Schnellsuche:

Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

529

Chemikalien unorganischen Ursprungs.

gewandt. Seine Darstellung beruht darauf, dass durch die Einwirkung von löslichen Eisenoxydsalzen auf Eiweiss ein unlösliches Ferri albuminat entsteht, welches in frischem Zustande, nachdem es ausgewaschen und in Wasser aufgerührt ist, durch einen geringen Zusatz von Aetznatronlauge sich klar lösen lässt. Die genauen Vorschriften hierzu finden sich z. B. im Dieterich'schen Manual, haben aber nur rein pharmazeutisches Interesse.

Ferrum carbónicum saccharátum. **

Gezuckertes, kohlensaures Eisenoxydul.

Graugrünes Pulver von süssem, hinterher schwach eigenartigem Geschmack, in verdünnter Salzsäure unter lebhaftem Aufbrausen völlig löslich; diese Lösung darf mit Chlorbaryum nur eine schwache Trübung geben.

Das kohlensaure Eisenoxydul (CFeO3)^[(CFeO_{3}] lässt sich nicht unzersetzt trocken darstellen, dagegen tritt die Zersetzung bei Gegenwart von Zucker nicht ein. Die Bereitung geschieht in der Weise, dass man in eine Lösung von Natriumcarbonat eine Lösung von reinem Ferrosulfat in bestimmten Verhältnissen eingiesst. Der entstandene Niederschlag wird in verschlossener Flasche so lange gewaschen und die klare überstehende Flüssigkeit durch Heber entfernt, bis Chlorbaryum keinen wesentlichen Niederschlag mehr darin hervorruft. Dann wird wieder dekantirt, der breiige Niederschlag mit einer bestimmten Menge von gepulvertem Milchzucker und gewöhnlichem Zucker vermischt und vorsichtig bis zur Trockne verdampft. Es muss in gut schliessenden Gefässen aufbewahrt werden. Das Präparat hat nur pharmazeutisches Interesse.

Ferrum cítricum (oxydátum).

Citronensaures Eisenoxyd.

Braunrothe, durchscheinende Lamellen, geruchlos, von mildem Eisengeschmack; sie sind leicht in heissem, langsam in kaltem Wasser löslich, unlöslich aber in Alkohol und Aether.

Es wird dargestellt, indem man frisch gefälltes und gewaschenes Eisenoxydhydrat in einer wässerigen Citronensäurelösung löst, bis zur Sirupkonsistenz eindampft und nun, auf Glasplatten gestrichen, zur Trockne bringt. Es enthält in 100 Th. 19-20 Th. Eisen.

Ferrum cítricum effervéscéns.

Aufbrausendes citronensaures Eisen.

Wird nach Hager auf folgende Weise bereitet:

50,0 Natriumferripyrophosphat und 20,0 Natriumbicarbonat werden zu einem Pulver gemischt, mit einigen Tropfen Wasser angefeuchtet, an einem lauwarmen Orte getrocknet, wieder zu Pulver zerrieben und mit einem Pulvergemisch aus 35,0 Weinsäure, 30,0 Citronensäure, 5,0 Magnesiasubcarbonat und 60,0 Natriumcarbonat vereinigt. Unter Beihilfe von etwas Weingeist wird aus dem Gemisch ein granulirtes Pulver gemacht.