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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

Schlagworte auf dieser Seite: Magnesium; Strontiumsulfat; Stróntium sulfúricum

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Chemikalien unorganischen Ursprungs.

verdünntem, gar nicht in wasserfreiem Weingeist. Wird dargestellt durch Auflösen von Strontiumcarbonat in Salpetersäure und Abdampfen bis zur Krystallisation. Es muss stets aus heissen Lösungen krystallisirt werden, weil sonst, ebenso wie aus verdünnten Lösungen, das Salz nicht wasserfrei, sondern mit 4-5 Mol. Krystallwasser anschiesst. Diese verwittern an der Luft und sind zu Feuerwerkszwecken nicht verwendbar.

Anwendung. Nur in der Feuerwerkerei zur Erzeugung rother Flammen, am besten in Mischung mit gepulvertem Schellack (3 Th. Schellack 10 Th. gepulvertes Strontiannitrat, nach Hager).

Stróntium sulfúricum.

Strontiumsulfat, schwefelsaures Strontian.

SrSO4^[SrSO_{4}].

Dieses Salz findet sich in der Natur, gleich dem Schwerspath, häufig in sehr schönen, durchsichtigen Krystallen, welche zuweilen eine blaue Färbung haben, daher der Name "Cölestin". Es findet für sich keine Verwendung, dient aber neben dem Strontianit zur Herstellung der anderen Strontianpräparate. Zu diesem Zweck wird es zuerst durch Glühen mit Kohle zu Schwefelstrontium reduzirt und dieser durch Auflösen in Salzsäure in Chlorstrontium verwandelt. Die Hauptfundstätte des Minerals ist Sicilien, welches sehr reine, farblose Krystalle liefert.

3. Erd-Metalle.

Magnesium.

Magnesium.

Mg 24.

Weisses, in trockener Luft unveränderliches Metall, das sich in feuchter Luft ein wenig oxydirt; es ist hämmerbar und dehnbar, sehr leicht, von nur 1,743 spez. Gew. In kaltem Wasser bleibt es unverändert, in siedendem oxydirt es sich unter Wasserzersetzung und Abscheidung von Wasserstoffgas. Im luftleeren Räume lässt es sich schmelzen, an der Luft erhitzt verdampft es zuletzt und die Dämpfe verbrennen unter Entwickelung eines intensiv weissen Lichtes zu Magnesiumoxyd. In verdünnten Säuren löst es sich unter Wasserstoffentwickelung auf. Seine Darstellung war früher eine sehr kostspielige, da man es nur durch metallisches Natrium in der Glühhitze aus seinen Verbindungen abscheiden konnte. Seitdem man aber gelernt hat, es auf elektrolytischem Wege, d. h. durch den elektrischen Strom auszuscheiden, ist der Preis desselben ungemein gesunken, und seine Benutzung zu Beleuchtungszwecken gewinnt immer mehr und mehr an Bedeutung. Es kommt in zwei Formen in den Handel, entweder als Draht oder Band, zum direkten Brennen in der sog. Magnesiumlampe, oder in Pulverform. Letzteres dient namentlich als Zusatz zu Feuerwerkskörpern, bei welchen schon eine Beimischung von 2 % genügt, um den Flammen eine fabelhafte Helligkeit zu geben. Reines Magnesiumlicht hat fast eine gleiche Stärke