dem Bereich der poln. Litteraturgeschichte vom
16. bis 19. Jahrh, (von Rey bis Krasinski u. a.) einen
Namen erworben. Sie sind gesammelt u. d. T. "Aus
Studien über die poln. Litteratur" (polnisch, Warsch.
1886, mit Biographie).
^Velcredi, Adelsgcschlecht. Der Chef des Hau-
ses, Egbert, Graf von B., starb 11. Okt. 1894; ibm
folgtealssolcherseinBrudcr Edmund, geb. 22. Mai
1821. Der jüngste Bruder beider, Richard, Graf
von V., der ehemalige österr. Ministerpräsident,
legte im Aug. 1895 sein Amt als Präsident des
Verwaltungsgerichtshofs nieder und trat in den
Ruhestand. 19247 E.
^Velem, westl. Vorort von Lissabon, hat (1890)
^Beleuchtung. In neuerer Zeit werden Kor-
und Zcichensäle der Lehranstalten, ferner Fabrik-
räume, die eine sehr gute B. verlangen, z. B. in
Spinnereien, Webereien u. s. w., mit Gleichstrom-
bogenlampen derart beleuchtet, daß die Lichtstrahlen !
nicht, wie üblich, nach unten, sondern nach oben
gegen die Decke geworfen werden (indirekte V.); ^
dazu ist nötig, daß die Decken und Wände hell
gestrichen sind. Die Lampen werden in verschiedenen
Arten verwendet. 1) Die positive Kohle befindet
sich, entgegengefetzt dcr üblichen Anordnung, un-
ten, so daß die Lichtstrahlen ohne weiteres zum
größten Teil nach oben geworfen werden (s. naä'- ^
stehende Fig. 1); der untere Reflektor aus email-
liertem Eisen entzieht den Lichtbogen dem Auge und
fängt die abgebrannten Kohlenteilchen auf. 2) Die
positive Kohle sitzt, wie üblich, oben und das Licht ,
fällt zunächst nach uMon, wird aber durch Spiegel !
cm die Decke geworfen (s. Fig. 2). 3) Die Lampe i
wird wie bei 2 angeordnet, aber der Reflektor be-
steht nicht aus Spiegeln, sondern aus halb durch-
sichtigem Milchglas, so daß ein Teil des Lichts
direkt nach unten fällt, während der andere Teil an
die Decke geworfen wird.
Bei allen drei Beleuch-
tungsartcn verteilt ein
Schirm aus überfangglas
die Lichtstrahlen möglichst
gleichmäßig über die ganze
Decke. Die Vorteile dieser
Beleuchtungsarten sind
für die oben angegebenen
Räume sebr wesentlich: die
V. ist sehr gleichmäßig,
scharfe Schlagschatten sind ^ ,
vermieden, die Lichtquelle
ist dem Auge entzogen und
blendet nicht. Trotzdem
durch die Reflerion bedeu-
tende Lichtverluste ent-
stehen, kommt man mit
derselben Lichtmenge aus <^q i
wie bei direkter V., weil
bei sehr gleichmäßiger Lichtvcrteilung das Auge eine
geringere Turchschnittshelligkeit beansprucht, als
wenn es durch dic direktenLichtstrahlcn geblendet wird.
Eine immer steigende Verwendung findet das
Gasglühlicht namentlich infolge seiner Billigkeit
und seiner hohen Leuchtkraft. Es hat sich insbe-
sondere auch für Straßenbeleuchtung bewährt, nach-
dem es gelungen ist, den Glühkörpern eine größere
Beständigkeit gegen Erschütterungen zu verleihen.
(Näheres s. Gasglühlicht.) Auch "das Spiritus-
Fig. 2.
glüh licht, obwohl nicht so vorteilhaft wie Gas-
glühlicht, hat sich in die Praris eingeführt und wird
dort, wo Gasanstalten fehlen, das Gasglühlicht
zu ersetzen vermögen. Versuche mit Petroleum-
glühlicht und Venzinglühlicht sind zwar von
Erfolg gewesen, doch haben diese letztern Vcleuch-
tungsartcn eine allgemeinere Verwendung bis jetzt
nicht gefunden. Sie leiden, wie auch das Spiritus-
glühlicht, an dem ubelstand, daß die Flüssigkeiten,
welche den Glühkörper zum Leuchten bringen, erst in
gasförmigen Zustand gebracht werden muffen. Hier-
durch wird die Behandlung solcher Lampen umstünd-
lich und, namentlich bei Verwendung leichtflüchtiger
Stoffe, wie Benzin, auch gefährlich.