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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Aussaufen  Ausschreiten.

greift nicht nur das Hautsystem, sondern selbst Gelenke und Knochen an, verdirbt die Säfte und entstellt den Menschen. Es wurden damit nicht allein Menschen, sondern auch Häuser und Kleider, 3 Mos. 14, 34. angesteckt. An jenen war das Kennzeichen des weißen Aussatzes die glänzendweiße aufgedunsene Haut; an diesen aber eine grüne und röthliche. Das Urtheil darüber stand nicht den Aerzten, sondern den Priestern zu, welche den Aussatz besichtigen und den Kranken für rein oder unrein erklären mußten, 3 Mos. 13, 4 ff. c. 14, 3. Matth. 8, 4. Der Aussatz wurde den Juden als Strafe der Sünde gedroht, und eben deshalb konnte man auch durch ein gehorsames und heiliges Leben sich davor hüten, wozu 5 Mos. 24, 8. 9. ermahnt wird. Desto leichter konnte die symbolische Bedeutung dieser Krankheit, aber auch die Heilandskraft Christi, der sie zu heilen vermochte, erkannt werden. S. Winer I. 13135.

War gemein im jüdischen Lande, Luc. 4, 27. 3 Mos. 13, 2.

Die damit behaftet, mußten allein wohnen, 3 Mos. 13, 45. 4 Mos. 5, 2. 3 Mos. 26, 21. 23.

Ist von JEsu an Verschiedenen geheilt worden, Matth. 8, 2. c. ii, 5. Luc. 5, 12. c. 7, 23. c. 17, 12.

Von Jüngern, Matth. 10, 8.

§. 2. Mit dem Aussatz, (Moses, 2 Mos. 4, 6. da er in seinem Beruf mit der Gabe Wunder zu thun ausgerüstet wurde, als das andere Zeichen gegeben) waren behaftet:

Asaria, König in Juda, 2 Kön. 15, 5.

Gehaft, 2. Kön. 5, 26.

Hiob, c. 2, 7.

Vier Männer, 2 Kön. 7, 3. zehn Männer, Luc. 17. 12.

Mirjam, 4 Mos. 12, 10.

Naeman, 2 Kön. 5, 2.

Simon, Matth. 26, 6. Marc. 14, 3

Usia, 2 Chr. 26, 20. 21. 23.

§. 3. Man hat den Aussatz als Bild der Sünde betrachtet, wovon vielleicht schon Ps. 51, 9. vergl. 3 Mos. 14, 6. 7. eine Spur. Wie jener seinen tiefen Sitz in den innern Theilen des Körpers hat, Alles durchdringt, verdirbt, oft den Tod bringt, forterbt, von der menschlichen Gesellschaft ausschloß, und von Christo geheilt wurde; so ist die Sünde im Innern des Menschen, Ps. 51, 7. Hiob 14, 4. Joh. 3, 6. und verdirbt Geist und Herz, theilt sich mit, schließt aus der Gemeinschaft des Himmels aus, bringt den ewigen Tod, Röm. 5, 12. 1 Cor. 15, 22. 21. und kann nur durch Christum und sein Blut getilgt werden, Joh. 1, 7. Eph. 1,17.

Aussaufen

§. 1. Alles, was eingeschenkt, gleichsam unersättlich mit vollem Hals hinein schlucken.

Wo ist weh  nämlich wo man beim Wein sitzt, und kommt auszusaufen, was eingeschenkt ist, Sprw. 23, 30.

§. 2. Verschlucken, verzehren, den Untergang einer Sache anzuzeigen.

Sein (des Tollen) Gut werden die Durstigen aussaufen, Hiob 5, 5.

§. 3. GOttes Zorn fühlen, und den großen Strafbecher, den man durch seine Sünden vollgeschenkt, ohne Gnade und Aufhören austrinken, Obad. 16.

Die Gottlosen müssen die Hefen aussaufen, Ps. 75. 9

§. 4. Siehe Augsaugen §. 1.

Denn die Pfeile des Allmächtigen stecken in mir, derselben Grimm säuft aus meinen Geist, Hiob 6, 4.

Aussaugen

§. 1. Mit diesem von blutsaugenden Thieren entlehnten Bilde wird eine schwere, von GOtt auferlegte Krankheit bezeichnet, die die ganze Lebenskraft des Menschen verzehrt, und den Geist bricht.

Er saugt mich dürre aus, sagt Hiskias in seiner Krankheit, Esa. 38, 12.

§. 2. Alles an sich ziehen, hinterlistiger Weise an sich bringen.

Es müsse der Wucherer aussaugen Alles, was er hat; und Fremde müssen seine Güter rauben, Ps. 109, 11.

Ausschäumen

Wie das Meer von der Bewegung den Schaum des Wassers ans Ufer wirft (Esa. 57, 20.); so machen es verführerische Lehrer, ja alle Gottlosen, sie können ihre eigne Schande, ihr gottloses Wesen nicht verhehlen, sondern werfen das, wessen das Herz voll ist, Matth. 12, 34. durch den Mund, als einen verfluchten Schaum aus.

(Gottlose Lehrer sind) wilde Wellen des Meeres, die ihre eigene Schande ausschäumen, Judas 13.

Ausschenken, s. Einschenken Ausschicken

Einen aus- (wohin) senden, etwas zu verrichten.

Antiochus, und ließ eine große Macht aufbieten, 1 Macc. 3, 27.

Er (der HErr) schickte aus (streckte seine Hülfshand aus, Ps. 144, 7.) von der Höhe und holte mich, und zog mich aus den Wassern, Ps. 18, 17. 2 Sam. 22, 17.

   will den Nebucadnezar ausschicken wider die Israeliten, Jer. 25, 9.

Herodes alle Kinder in Bethlehem zu tödten, Matth. 8, 16.

Pharao die Wahrsager in Egypten wegen seines Traumes zu rufen, 1 Mos. 41, 8.

Aus schiffen

Wir schifften aus in einem Schiffe, A.G. 28, 11.

Ausschießen

Böse Pfeile des Hungers deuten eine von GOtt zur Strafe geschickte Hungersnoth an, Ezech. 5, 16.

Ausschlagen

Wird in der Schrift vom Zahn a) gebraucht; und sonst von den Früchten, welche mit einem Stecken aus der Schale geklopft wurden b); hervorsprossen und ins Wachsthum gehen c); ausgeschlagen haben, mit Schlagen, Todten und Erwürgen aufhören, Ezech. 9, 8. nicht ausschlagen, von GOtt gesagt, seines Werkes mit Erbarmen eingedenk bleiben, Hiob 14, 15.

a) Wer dem Knecht oder Magd einen Zahn ausschlug, mußte ihn frei lassen, 2 Mos. 21, 27.

b) Ruth die Aehren, Ruth 2, 17.

Die Wicken schlägt man mit einem Stabe aus, Esa. 23, 27.

c) Von Granatäpfeln, Hohel. 7, 12.

Vom Feigenbaum, Luc. 21, 39.

Israel soll ausschlagen, wie Libanon, Hos. 14, 6

Ausschöpfen

Er wolle den Jordan ausschöpfen, Hiob 40, 13.

Ausschreien, s. Ausrufen

Gideon ließ vor den Augen des Volks ausschreien: wer blöde und verzagt, sollte umkehren, Richt. 7, 3.

Jesabel ein Fasten, 1 Kön. 21, 9. 12.

Cores, dem HErrn ein Haus zu bauen zu Jerusalem, 2 Chr. 36, 22.

Der König zu Ninive ein Fasten, Jon. 3, 7.

Er (der Narr) giebt wenig, und ruckt einem viel auf, und schreits aus, als ein Weinrufer, Sir. 20, 15.

Ausschreiben

Einen Befehl ins Land ergehen lassen, 5 Mos. 31, 24. 3 Esr. 6, 15. 2 Macc. 4, 21.

Ausschreiten

Aus dem Wege treten, 1 Chr. 14, 9.