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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

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Chemikalien unorganischen Ursprungs.

Sauerstoffverbindungen des Eisens.

Von den beiden Sauerstoffverbindungen dem Eisenoxydul und dem Eisenoxyd kommt hier nur letzteres in Betracht, weil das Oxydul im freien Zustande nicht haltbar ist.

Ferrum oxydátum crudum siehe Lapis haematítis und Abtheilung III. Caput mortuum etc.

Ferrum oxydatum fuscum.

Braunes Eisenoxyd, Eisenoxydhydrat.

Ferrum oxydátum hydratum.

Crocus Martis adstringens.

Fe2O3^[Fe_{2}O_{3}], 3 H2O^[H_{2}O].

Rothbraunes, geruch- und geschmackloses Pulver, unlöslich in Wasser, ohne Aufbrausen löslich in Salzsäure.

Es wird dargestellt, indem Liquor ferri sesquichlorati mit Aetzammonflüssigkeit in der Kälte ausgefällt wird. Der Niederschlag wird kalt ausgewaschen, abgepresst und in dünnen Schichten, bei einer 30° nicht übersteigenden Temperatur, unter Abschluss des Lichtes, getrocknet.

Ferrum oxydátum rubrum.

Rothes Eisenoxyd, Pariserroth.

Fe2O3^[Fe_{2}O_{3}].

Rothes, sehr feines, geruch- und geschmackloses Pulver, unlöslich in Wasser, vollständig löslich in Salzsäure.

Dieses früher auch medizinisch gebrauchte Eisenoxyd wird heute nur technisch, dort aber in ziemlichen Quantitäten als Polirmaterial für Metalle benutzt, gewöhnlich unter dem Namen Pariser Roth. Das echte wird hergestellt durch Glühen von oxalsaurem Eisenoxydul, ordinärere Sorten wohl auch durch Pulvern oder Schlämmen von Blutstein (s. d.).

Ferrum oxydátum saccharatum (solubile). **

Löslicher Eisenzucker.

Ein pharmazeutisches Präparat, welches genau nach der Vorschrift des Deutschen Arzneibuches herzustellen ist.

Rothbraunes, süsses Pulver, schwach nach Eisen schmeckend, in 100 Theilen mindestens 2,8 Theile Eisen enthaltend. 1 Theil Eisenzucker gebe mit 20 Theilen heissem Wasser eine völlig klare, rothbraune, kaum alkalisch reagirende Lösung, welche durch Kaliumferrocyanidlösung allein nicht verändert, auf Zusatz von Salzsäure aber zuerst schmutzig grün, dann rein blau gefärbt wird.

Die mit überschüssiger verdünnter Salpetersäure erhitzte, dann wieder erkaltete, wässerige Lösung (1:20) darf durch Silbernitratlösung nur opalisirend getrübt werden.