Schnellsuche:

Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

VI

Vorwort zur ersten Auflage.

endung des Buches niemals geschwunden ist, um so weniger, als nach ausgesprochenem Wünsche der Prüfungskommission das Buch den Umfang eines mässig starken Oktavbandes nicht übersteigen sollte. Wie ich mir ein solches Buch von vornherein gedacht hatte, mögen am besten die Zeilen verdeutlichen, welche ich meinem Konkurrenz-Entwurf vorausschickte.

Sie lauten: "Der Verfasser des nachstehenden Entwurfes glaubt die Intentionen, welche zu einer Preisausschreibung geführt haben, dahin präzisiren zu können, dass das zu erstrebende Buch nicht nur ein Nachschlagebuch werden soll, welches über alle auf das Fach bezügliche Fragen Auskunft ertheilt, sondern vor Allem ein Lehrbuch für unsere jüngeren Fachgenossen. Es soll den Lehrern der verschiedenen Fachschulen, wenn irgend möglich, zur leitenden Grundlage ihres Unterrichts werden; es soll aber namentlich den vielen jungen Leuten, welche nicht in der glücklichen Lage sind, an dem Unterricht einer Fortbildungsschule theilnehmen zu können, dazu dienen, sich selbst in allen Fragen, welche unser Fach berühren, zu unterrichten. Hierin liegen die beschränkenden Grenzen, welche den Verfasser bei der Ausarbeitung leiten müssen. Er muss die durchschnittliche Vorbildung unseres Personals berücksichtigen und muss, ohne doch die Artikel gar zu leicht und oberflächlich zu behandeln, sich fern halten von allzu gelehrten, grosse wissenschaftliche Bildung voraussetzenden Abhandlungen.

Das Buch soll geschrieben werden für die speziell praktischen Bedürfnisse des Drogisten, nicht als gelehrtes, fachwissenschaftliches Werk. Hier die richtige Mitte zu finden, muss das erste Bestreben des Verfassers sein. Es giebt kaum ein anderes Fach von gleicher Mannigfaltigkeit als das des Drogisten und in dieser fast erdrückenden Fülle des Materials liegt eine weitere Schwierigkeit betreffs der Anordnung desselben. Sollte das Werk ein reines Nachschlagebuch werden, so möchte sich eine alphabetische Reihenfolge der Artikel wie bei einem Waarenlexikon empfehlen. Eine solche Anordnung aber würde wiederum dem Zwecke des Unterrichtes in keiner Weise entsprechen. Dieser verlangt entschieden eine gewisse Systematik, um dadurch eine Vergleichung ähnlicher Waaren zu ermöglichen. Der Verfasser verkennt nicht die Schwierigkeiten eines streng wissenschaftlichen Systems und ist sich sehr wohl bewusst, dass sich ein solches nicht immer durchführen lässt es würden sonst Waaren an ganz verschiedenen Orten behandelt werden müssen, welche doch entschieden nebeneinander gehören.