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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Deutsch-Hannoversche Rechtspartei - Deutschland und Deutsches Reich
Die Friedensstärke beträgt nach dem Etat für
1896/97: 1 Admiral, 3 Viceadmirale, 8 Konter-
admirale, 43 Kapitäne zur See, 80 Korvettenkapi-
täne, 164 Kapitünlieutenants, 242 Lieutenants zur
See, 183 Unterlieutenants zur See, 24 pensionierte
Offiziere, 167 Seekadetten, 70 Kadetten; 3 Stabs-
ingenieure, 14 Maschinenoberingenieure, 35 Ma-
schineningenieure, 38 Maschinenuntermgcnieure;
11nspecteur der Marineinfanterie, 2 Commandeure
der Seebataillone, 1 Stabsoffizier, 10 Hauptleute,
9 Premierlieutenants, 18 Sekondelieutenants der
Marineinfanterie; 1 Generalarzt der Marine,
17 Oberstabsärzte, 41 Stabsärzte, 57 Assistenzärzte;
19 Feuerwerks- und Zeughauptleute, 27 Feuerwerks-
und Zeuglieutenants; 7 Torpederkapitänlieutenants,
15 Torpederlieutenants, 2 Torpedooberingenieure,
3 Torpedoingenieure, 6 Torpedounteringenieure;
7 Oberzahlmeister, 79 Zahlmeister und Unterzahl-
meister, 46 Zahlmeisteraspiranten, 102 Zahlmeister-
applikanten; 12 Büchsenmacher; 897 Deckoffiziere,
4172 Unteroffiziere, 14992 Gemeineund 600Schisfs-
jungen, d. h. im ganzen 21834 Mann (ausschließ-
lich der zu den Beamten zählenden Obcrzahl-
meister, Zahlmeister und Büchsenmacher) gegen
21486 in 1895/96.
Im Etat 1897/98 wurden mehr gefordert 1 Kon-
teradmiral, 3 Kapitäne zur See, 4 Korvettenkapi-
täne, 8 Kapitänlieutenants, 12 Lieutenants und
8 Unterlieutenants zur See, 3 Maschinenobcringe-
nieure, 4 Maschineningenieure, 5 Maschinenunter-
ingenieure, 2 Stations-, 4 Stabsärzte, 1 Feuer-
werkshauptmann und 2 -Lieutenants, 1 Torpedo-
kapitänlicutenant, 1 Torpederlieutenant, 1 Torpedo-
ingenieur, 1 Torpedounteringenicur, 3 Oberzahl-
meister, 5 Zahlmeisteraspiranten, 55 Deckofsiziere,
265 Unteroffiziere und 1186 Gemeine, zusammen
1566 Köpfe mehr als im Etat 1896/97.
Die Etatsstürke der Marincbcamten betrug für
das Etatsjahr 1896/97:
Beamte
Staatssekretär........
Reichsmarineamt.......
Seewarte und Observatorien .
StationsintcndanNlren . . . .
Gerichtsdienst........
Seelsorge und Schule ....
Belleidungs- und Verpflegungs-
ämtcr...........
Garnisonbau und Verwaltung .
Lazarettverwaltung......
Marineakademie.......
Marinewerften........
Torpedolaboratorium.....
Zahlmeister und Kassenboten .
Lotscntommando der Jade. . .
Höhere
Mittlere
Beamte
Beamte
1

17
137
6
15
15
70
e
2
12
6
10
3
35
__
14
"
1
93
485
1
12
__
88

Unter-
beamte
51
7
6
5
53
22
5
251
1
2
52
Zusammen ^ 160 j 884 > 459
also insgesamt 1501 Marinebeamte in ctatsmäßigen
Stellen (Hilfsarbeiter und diätarisch beschäftigte
Hilfskräfte sind nicht mitgerechnet). Im Etat 1897/98
wurden an Marinebcamtcn mehr gefordert: für das
Reichsmarineamt 12 mittlere uuo 3 untere, Sta-
tionsintendanturen 2 höhere und 4 mittlere, Secl-
sorge 2 höhere (1 mittlerer weniger), Marinewerften
2 höhere, 35 mittlere und 36 untere, Torpedolabo-
ratorium 2 mittlere, im ganzen ein Mehr von
103 Beamten.
Litteratur, Heye, Die Marineinfanterie von
1849 bis 1890, ein Veitrag zur Geschichte der
kaiserl. Marine (Berl. 1892); Capelle, Taschenbuch
für die kaiserl. Marine (2. Jahrg., ebd. 1893);
H. von Dombrowsky, Der Seekadett (Kiel und Lpz.
1893); Wislicenus, Unsre Kriegsflotte (20 Chromo-
lithographien nach Zeichnungen von Saltzmann,
Schwinge und Stöwer, 2. Aufl., Lpz. 1896); ders.,
Deutschlands Seemacht sonst und jetzt (ebd. 1896);
Röchling, Unser .Heer (Vresl. 1896); Die Heere
und Flotten der Gegenwart (Berl. 1896); deutsche
Marinezeitschriften: Marine-Rundschau, Monats-
schrift, redigiert vom Oberkommando der Marine
(8. Jahrg., Verl. 1897); Deutsche Marine-Zeitung
(4. Jahrg., Kiel 1897), zugleich Organ der Marine-
vereine; Annalen der Hydrographie und maritimen
Meteorologie. Hg. von der Seewarte (25. Jahrg.,
Verl. 1897).
* Deutsch-Hannoversche Rechtspartei. Die
D. R. suchte ihre Organisation auch über die Gren-
zen Hannovers hinaus auszudehnen, wüs^i Q^ch
in einigen Gegenden Hessens, Vraunschweigs und
Mecklenburgs gelang. Sie nannte sich seitdem Deut-
sche Rechtspartei (s. d.).
^Deutfchkonservative Partei. Die DP. er-
hielt 1893 bei den Reichstagswahlen 68, bei den
preuß. Abgeordnetenwahlen 112 Mandate. Trotz
schwerwiegender Bedenken gegen die Einführung
der zweijährigen Dienstzeit und gegen die Bildung
der Halbbataillone stimmte die D. P. doch 15. Juli
1893 geschlossen für die Militärvorlage. Unter dem
Druck der Notlage der Landwirtschaft sah sich die
D. P. gezwungen, ihre Wirksamkeit noch mehr als
bisher der Vertretung landwirtschaftlicher Interessen
zuzuwenden und agitierte im Verein mit dem Bund
der Landwirte (s. d.), zu dem sie in den engsten
Beziehungen steht, mit aller Energie gegen die Han-
delsverträge mit Rumänien und Rußland, ohne
ihre Annahme 15. Dez. 1893 und 16. März 1894
verhindern zu können. Schwer betroffen wurde die
Partei durch den Zusammenbruch des Freiherrn von
Hammerstein (s. d.), der 1895 gemeiner Verbrechen,
Unterschlagungen und Wechselfälschungen überführt
wurde. Außerdem traten innere Meinungsverschie-
denheiten namentlich nach scharfen Auseinander-
setzungen zwischen den Parteiorganen in socialpolit.
Fragen hervor, die endlich 1. Febr. 1896 zum Austritt
des ehemaligen Hofpredigers Stöcker und zur Ab-
trennung der Christlich-socialen Partei (s.d.) Mrten.
* Deutsch-Krone ist Sitz eines Hauptsteuer- und>
Katasteramtes, Vezirkskommandos, einer Reichs-
banknebcnstelle und hat (1895) 7137 E., darunter
3211 Katholiken und 456 Israeliten, eine Brücke
über den Nadunsee, ein Zweikaiserdenkmal (Wil-
helm I. und Friedrich III., seit 1893), 2 Kranken-
häuser; Bienenzucht.
* Deutschland und Deutsches Reich. Be-
völkerung. Die Einwohnerzahl nach den Ergebnissen-
der Volkszählung vom 2. Dez. 1895 zeigt die Ta-
belle auf der folgenden Seite.
Die Zunahme von 5,? Proz. ist etwas größer
als in dem Jahrfünft 1885-90 (5,4 Proz.), sie war^
am größten in den Hansestädten, Reuß jüngerer
Linie und im Königreich Sachsen; in Preußen beson-
ders war sie größer als je zuvor, namentlich in Rhein-
land, Westfalen und Brandenburg, am geringsten in
Waldcck, Württemberg und Elsaß-Lothringen. Die
Umgebung Berlins (Charlottenburg 72,24 ProZ.,
Kreis Tcltow 48,2? Proz., Spandau23,03Proz. und
Nicderbarmin 21,?2 Proz.) zeigt die bedeutendste-
Zunahme, während dieselbe in der Hauptstadt selbst^
nicht das Landesmittel erreicht.