Schnellsuche:

Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

Schlagworte auf dieser Seite: Acidum arsenícicum; Antimon; Arsensäure; Stibium; Stíbium metállicum

450

Chemikalien unorganischen Ursprungs.

noch besonders verwahrt sein muss, oder in Eisentrommeln mit Holzumkleidung versandt werden.

Acidum arsenícicum. +

Arsensäure.

As2O5^[AS_{2}O_{5}].

Bildet eine weisse, amorphe Masse, dargestellt durch Kochen von arseniger Säure mit Salpetersäure und Abdampfen der Lösung bis zur Trockne. Verwendung findet sie bei der Anilinfarbenfabrikation und hier und da als arsensaures Natron in der Zeugfärberei und -Druckerei. Seiner grossen Giftigkeit halber sucht man die Arsensäure auch zu diesen Zwecken durch andere gleichwirkende Substanzen zu ersetzen.

Identitätsnachweis gleich dem der arsenigen Saure.

Die Verbindungen des Arsens mit Schwefel As2S3^[AS_{2}S_{3}] Auripigment und As2S5^[AS_{2}S_{5}] Realgar siehe Abth. Farbwaaren.

Stibium.

Antimon.

Sb 122.

Stíbium metállicum, Régulus antimónii.

Antimon, Spiessglanzmetall.

Das Antimon, früher allgemein zu den unedlen Metallen gerechnet, wird neuerdings, seiner chemischen Eigenschaften wegen, meistens bei den Metalloiden eingereiht. Es steht in seinem ganzen chemischen Verhalten dem Arsen sehr nahe.

Antimon ist spröde, silberweiss, mit einem schwachen Stich ins Röthliche, grossblätterig, krystallinisch, von 6,70-6,80 spez. Gew. An der Luft bleibt es, wenn rein, lange Zeit blank; es schmilzt bei 425° und verdampft in der Rothglühhitze; an der Luft oxydirt es sich dabei zum Theil.

In Wasser ist es vollkommen unlöslich; verdünnte Salzsäure sowie Schwefelsäure und organische Säure lösen es nicht, dagegen wird es in kochender Salzsäure langsam unter Wasserstoffentwickelung gelöst. Königswasser löst es zu Antimonchlorid; Salpetersäure verwandelt es in Antimonsäure. Das Antimon ist nur in einigen Verbindungen giftig, enthält jedoch in seiner käuflichen Handelswaare stets mehr oder minder grosse Mengen von Arsen, wovon es zur Herstellung pharmazeutischer Präparate befreit werden muss.

Dargestellt wird das Antimonmetall aus den beiden in der Natur vorkommenden Erzen, dem Spiessglanz (Dreifachschwefelantimon s. d.) durch Zusammenschmelzen mit Eisenfeile, oder durch Reduktion des natürlich vorkommenden Antimonoxyds. Letzteres findet sich namentlich auf Borneo und in Algier, ersteres in Australien, China, Ceylon und Canada, ferner im Erzgebirge, im Harz und in Ungarn. Die ungarischen Sorten von Liptau