Schnellsuche:

Merck's Warenlexikon

Autorenkollektiv, Verlag von G. A. Gloeckner, Leipzig, Dritte Auflage, 1884

Beschreibung der im Handel vorkommenden Natur- und Kunsterzeugnisse unter besonderer Berücksichtigung der chemisch-technischen und anderer Fabrikate, der Droguen- und Farbewaren, der Kolonialwaren, der Landesprodukte, der Material- und Mineralwaren.

Schlagworte auf dieser Seite: Kakeda; Karabagh; Karlsbader Salz; Kermes; Kieper; Kilims; Klappholz; Knöpfe

660

Kaffee - Knöpfe

Verbrauch in 1881/82:

^[Liste]

Vereinigte Staaten einschließlich Kanada und Tonnen Sack

Pacific-Küste 200000 3333333

Deutschland 106500 1775900

Frankreich 65000 1083333

Österreich-Ungarn 40000 666666

Belgien und Holland 50000 833333

Norwegen, Schweden und Dänemark 32500 541666

Rußland und Polen 8750 145833

Schweiz 9500 158333

England 14750 245833

Italien, Spanien und Portugal 20000 333333

Türkei, Rumänien und Levante 30000 500000

Tunis, Algier und übr. Nordafrika 10000 166666

Cap, La Plata und Australien 15000 250000

Insgesamt 602000 10034229

Nach Prozenten ausgedrückt führten in dem Jahre 1881/82 ein:

^[Liste]

Vereinigte Staaten einschließlich Kanada und Pacific-Küste 33,3%

Deutschland 17,7"

Frankreich 10,8"

Österreich-Ungarn 6,7 "

Belgien und Holland 8,3 "

Skandinavien 5,4 "

Türkei, Rumänien und Levante 5,0 "

Italien, Spanien und Portugal 3,3 "

England 2,4 "

Schweiz 1,6 "

Nordafrika 1,6 "

Rußland 1,4 "

An der Ausfuhr beteiligten sich in demselben Jahre (ebenfalls in Prozenten ausgedrückt):

^[Liste]

Brasilien 57,0 %

Mittelamerika 18,4 "

Holländisch-Indien 15,6 "

Ceylon 4,0 "

Britisch-Indien 3,0 "

Afrika einschließlich Mokka 1,3 "

Manila 0,7 "

Es sei hierbei bemerkt, daß gerade in dem Jahre, nach dessen Ergebnissen die obigen Berechnungen aufgestellt sind, also 1882, die Kaffeepreise seit 25 Jahren die niedrigsten waren und am Ende dieses Jahres den tiefsten Stand während seiner Dauer erreicht hatten, von da ab jedoch wieder sich erholten.

Die Verfälschungen des K.s sind zahlreich und treten sowohl bei den grünen Bohnen, als bei den gerösteten und namentlich bei den gemahlenen Sorten auf. Für das Auffärben grüner Bohnen, um geringeren Sorten derselben das Ansehen besserer Qualität zu verleihen, gibt es in manchen Seestädten mit Kaffeeeinfuhr sogar große Fabriken. Diese künstlich gefärbte Ware kommt zum Teil, wo es der Händler reell mit seiner Kundschaft nimmt, als gestrichener oder Fabrikskaffee in den Handel. Erkennungszeichen für diese Sorte ist, daß die Bohnen beim Reiben zwischen den Händen abfärben. Gebrannter K. wird häufig durch Untermengen des Abfalles und schlechter Bohnen verfälscht. Am meisten ist aber der namentlich im Detailhandel vertriebene gemahlene K. schlechten Künsten ausgesetzt, und die billigeren Sorten vorzugsweise werden durch allerlei Zusätze verfälscht. Das Pariser Munizipallaboratorium fand bei der Untersuchung von 91 Kaffeesorten nur 13 als reinen K. Die teueren Sorten wiesen größere oder geringere Zusätze von Zichorie auf (und selbst diese nicht einmal rein, sondern zum Teil auch verfälscht), die geringeren aber enthielten merkwürdige Substanzen, wie Sägespäne, rote Erde, Mehl, Kaffeesatz, gebrannten Zucker, Talk, Bleistaub, Nudeln- und Sagopulver, Bohnenstaub, Erbsen, Lupinen, Brotkrusten, Eicheln, gedörrte Feigen, Rüben, Karotten, Ziegelstaub, Asche, Sand u. s. w. u. s. w. Diese Verfälschungen sind um so schlimmer, als sie meist die ärmeren Klassen treffen. Man soll daher nur in ganz reellen Handlungen gemahlenen K. kaufen oder besser noch stets nur grünen, da es nur chemischer Analyse möglich ist, diese geschickt verborgenen Fälschungen festzustellen. Neuerer Zeit kommt von Kassel aus komprimierter K. in den Handel. Derselbe wird gebrannt, gemahlen und dann einem Drucke von 40 bis 70 Atmosphären ausgesetzt, nachdem er in fein polierte Metallformen gebracht ist, die mittels eines Deckels geschlossen sind. Hierdurch werden tafelförmige Kaffeeplatten hergestellt, deren harte und glatte Kruste das Entweichen der ätherischen Öle aus dem Innern der Tafeln verhindert. Das Volumen des K.s wird durch das Pressen auf etwa ein Drittel vermindert und der K. soll an Güte nichts verlieren. Die Tafeln werden in Stanniol oder Ölpapier verpackt aufbewahrt und sollen sich lange Zeit gut halten. - Zoll s. S. 239.

Kakeda, eine japanesische Seidensorte, die im deutschen Handel hoch im Preise steht. - Zoll s. S. 517 (Seide).

Karabagh, s. Teppiche.

Karlsbader Salz (Sal Thermarum Carolinarum), das durch Abdampfen des Karlsbader Mineralwassers erhaltene Salz, welches, zu medizinischen Zwecken vielfach verwendbar, in Schachteln zu einem ziemlich hohen Preise (ca. 13 Mk. pro kg) in den Handel kommt. Dieses hohen Preises wegen hat man als Ersatz ein künstliches K. S. hergestellt, das aus den hauptsächlichsten fixen Bestandteilen des Karlsbader Mineralwasser, aus schwefelsaurem Natron (Glaubersalz [s. d.]), Soda und Kochsalz, im selben Mischungsverhältnisse besteht, dieselbe medizinische Wirkung wie das echte Salz ausübt und kaum ein Viertel des obigen Preises kostet. - Zollfrei. Tarif Nr. 5 i.

Kermes, vergl. Alkermes.

Kieper, s. Baster.

Kilims, s. Teppiche.

Klappholz, s. Faßdauben.

Knöpfe bilden in ihrer Gesamtheit einen sehr bedeutenden Handelsartikel und beanspruchen eine ansehnliche und vielseitige Industrie, da sie aus den verschiedensten Materialien und in den verschiedensten Formen hergestellt werden.