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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

Zweiter Theil

Die Herstellung der gebräuchlichen Handverkaufsartikel.

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Diverse Kitte.

Laugen, ätherische und fette Oele etc. Sie eignen sich zum Verkitten von Wasserbehältern, Verbinden von Stein und Metall, sowie Glas u. a. m. Vor der Benutzung werden die zu verbindenden Stellen mit Glycerin eingepinselt.

Bedingung für ein sehr rasches Erhärten des Kittes ist: Höchste Konzentration des Glycerins (28 - 30° Bé), sowie ferner vollständige Trockenheit der Bleiglätte. Man trocknet letztere daher in der Wärme aus und rührt das noch warme Pulver in das Glycerin ein, bis ein dünner Brei entsteht.

Man rechnet auf ½ Liter dickes Glycerin 5 kg Bleiglätte. Wünscht man ein weniger rasches Erhärten des Kittes, so hat man nur nöthig, ein Glycerin von geringerer Konzentration anzuwenden.

Diverse Kitte.

Kitt für Glas und Porzellan (D. A. A. Z.).

Hausenblase 30,0

Wasser 30,0

Eisessig 60,0

Mastix 3,0

Kitten von Celluloidgegenständen.

Die Bruchflächen werden mit konzentrirter Essigsäure bestrichen, dann fest zusammengedrückt, bis Verklebung stattgefunden hat.

Riemenkitt n. Vomácka.

100,0 Leim werden mit 150,0 Wasser kalt übergossen, nach dem Quellen im Wasserbade geschmolzen und dann, vollständig gelöst, mit 3,0 doppelt chromsaurem Kali und 3,0 Glycerin versetzt. Beim Gebrauch wird derselbe auf die vorher rauh gemachten Riemenenden heiss aufgetragen und diese dann während 24 Stunden stark zusammen gepresst.

An Stelle des Kaliumbichromats kann auch Tannin 15,0 in gleicher Weise verwandt werden.

Universalkitt n. Vomácka.

Gyps 4 Th.

Gummi Arabicum 1 Th.

werden mit einer kalt gesättigten Boraxlösung zu einem dicken Brei angerührt, welcher zum Kitten von Stein, Glas, Horn, Porzellan, Elfenbein etc. verwandt werden kann. Der Kitt wird marmorhart, erhärtet aber erst nach 24 Stunden.