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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Kuprotypie - Kurvenmesser
widerstand der Bürstendrähte, welcher bei voll-
ständig zusammengedrückter K. am größten ist, hin-
reicht, die andere Welle in Bewegung zu setzen.
Die Vorteile dieser K. bestehen im wesentlichen in
großer Einfachheit, stoßfreier Einrückung, in Un-
empMdlichkeit gegen etwa vorkommende unbeab-
sichtigte Veränderung in der Wellenlagerung, in
Sicherung der Transmission wie auch der Arbeits-
maschinen vor Überanstrengung und Brücken, in-
dem die Bürsten nur bis zu der ihrer jeweiligen
Konstruktion entsprechenden größten Kraft wirtfam
bleiben; größere Kräfte werden durch Schleifen der
Bürsten hörbar.
Kuprotypie (lat.-grch.), das Verfabren der Hoch-
ätzung (f. d., Bd. 9) von Platten für die Bucbdruck-
presfe in Kupfer anstatt in Zink; solche Platten er-
möglichen eine weichere und zartere Wirkung als
Zinkplatten.
Kuren;, auch Kurinsk, Insel im südwestl. Teil
des Kaspifchcn Meers, südöstlich an der Kisilagatsch-
bucht, zum Kreis Dschewat des russ. Gouverne-
ments Baku gehörig, ^49 hkni groß, bildet einen
Hauptfangplatz der Fischereien von ^aljany (s. d.,
Kurrendampfer, s. Fischdampfer. ^Bd. 14).
Kurs, Georg Victor, Schriftsteller, geb. 21. Sept.
1845 zu Berlin, geborte seit 1862 dem preuß. In-
genieurkorps an, nabm 1885 als Major seinen Ab-
schied und lebt seitdem in Berlin, wo er an der
Vcrmögensverwaltung verschiedener Invalidenstif-
tungen beteiligt ist. Außer zahlreichen wissenschaft-
lichen Arbeiten teils milita'r., teils volkswirtscbaft-
lichen Inhalts in Fachzeitschriften veröffentlichte K.:
"Karte der flößbaren und der schiffbaren Wasser-
straßen des Deutschen Ncichs" nebst zugehörigen
"Tabellarischen Nachrichten" (Berl. 1894).
Kursmakler, s. Börse.
^Kurveumesfer, Werkzeuge zur Messung der
Länge von gekrümmten Linien auf einer Zeicbnung,
einem Plan oder einer Karte. Während man kur-
ven mit großen und langsam sich verändernden
Krümmungshalbmessern noch durch kleine Seh-
nen- und Tangentenstücke mit Hilfe von Zirkel
und Maßstab messen kann, sind für unregel-
mäßige Linien, bei denen die Krümmungshalb-
messer in aufeinander folgenden Punkten rasch
wechseln und bis zu kleinen Beträgen berabsin-
ken, besondere Hilfsmittel erwünscht, die übrigens
auch in dem zuerst genannten Fall bequemer
zum Ziel führen als der Zirkel. Bei den ein-
fachsten und verbreitctsten Werkzeugen dieser
Art wird das Princip des Meszrads verwendet: es
wird ein kleines Meßrädchen auf der zu bestimmen-
den gekrümmten Strecke so geführt, daß die Pro-
jektion des Nadumfangs auf die Papierfläche stets
Tangente an die zu messende Linie bleibt; die Länge
der durchfahrenen Strecke ist dann gleich so viclmal
dem Umfang des Rädchens, als dieses Umdrehungen
gemacht hat (meist bis auf ^<, des Umfangs bei
kleinern, auf ^o bei größern abzulesen). Die Zahl
der Umdrehungen, oder sogleich die Länge, ist durch
einen Zeiger an einem Zählwerk oder einer Skala
sicbtbar gemacht. Bei vielen neuern Instrumenten
wird der Zeiger durch das Rollen des Mehrüdchens
an einer Schraube linear verschoben, so daß man
an einer damit parallel liegenden Längenskala, die
für den bestimmten Maßstab des Plans u. s. f. einge-
ricbtet und beziffert ist, sogleich die (Feld-)Länge
ablefen kann. Nach diesem Princip des Meßrades
sind fast alle die zahllosen hierher gehörigen Instru-
mentchcn eingerichtet, die unter den Namen Longi-
mcter, ^pisomcter, Campylometcr, Kartomeler,
Kurveometer, Kurvimeter, K., Linienmesser, Meß-
rädchen, Nektifizierrädchen, Wealemefna u. s. f. be-
kannt sind. Besonders brauchbar zur Messung von
Vegelängen auf Generalstabskarten in den üblichen
Maßstäben sind die Apparate von Platzbecker
(Düsseldorf), Lcchner iWien), Oberst Sack (alle diese
haben den an der Schraube sich verschiebenden In-
der). Ott in Kempten hat die Vorrichtung des Meß-
rades dadurch abgeändert, daß er es von der Zeich-
nungsebcne abhob und leicht gegen eine obere, pa-
rallel dazu liegende Glasplatte drückte; man kann
so mit den: kurzen untern Tangentenlineal der zu
messenden Kurve bequemer und schärfer folgen, doch
ist der Apparat teuer und nicht überall bequem an-
wendbar. Mehrfach ist neuerdings auch versucht
worden, die Parallelkurven der zu messenden Linie
nutzbar zu machen, indem zwei in konstanten gleichen
Abständen von der zu messenden Linie laufende
Kurven durch zwei fest miteinander verbundene
Nädchen gemessen werden. Hierher gehören die Ap-
parate vom Mechaniker Coradi (Zürich), von Ule
(Mechaniker Weffclböft, Halle) u. v. a. Für manche
Zwecke sind diese Normalenapparate den oben be-
sprocbenen Tangentenapparaten in der That vorzu-
zieben; indessen ist man auch bei ihnen davon ab-
hängig, daß man eine bestimmte Linie am Apparat
genau genug der Normalenfolge der zu messenden
Linie anpassen kann, was bei sehr engen und rasch
wechfelndcn Krümmungen schwierig wird. Sich von
den Tangenten oder Normalen der zu messenden
Linie ganz frei zu machen, war die Absicht bei dem
Instrument von Fleischhauer, bei dem am Umfang
einer Platte in gleichen Winkelabständen 3 oder 5
(tbeorctisch je mehr desto besser) Räder (Rollen mit
Spurkranz) angebracht sind; diese können sich nur
einseitig drehen und sind in der andern Richtung
gesperrt. An jeder Rolle ist ein Zählwerk mit Zeiger.
Der Fahrstift, mit dem man der zu messenden Linie
zu folgen hat, befindet sich in der Mitte der Grund-
platte und die durchfahrene Länge ergiebt sich einfach
aus der Summe der Ablesungen an den einzelnen
Rollen. (S. die vorstehende Abbildung.) Man hat
Artikel, die man untcr K vermißt, sind unter C aufzusuchen.