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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

Zweiter Theil

Die Herstellung der gebräuchlichen Handverkaufsartikel.

Schlagworte auf dieser Seite: Feuerwerkskörper

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Feuerwerkskörper.

einen bekannten Wechsel des Fuchses gelegt. Um den Fuchs nicht durch den menschlichen Geruch abzuschrecken, thut man gut, vor der Behandlung des Vogels die Hände mit ein wenig Anisöl und Moschustinktur zu befeuchten.

Feuerwerkskörper.

Es kann hier selbstverständlich nicht unsere Aufgabe sein, zahlreiche Vorschriften zur Herstellung grosser Feuerwerkskörper zu geben. Eine solche Darstellung würde sich sehr wenig mit dem ohnehin schon feuergefährlichen Geschäft eines Drogisten vertragen. Es kann sich für uns nur um die Herstellung von sog. bengalischen Flammen handeln, und selbst diese ist, wenn die Flammensätze chlorsaures Kali enthalten, nicht ungefährlich und erfordert so dringend der Vorsicht, dass man niemals unerfahrenes Personal damit betrauen sollte. Werden bengalische Flammen dieser Kategorie aufbewahrt, so darf dies nur an feuersicherem Orte geschehen, da eine Selbstentzündung der Flammensätze selbst dann schon beobachtet wurde, wenn alle erdenklichen Vorsichtsmassregeln beachtet waren. Die wichtigsten dieser Vorsichtsmassregeln, welche niemals ausser Acht gelassen werden dürfen, sind:

1. Alle anzuwendenden Materialien müssen völlig trocken, möglichst chemisch rein und jedes für sich fein gepulvert sein.

2. Der zu verwendende Schwefel muss entweder gepulverter Stangenschwefel oder gewaschene Schwefelblumen sein. Niemals dürfen, wegen der anhängenden Säure, ungewaschene Schwefelblumen zur Anwendung kommen.

3. Die Mischung der Pulver wird am besten in der Weise vorgenommen, dass man die einzelnen Pulver zuerst durch Sieben von allen etwa zusammengeballten Klumpen befreit. Darauf werden sämmtliche Substanzen, mit Ausnahme des chlorsauren Kalis, entweder mit den Händen oder durch vorsichtiges Reiben mittelst hölzernen Pistills leicht gemengt. Erst wenn diese Operation vollendet, wird das chlorsäure Kali darüber gesiebt und nun das Ganze vorsichtig mit den Händen gemengt.

Die fertigen Flammensätze werden gewöhnlich in Papier- oder Papphülsen eingefüllt. Nur die später zu besprechenden Magnesiumflammen