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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

Schlagworte auf dieser Seite: Korianderöl; Óleum coriándri

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Olea äthérea, ätherische Oele.

wird es destillirt, doch kommt ein solches Oel über Citronenschalen destillirt unter dem Namen Citronenschalenöl, Oleum córticis citri, in den Handel; es ist weniger fein von Geruch.

Das gepresste Oel ist gelb bis blassgrünlich, frisch stets trübe. Man kann dasselbe sofort klären durch Schütteln mit ein wenig gebrannter Magnesia, doch wird es auch von selbst nach längerem Stehen unter Abscheidung eines weissen Bodensatzes klar. Es ist von kräftigem Citronengeruch und ebensolchem, aber nicht scharfem Geschmack. Spez. Gew. 0,840-0,860. Sein Siedepunkt liegt bei 160-175°. Es ist dünnflüssig, selbst wenn es etwas verharzt ist.

Citronenöl ist gleich dem Terpentinöl ein reiner Kohlenwasserstoff, verpufft wie dieses lebhaft mit Jod. Es oxydirt sich namentlich unter dem Einfluss des Lichtes ungemein leicht und nimmt dann, selbst wenn es rein war, einen strengen, terpentinartigen Geruch an. Ein solches verharztes Oel hat einen sehr unangenehmen Geschmack und ist namentlich für Genusszwecke völlig unbrauchbar geworden, da die geringste Menge davon dem Backwerk oder Likören einen widerlichen Geschmack verleiht; es lässt sich wieder einigermaßen durch die Hager'sche Methode: Schütteln mit Borax, Thierkohle und Wasser (s. Einleitung) verbessern. Gerade das Citronenöl ist zahllosen Verfälschungen ausgesetzt; namentlich in neuerer Zeit, wo das Oel zu ganz abnorm billigen Preisen aus Italien zu uns kommt, ist die grösste Vorsicht beim Einkauf geboten.

Seine Hauptverfälschungen sind feines Terpentinöl, Apfelsinen- und Pomeranzenöl. Alle drei sind höchst schwierig mit völliger Gewissheit zu konstatiren, sie verrathen sich fast einzig und allein durch die Geruchsprobe.

Chemische Reagentien und die Löslichkeitsprüfung lassen uns völlig im Stich.

Die Prüfung auf Alkohol geschieht mit Fuchsin.

Anwendung. In grossen Massen in der Parfümerie, der Likörfabrikation und zu sonstigen Genusszwecken.

Es kommt in kupfernen Ramièren von 20-40 kg Inhalt in den Handel.

Óleum coriándri.

Korianderöl.

Aus den Früchten von Coriandrum sativum (s. d.) durch Destillation mit Wasserdampf bereitet.

Farblos bis blassgelb, von angenehmem Koriandergeschmack und Geruch. Spez. Gew. 0,867. Siedepunkt etwa bei 150°.

Mit Jod verpufft es und ist leicht löslich in Alkohol und Acidum aceticum.

Anwendung. Hauptsächlich in der Likörfabrikation.