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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

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Geschäftliche Praxis.

sind desshalb verhältnissmäßig leicht zu löschen. Man bedient sich der Flammenschutzmittel namentlich für Koulissen, Theater- und Ballgarderoben, Vorhängen etc.

Es dienen hierzu namentlich Ammonsalze (z. B. Ammoniumsulfat, Chlorammonium), Wolframsaures Natron, Chlorcalcium u. a. m.

Konservirungsmittel. Bei den Konservirungsmitteln müssen wir selbstverständlich auf die Natur des zu konservirenden Körpers Rücksicht nehmen. Für Fleisch und Fleischwaaren, die zum Genuss dienen sollen, werden vor Allem Mischungen aus Kochsalz, Salpeter und Borsäure oder Borax verwandt; zu flüssigen Mischungen dieser Art vielfach auch Lösungen von saurem schwefligsaurem Kalk. Für Thierkadaver oder Thierbälge, die ausgestopft werden sollen, benutzt man Arsenseife resp. arsenhaltige Flüssigkeiten.

Um Hölzer zu konserviren, durchtränkt man dieselben entweder mit Metallsalzen oder streicht sie mit Theer oder Theerölen, die vermöge ihres Gehaltes an Kreosot, Karbolsäure etc. konservirend wirken.

Unter Karbolineum verstehen wir Flüssigkeiten, welche zur Konservirung von Holz dienen und deren Hauptbestandtheile schwere Kohlenwasserstoffe sind, die durch fraktionirte Destillation aus dem Steinkohlentheer gewonnen werden.

Farben für Fette, Spirituosen etc. Zum Färben der Fette benutzen wir am besten für Roth: Alkannawurzel resp. Alkannin; für Gelb: Kurkumawurzel oder Orlean; für Grün: Chlorophyll. Neuerdings werden auch öllösliche Theerfarbstoffe geliefert, welche das Färben in allen Farbennüancen ermöglichen.

Ueber das Färben von Spirituosen siehe Spirituosen.

Carminlösungen stellen wir am besten dar, indem wir Carmin mit etwa dem doppelten Gewichte Salmiakgeist eine Zeit lang weichen lassen und die entstandene Lösung mit der nöthigen Menge Wasser verdünnen. Fügen wir der Mischung aus Carmin und Salmiakgeist Glycerin hinzu, so können wir das etwa überschüssige Ammoniak durch vorsichtiges Erwärmen entfernen und erst dann mit dem Wasser verdünnen.

Trockene Cochenillefarbe für Bäcker ist eine Mischung aus Cochenillepulver; Alaun, Kaliumcarbonat und Cremor tartari.

Indigolösung wird bereitet, indem man 1 Th. gepulverten Indigo in 4 Th. rauchende Schwefelsäure einträgt, einige Tage bei Seite setzt und dann mit Wasser verdünnt. Die Lösung enthält Indigo-Schwefelsäure.

Siehe Artikel Indigo und Indigcarmin.

Crêmefarbe. Hierunter wird verstanden, entweder Safrantinktur oder eine Lösung von Safransurrogat (Dinitrochresol). Unter Crêmestärke ist eine Mischung von Stärke mit Ocker oder eine mit Safransurrogat gefärbte Stärke im Handel.

Butter- und Käsefarben. Erstere sind Oele, welche durch Ausziehen von Orlean und Kurkuma tief dunkelgelb gefärbt sind. Als Käsefarbe