Schnellsuche:

Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

Schlagworte auf dieser Seite: Ambra grísea; Eingedickte Pflanzensäfte und Pflanzenauszüge; Extractum malti; Grauer Amber; Malzextrakt

331

Eingedickte Pflanzensäfte und Pflanzenauszüge.

fernt und in das rückbleibende wasserfreie Lanolin 25 % Wasser eingerührt.

Das Lanolin muss gut verschlossen und kühl aufbewahrt werden, andernfalls dunstet immer etwas Wasser ab und die Oberfläche wird dadurch dunkler gefärbt und etwas durchscheinend.

Ambra grísea.

Grauer Amber.

Eine fett- oder wachsartige Substanz, welche sich als krankhafte Sekretion in den Eingeweiden des Pottwals, Physeter macrocephalus, bildet. Man findet sie entweder auf dem Meere schwimmend, oder an den Küsten angeschwemmt, und zwar in verschieden grossen, graubraunen, innen weisslich marmorirten Stücken von eigenthümlichem, angenehmem, an Benzoe erinnernden Geruch. Bruchfläche matt, bröcklig, schwer zerreiblich. Längere Zeit in der warmen Hand gehalten, wird er biegsam, bei ca. 100 ° schmilzt er und verflüchtigt sich bei höherer Temperatur fast ohne Rückstand. In Alkohol, Aether und Oelen ist er leicht löslich. Seine Bestandtheile sind noch nicht genau studirt; das in demselben enthaltene Fett (Ambrafett) ist nicht verseifbar. Die Natur des Riechstoffes ist nicht bekannt.

Anwendung. Fast nur in der Parfümerie.

Ambra muss in gut verschlossenen Glas- oder Blechgefässen aufbewahrt werden. Der Geruch der weingeistigen Lösung verstärkt sich bedeutend, wenn man eine Spur Kaliumcarbonat zusetzt.

Gruppe XX.

Eingedickte Pflanzensäfte und Pflanzenauszüge.

Hierher gehören alle die zahllosen, wässerigen, spirituosen und ätherischen Extrakte, die in der Rezeptur der Apotheken benutzt werden. Diese haben aber nur ein rein pharmazeutisches Interesse, werden auch meist in den Apotheken selbst oder in speziellen Fabriken für pharmazeutische Präparate bereitet. Sie besitzen für den Drogisten so wenig Bedeutung, dass sie nicht in ein Lehrbuch der eigentlichen Drogenkunde gehören; nur einige wenige werden im Grossen bereitet und bilden allgemein wichtige Handelsartikel, theils für technische, theils für medizinische Zwecke.

Extractum malti.

Malzextrakt.

Bringt man Getreide (durchgängig wird Gerste verwandt) durch feuchte Wärme zum Keimen, so geht der Stärkemehlgehalt desselben in