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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

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Ligna. Hölzer.

und fester wird. In diesem Zustände nennen wir es Holz. Der Holzkörper umschliesst den inneren Markstrahl, lagert sich um diesen konzentrisch an (Jahresringe) und wird selbst wieder umschlossen von Bast oder Splint und der äusseren Rinde. Die Splintschicht ist der eigentliche Sitz des Wachsthums des Holzes (siehe botanische Einleitung). Die meisten der für uns wichtigen Hölzer gehören in die Gruppe der Farbhölzer und werden bei diesen besprochen.

Lignum guájaci oder L. sanctum.

Franzosenholz, Pockholz.

Guájacum officinále. Zygophylléae. Westindien, Venezuela.

Das Holz kommt in grossen 1 m langen, bis zu 30 cm dicken Stammenden in den Handel, welche meist noch mit der etwa fingerdicken, scharf begrenzten Splintschicht bedeckt sind. Das Holz ist braungrün, sehr dicht und schwer (spec. Gew. 1,3), nicht spaltbar, weil die Gefässbündel unter sich verschlungen sind. Geruch schwach, beim Reiben und Erwärmen angenehm benzoeartig, Geschmack scharf, kratzend.

Bestandtheile. Harz (s. Resina guajaci) 20-25 %. Guajacin, Guajaksäure.

Anwendung. In der Medizin innerlich als blutreinigendes Mittel, äusserlich auch zu Zahntinkturen und dgl. Weit grosser ist seine Anwendung in der Technik, zur Darstellung von Kegelkugeln, Lagern von Maschinenwellen etc.

Verwechselungen sind nicht möglich, sobald man das Holz im Ganzen vor sich hat. Das geraspelte soll dagegen zuweilen mit Buchsbaumspähnen vermischt werden, hauptsächlich ist es aber verunreinigt mit dem harzfreien, daher werthlosen Splintholz. Geraspelte Waare, welche viel von diesen gelben Splintstücken enthält, ist zu verwerfen.

Lignum quássiae Surinam.

Quassienholz, Fliegenholz.

Quassia amara. Simarubéae.

Westindien, Brasilien.

Das Surinam Quassienholz ist das eigentlich offizinelle; es kommt in den Handel in Form finger- bis höchstens armdicker Stammenden, meist noch mit der weisslichgrauen, zerreiblichen Rinde stellenweise bedeckt. Das Holz ist weisslich, dicht, kaum porös, häufig mit blauschwärzlichen Flecken, durch Pilzfäden bedingt, versehen. Geruchlos; Geschmack rein bitter.

Bestandtheile. Quassiin (der eigentliche Bitterstoff), krystallinisch 1-2 %, kein Gerbstoff, daher wird die wässerige Lösung durch Eisenoxydsalze nicht verändert.