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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

Zweiter Theil

Die Herstellung der gebräuchlichen Handverkaufsartikel.

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Kosmetika.

Bimsteinseife.

Kokosseife 750,0

Bimsteinpulver 250,0

parfümirt mit

Bergamottöl 3,0

Zimmtöl 1,0

Lavendelöl 1,0

Nelkenöl 1,0

Dr. Borchhardts Kräuterseife.

Talg-Kernseife 400,0

Venetianerseife 400,0

Natriumcarbonat 7,5

Stärkemehl 200,0

Bergamottöl 10,0

Sternanisöl 5,0

Kümmelöl 5,0

Fenchelöl 5,0

Lavendelöl 5,0

Thymianöl 5,0

Nelkenöl 2,5

Die Seife wird mit ein wenig Indigosolution schwach grün gefärbt.

Citronenseife.

Talg-Kernseife 1000,0

Citronenöl 30,0

Citronellöl 1,0

Bergamottöl 5,0

Schwach gelb zu färben.

Gallseife.

Talg-Kernseife 900,0

Ochsengalle, frische 100,0

Gallseife, weiche n. Dieterich.

Kaliseife 250,0

Venetianerseife 200,0

Ochsengalle 450,0

Borax 50,0

Salmiakgeist 50,0

Wird bei gelinder Wärme gemischt.

Glycerinseife.

Talgkernseife 5-600,0

Glycerin 4-500,0

Die Talgkernseife wird gehobelt und in dem erwärmten, kalkfreien Glycerin aufgelöst. Die geschmolzene Masse wird entweder mit Cochenille oder arsenfreiem Anilinfarbstoff roth oder mit Pikrinsäure, Martiusgelb oder Saffransurrogat gelb gefärbt, und je nach dem Namen, welchen die Seife erhalten soll, parfümirt. Für die gewöhnlichen Glycerinseifen verwendet man meist eine Mischung aus Citronell-, Bergamott- und Lavendelöl. Die noch flüssige Masse wird in Formen gegossen. Sie erhärtet in diesen erst nach Wochen hinreichend, um in Riegel geschnitten oder in Stücke gepresst werden zu können.

War die Kernseife rein und die zur Verseifung angewandte Lauge, gleich dem Glycerin kalkfrei, so resultirt eine völlig klare und durchsichtig bleibende Glycerinseife, die vor der mit Spiritus bereiteten Transparentseife den grossen Vorzug hat, nicht auszutrocknen und auf die Haut milde und schmeidigend einzuwirken. Aechte Glycerinseifen schäumen