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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Kalgoorlie - Kamerun
ist. Betreffs eines dem 1.1700 angehörigen Da- ^
tums ist bei Benutzung der obigen Tabellen darauf
Rücksicht zu nehmen, ob die Datierung bereits nach !
dem Gregorianischen K. gerechnet ist oder nach dem !
Iulianischen. Die allgemeine Einführung des erstern !
erfolgte mit dem 1. März 1700, indem man auf den !
18. Febr. (Iulianischen K.) unmittelbar den 1. März '
(Gregorianischen K.) folgen ließ. Für ein Datum
vom 1. März 1700 ab sind die obigen Tabellen ohne
weiteres zu benutzen. Für die Zeit vom 1. Jan. bis
18. Febr. 1700 hingegen muß man, wenn die Da-
tierung noch nach dem Iulianifchen K. erfolgt ist, in
Tabelle I statt mit 1700 mit dem 1.1703 emgehen.
In den Vereinigten Staaten von Amerika wird
neuerdings, um den Wochentagen ein für allemal
die gleiche Lage innerhalb der einzelnen Monate zu
geben, für die Einteilung des Jahres in 13 Monate
von je 28 Tagen agitiert. Es ergäbe sich alsdann,
wenn man den 365. Tag und den alle vier Jahr
einzulegenden Schalttag als außerhalb der Woche
Pfund eingemachte Früchte per Bahn versandt, und
in der Saison 1894/95: 2,5 Mill. Kisten (7700 Eisen-
bahnwagen) Orangen. 1894 produzierte K. 35 Mill.
Pfund Rübenzucker (78 Proz. der Union), die
656000 Doll. Subventionsprämien erzielten. Der
Viehbestand betrug 1894: 0,5 Mill. Pferde, 63000
Maulesel, 0,3 Mill. Milchkühe, 0,9 Mill. andere
Rinder, 3,9 Mill. Schafe und 0,4 Mill. Schweine.
1893 wurden für 12 Mill. Doll. Gold und 0,6 Mill.
Doll. Silber, 30000 Flaschen (5 76'/. Pfund) Queck-
silberund, einschließlich Nevada, 9 Mill. Pfund Borax
gewonnen, 1894: 706000 Fässer Petroleum, für
60000Doll. natürliches Gas, 252000Doll.Asphalt
für 307000 Doll. Granit, 289 000 Doll. Kalkstein,
25000 Fässer Steinsalz, 307000 Fässer Seesalz und
etwas Braunstein. Eine Zinnmine war 1891 und
1892 in voller Produktion. In Bezug auf Fischerei
nahm K. 1892 den sechsten Rang unter den Unions-
staaten ein, mit einem Fang im Werte von 3 Mill.
stehend betrachtete und zugleich das Osterfest und > Doll., darunter für 1,2 Mill. Doll. Walfische und See-
die sonstigen von seiner Lage abhängigen Feste auf
bestimmte Kalendertage fixierte, der nicht gerinae
Vorteil, bei Kenntnis der Schaltregel für sämtliche
Jahre mit dem nämlichen K. auskommen zu können.
Die vorgeschlagene Neuerung dürfte jedoch wegen
der damit verbundenen Beseitigung kirchlicher Fest-
und Gedenktage und andernteils auch wegen dcs
Wegfalls der nur schwer zu entbehrenden Jahres-
einteilung in vier Quartale von je drei Monaten
auf Widerstand stoßen. Das zweite Bedenken könnte
indessen beseitigt werden, wenn in jedem Vierteljahr
auf zwei 28tägige Monate einer von 35 Tagen
folgte, was lediglich auf eine nicht sehr erhebliche
Steigerung der schon jetzt zwischen den Monaten
bestehenden Ungleichheit hinausliefe.
Kalgoorlie, Ort in Australien, s. Coolgardie.
Kaltalbunnnatmilch, Biedertfche, s. Auf-
fütterung der Kinder.
* Kalifornien. Unter den Einwohnern waren
1890: 11437 Neger, 12355 Indianer und 366309
im Ausland Geborene, darunter 61472 Deutsche,
63138 Irländer, 35503 Engländer, 26028 Cana-
dier, 22389 Skandinavier, 15495 Italiener, 11855
Franzosen, 9859 Portugiesen und 71066 Chinesen.
Anfang 1896 schätzte man die Einwohnerzahl aus
1220000. Nach dem Census von 1890 bestanden
7923 industrielle Etablissements mit 83642 Ange-
stellten, die 51 Mill. Doll. Löhne erhielten; der Wert
der Rohmaterialien war 120 Mill. Doll., der Fabri-
kate 213 Mill. Doll. Von letzterer Zahl entfielen
22 Mill. Doll. auf Zuckerrasfinerie, 14 Mill. Doll.
Mehl, 10 Mill. Großschlächterei, 8 Mill. Säge-
mühlhölzer, 6 Mill. Präserven von Frucht, Gemüse
und Fisch und 5,7 Mill. Leder. K. ist unter den
Unionsstaaten der erste in Bezug auf Produktion
von Wein, Zuckerrüben, Rosinen, Oliven, Mandeln,
Honig, in der Anzahl der Schafe, in der Gewinnung
von Gold, Quecksilber, Borax, Asbest und Asphalt,
etwa der zweite in der Produktion von Weizen,
Bohnen und Wolle, der dritte in Hopfen. Das Land
unter künstlicher Bewässerung betrug 1894: 5,5 Mill.
Acres, wovon 3,8 Mill. Acres kultiviert wurden.
Die Ernte 1893 ergab 35 Mill. Vushel Weizen
(18 Mill. Doll.), 17 Mill. Bushel Gerste (7 Mill.
Doll.), 1,5 Mill. Bushel Hafer, 2,3 Mill. Bushel
Mais, 3,5 Mill. Bushel Kartoffeln, 2,8 Mill. t. Heu
(22 Mill. Doll.), 0,? Mill. Bushel Bohnen und
6,5 Mill. Pfund Hopsen. 1893 wurden 48 Mill.
Hunde, 0,7 Mill. Doll. Austern und 0,3 Mill. Doll.
Krebstiere. 1893 bestanden 7225 km Eisenbahnen;
diepolit.-wirtschaftliche Macht der Hauptgesellschast,
der Southern-Pacific, ist eine sehr bedeutende. K. ist
jetztin57 Counties geteilt. Die zweijährigen Staats-
einnahmen 1893/94 betrugen 17,5 Mill. Doll. Die
Ausgaben 17 Mill. Doll. Bei der Präsidentenwahl
hat K. 9 Stimmen.
-"Kalkowsky, Ernst, wurde 1894 an die Tech-
nische Hochschule zu Dresden berufen.
Kalksburg, Dorf in der österr. Bezirkshaupt-
mannschaft und dem Gerichtsbezirk Hietzing in
Niederösterreich, am Reich-Liesingbache und an der
Dampfstraßenbahn Hietzing-Modling, hat (1890)
794 E., ein großes Schloß mit schöner Kirche und
Park, jetzt Erziehungsanstalt des Iesuitenkollegiums
mit Privatobergymnasium.
Kall < C all), Dorf im Kreis Schleiden des preuh.
Reg.-Bez. Aachen, an der zur Noer gehenden Urft,
der Linie Köln-Trier und der Nebenlinie K.-Hellen-
thal (17,i kni) der Preuß. lHtaatsbahncn, hat (1895)
894 E., Bürgermeisterei, kath. Kirche, cvang. Bet-
saal, Synagoge; Blei- und Silberhütte, Eisen-
hammer, Vlenveißfabrik, Eisen- und Blcierzbergbau.
Kalnibolbto, russ. Flecken, s. Iekaterinopol.
^Kälnoky, Gustav, Graf, geriet wegen der Ein-
mischung des päpstl. Nuntius Agliardi (s. d.) in die
ungarische kirchenpolit. Gesetzgebung mit dem ungar.
Ministerpräsidenten Bänsfy in einen Konflikt, der
ihn veranlaßte, 2. Mai 1895 seinen Abschied einzu-
reichen. Der Kaiser lehnte K.s Entlassungsgesuch ab,
genehmigte es aber, als dieser es 15. Mai erneuerte.
Sein Nachfolger wurde Graf Goluchowski.
* Kamerun. Pflanzenwelt. Durch die vielen
Forschungsreisen der letzten Jahre ist die Flora von
K. erst besser bekannt geworden. In K. hat Deutsch-
land Anteil an dem für die afrik. Flora reichsten
Tropengebiete und es läßt sich erwarten, daß die
erst später in allen Einzelheiten zu erforschenden
Pflanzenschätze in ihrer Gesamtheit um so weniger
von einem benachbarten Kolonialgebiete, auch nicht
unter dem Äquator, übertrosfen werden, als die Er-
hebung eines 4000 iu übersteigenden Bergmassivs
für eine regionale Gliederung sorgt, wie sie außer
auf Fernando Po sonst so nahe der Küste nicht vor-
kommt. Hier zeigt sich der Reichtum des westafrik.
Florengebietes schon darin, daß die gewohnten Pal-
men: O^ojg und ?k06nix, durch die Raphiaarten
Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.