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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Dynamomaschinen
Firmen Deutschlands den Außenpoltypus angenom-
men, wie ihn die nachstehende Fig. 1". u. d für klei-
nere und Fig. 1 der Tafel: Dynamomaschinen,
für große Maschinen zeigen.
Die Magnetgestelle der ältern Maschinen waren
teils aus Guß-, teils aus Schmiedeeisen hergestellt,
während rnan für die Außenpolmaschinen nur Guß-
eisen verwendete;- mit der zunehmenden Größe
der Maschinen wuchs aber auch die Schwierigkeit,
so große Magnetgestelle aus Gußeisen in tadelloser
Beschaffenheit herzustellen. Die Vorteile des Stahl-
gusfes (geringeres Gewicht infolge der größern
tung von 60 Bogenlampen Gleichstrommaschinen
für 3000 Volt Spannung zu bauen; bis dahin
hatte man 1500-2000 Volt als die äußerste Grenze
angesehen mit Rücksicht auf die Isolierungen des
Stromabgebers. Die Leistung der größten bis jetzt
in Deutschland erzeugten Gleichstrommaschine dürfte
800 Kilowatt (etwa 1200 Pferdestärken) betragen.
Die kleinern D. werden meist vermittelst Riemen
angetrieben und zur Sicherstellung eines ungestörten
Betriebes werden sie auf fog. Niemenspannschlitten
befestigt (s. nachstehende Fig. 1a u. d); nach Lösung
der Befestigungsschrauben a läßt sich durch ent-
5ig. 1".
Magnetisierfähigkeit und tadellose gleichmäßige Be-
schaffenheit der Gußstücke) für diesen Zweck wurden
zuerst von Schuckert & Co., später auch von andern
Firmen benutzt. Zur Verringerung des Luftwider-
standes werden die Magnete meistens mit Pollappen
versehen, die den Anker zum größten Teil umschließen
und so zu seinem Schutz wesentlich beitragen.
Der Anker der Außenpolmaschinen besteht nach
wie vor aus lamellierten Eisenblechen, die durch
Papierlagen voneinander isoliert und zur Aufnahme
der Wicklungsdrähte mit entsprechenden Nuten
versehen sind; der Anker wird je nach der Leistung,
der Stromstärke und Spannung entweder mit Ring-
oder mit Trommclwicklung versehen.
Die Stromabgeber bestehen meist aus Lamellen
von harter Bronze oder Kupfer, die je nach der
Spannung entweder durch Preßspan oder durch
Glimmer isoliert sind. Eine sehr sorgfältige Durch
bildung haben die Lager der D. erhalten; sie wer-
den jetzt fast ausschließlich mit der selbstthätig wir-
kenden Ringschmierung verschen. Die Stromablei-
tung geschieht bei Maschinen mit geringen Strom-
stärken vielfach durch Kohlenbürsten, andernfalls
durch möglichst weiche gewebte Kupferbürsten; bei
sehr großen Stromstärken, wie sie in der Galvano-
plastik und Elektrochemie gebraucht werden, ist es
vielfach nötig, auf beiden Seiten des Ankers einen
Stromabgeber anzuordnen, um eine bessere und
sichrere Stromableitung zu erzielen. Die größte
Stromstärke, die jetzt von einer Gleickstrommaschine
abgegeben wird, dürfte 3-4000 Ampere betragen
(z.'B. für elektrochem. Zwecke); andererseits ist es
Schuckert & Co. gelungen, zur Hintereinanderschal-
Fig. 11>.
sprechende Drehung der Schraubenspindel d ein
Verschieben der Maschine und somit ein Anspannen
oder Nachlassen des Riemens erreichen.
Für Wechselstrommaschinen ist bezüglich der
Anordnung der Magnete bei kleinern Maschinen
ebenfalls der Außenpoltypus vorherrschend, bei
größern aber der Innenpoltypus, weil dieser eine
bequemere Stromabführung von dem außen befind-
lichen feststehen-
den Anker er-
möglicht. Der
Anker besteht
ebenfalls aus la-
mellicrtenEisen-
blechen und das
Magnetgcstell
aus Stahlguß;
cine eigenartige
Form haben dic
Magnete und
ihre Bewicklung
bei Innenpol-
maschinen erhal-
ten. Es sind zwei
Scheiben a. und
I) (s. beistehende
Fig. 2), die an ^g. 2.
ihrem Umfang
teils Aussparuugen e, teils seitlich überragende
Polstücke ä tragen, derartig nebeneinander gelegt,
daß die Polstücke der einen Scheibe in die Aus-
sparungen der andern greifen. Die Magnetwicklung
liegt in einer entsprechend geformten Nute 6 und bildet