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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

Schlagworte auf dieser Seite: Buccoblätter; Cocablätter; Fólia búcco; Fólia cócae

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Folia. Blätter.

Fólia búcco oder barósmae.

Buccoblätter.

Barósma crenuláta. Empleúrum serrulátum. Diosméae. Cap der guten Hoffnung.

Oben genannte kleine, immergrüne Sträuche nebst einigen anderen Arten von Barosma und Empleúrum liefern uns die Droge. Blätter eiförmig oder länglicheiförmig, gesägt oder gezahnt, punktirt, gelbgrün, lederartig, 1-2 cm lang, ca. 1 cm breit. Geruch eigenthümlich, schwach kampherartig, Geschmack ähnlich, schwach bitter.

Bestandtheile. Aetherisches Oel in sehr geringer Menge. Diosmin (Bitterstoff), Gummi.

Anwendung. Als harntreibendes Mittel. Ziemlich obsolet.

Fólia cócae.

Cocablätter.

Erytróxylon coca. Erytroxyléae.

Bolivien, Peru, Chile, Brasilien etc. wild und kultivirt.

Die Cocablätter spielen in ihrer Heimath Südamerika, auch in Mittelamerika ungefähr dieselbe Rolle wie der chinesische Thee. Sie werden dort von reichlich 10 Millionen Menschen als nervenanregendes Mittel theils im Aufguss genossen, theils für sich oder mit Asche vermengt gekaut. Sie regen das Nervensystem an, befähigen zu grossen Strapazen und beseitigen das Gefühl des Hungers; jedoch scheinen sie diese Wirkung nur im frischen Zustände zu haben. Anhaltender und übermässiger Genuss wirkt aber ebenso erschlaffend auf den Organismus wie Opium, Alkohol und andere derartige Berauschungsmittel. Die Blätter sind länglicheiförmig oder verkehrteiförmig, zuweilen auch zugespitzt, 4-6 cm lang, 2-3 cm breit, ganzrandig, kahl; oben dunkelgrün, unten graugrün; zart geädert, mit bogenförmigen Seiten-^[folgende Seite]

^[Abb:Fig. 94. Fol. bucco.]

^[Abb:Fig. 95. Erythroxylon coca. (Etwa ¾ nat. Gr.)]