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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

Zweiter Theil

Die Herstellung der gebräuchlichen Handverkaufsartikel.

Schlagworte auf dieser Seite: Enthaarungsmittel

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Kosmetika.

Enthaarungsmittel n. Paschkis.

Natriumsulfhydrat 10,0

Kreide 300

werden mit so viel Wasser angerührt, dass eine Pasta entsteht, die messerrückendick aufgetragen und nach einigen Minuten abgewaschen wird.

Enthaarungsmittel (Antikrinin Perl) (Patent).

Schwefelstrontium wird mit China-Clay zu gleichen Theilen gemengt und mit so viel Wasser angerüht, dass eine weiche Pasta entsteht. Diese hat vor dem Schwefelcalcium den Vorzug, dass sie keinen Schwefelwasserstoff entwickelt.

Das Schwefelstrontium lässt sich herstellen, durch Glühen von Strontiumsulfat mit Kohle oder von Strontiumcarbonat mit Kohle und Schwefel.

Mittel zur Pflege des Mundes und der Zähne.

Ebenso zahlreich wie die Mittel zur Haarpflege, sind die zur Pflege des Mundes und der Zähne. Sie zerfallen gewissermassen in 3 Gruppen. 1. in Mittel zur Pflege des äusseren Mundes, der Lippen, 2. für die Mundhöhle und des Zahnfleisches und 3. in solche für die Zähne.

Während die letzteren meist nur einen reinigenden Zweck verfolgen, kommen für die 2. Gruppe ausser der Reinigung noch andere, theils desinfizirende, theils direkt medizinische Wirkungen in Betracht.

In diese Gruppe gehören namentlich die Mundwasser und Zahntinkturen, welche entweder zur Desinfektion und Reinigung der Mundhöhle dienen sollen, oder deren Wirkung mehr auf die Heilung eines krankhaften Zahnfleisches berechnet ist.

Es mag hier gleich bemerkt werden, dass für den letzteren Zweck namentlich tonische und adstringirende Mittel, meist in spirituöser Lösung, wie Chinarinde, Katechu, Ratanha, Myrrhen u. A. dienen, an welche sich Mittel anschliessen, die auf den Speichelfluss einwirken, wie Bertramwurzel u. A. m. Desinfizirend wirkt nicht nur der Spiritus, sowie in geringer Menge auch die ätherischen Oele, wenn letztere auch mehr geruchverdeckend als geruchzerstörend einwirken mochten. Ueberhaupt muss angenommen werden, dass fast alle desinfizirenden Mittel, wie Salicylsäure, Thymol u. A. m. in der Verdünnung, in welcher sie beim Spülen des Mundes zur Verwendung kommen, kaum noch wirksam sein können. Das einzige Mittel, welches in dieser Hinsicht verlässlich ist, ist das Kaliumpermanganat, das auch in dünnen Lösungen noch vollständig wirksam ist. In gleicher Weise werden von Paschkis für die Desinfektion des Mundes kräftige Lösungen von chlorsaurem Kali oder Borax empfohlen.