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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

Schlagworte auf dieser Seite: Begierig; Begießen; Beginnen; Begnügen; Begraben; Begräbniß

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Begierig  Begräbniß.

Ich will selber ganz in mir schweigen, daß du in mir redest. Ich will auch selber ganz in mir ruhen, auf daß du in mir wirkest.

Begierig

Der ein heftiges Verlangen nach etwas hat.

Sie fressen die Sündopfer meines Volks und sind begierig (ein Jeder, besonders die Priester) nach ihren Sünden, Hos. 4, 8.

Seid begierig nach der vernünftigen lautern Milch, als die jetzt gebornen Kindlein, auf daß ihr durch dieselbe zunehmet, 1 Petr. 2, 2.

Begießen

I) Etwas mit flüssigen Dingen befeuchten. 1 Mos. 35, 14. Hiob 38, 38. II) Wird es auf die Arbeit eines Lehrers bezogen, welcher, nachdem der Grund gelegt (gepflanzt), die Zuhörer noch mehr unterrichtet, gründet, befestigt und überzeugt, daß sie, bei göttlichem Gedeihen, im Glauben stehen, männlich und stark sein, vergl. 1 Cor. 16, 13. Eph. 3, 16. c. 6, 10.

Ich habe gepflanzet, Apollo hat begossen, aber GOtt hat das Gedeihen gegeben, 1 Cor. 3, 6.

Der aber pflanzet, und der da begießet, ist Einer, wie der Andere, ib. v. 8.

Beginnen

Anfangen, 1 Mos. 6, 1. 1 Sam. 11, 9. Esa. 30, 13. Ezech. 16, 50.

Begnügen, s. Gnügen

Sich begnügen lassen, befiehlt das neunte Gebot, und ist so viel als mit einer Sache zufrieden sein, sich beruhigen, und nicht nach mehr gelüsten, sich mit Sir. 29, 30. gefallen lassen, man habe wenig oder viel, 3 Joh. 10. Ebr. 11, 13.

Thut Niemand Gewalt noch Unrecht, und laßt euch begnügen an eurem Solde, Luc. 3, 14.

Wenn wir aber Nahrung und Kleider (zur nothdürftigen Bedeckung) haben, so lasset uns daran begnügen, 1 Tim. 6, 8.

Der Wandel sei ohne Geiz, und lasset euch begnügen an dem, das da ist, Ebr. 13, 5.

Begraben

§. 1. Den Körper, nach aufgelöstem Bande zwischen Leib und Seele, zur Erde bestatten. Es werden in heiliger Schrift viel Gräber der Verstorbenen namhaft gemacht. S. Grab.

Und im guten Alter begraben werden, 1 Mos. 15, 15.

Seine (des Gottlosen) Uebrigen (Hinterlassenen) werden im Tode begraben werden; und seine Wittwen werden nicht weinen, Hiob 27, 15.

Und war Niemand, der begrub, Ps. 79, 3.

Er ist (sollte) begraben (werden) wie die (beiden) Gottlosen (und andern Uebelthäter nach der Juden Vorhaben), und gestorben wie ein Reicher (aber sein Grab ward nach seinem Tode, den er ausgestanden, ihm gegeben bei einem Reichen, Matth. 27, 60.) wiewohl (darum) etc., Esa. 53, 9.

Sie sollen nicht wieder aufgelesen und begraben werden; sondern Koth auf der Erde sein, Jer. 8, 2.

Sie sollen an Krankheiten sterben, und weder beklagt, noch (c. 14, 16.) begraben werden, Jer. 16, 4. 6.

Er (Jojakim) soll wie ein Esel begraben werden, Jer, 22, 19.

Daselbst liegt Assur mit all seinem Volk umher begraben etc., Ezech. 32, 22 ff.

Weil man daselbst Gog mit seiner Menge begraben hat, und soll heißen Gogs Haufenthal, Ezech. 39, 11 ff.

Egypten wird sie sammeln, und Moph wird sie begraben, Hos. 9, 6.

Die Erschlagenen und Todten begrub er. Tob. 1, 20. 21. c. 2, 3. c. 12, 12.

Es ist ein elend jämmerlich Ding  bis sie in die Erde begraben werden, die unser aller Mutter ist, Sir. 40, 1.

Sie, (die Heiligen) sind im Frieden begraben, aber ihr Name lebt ewiglich, Sir. 44, 13.

Folge du mir, und laß die Todten ihre Todten begraben, Matth. 8, 22. Luc. 9, 60.

Da kamen seine Jünger, nahmen seinen Leib und begruben ihn, Matth. 14, 13. Joh. 19, 40.

Der Reiche aber starb auch, und ward begraben, Luc. 16, 22.

Die Jünglinge begruben den Ananias, A.G. 5, 6.

Und daß er (Christus) begraben sei etc., 1 Cor. 15, 4.

§. 2. Durch die Taufe mit Christo begraben sein, heißt: Des Verdienstes, Leiden, Begräbnisses und Auferstehens Christi, unsers Heilandes, durch die Taufe theilhaftig werden. Es wird also das geistliche Begraben des alten Adams angezeigt, daß nämlich die Sünde ersäufet werde durch die Taufe, und wir der Gerechtigkeit leben. Die Taufe bildete ehedem, wenn der ganze Leib eingetaucht wurde, das Begraben, und wenn der ganze eingetauchte Leib wieder herausgezogen wurde, die Auferstehung Christi ab.

So sind wir je mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod etc., Röm. 6, 4.

Indem, daß ihr mit ihm begraben seid durch die Taufe, in welchem ihr auch seid auferstanden, durch den Glauben, den GOtt wirket, welcher ihn auferwecket hat von den Todten, Col. 2, 12.

Begräbniß

§. 1. Gleichwie wir Alle durch die Sünde des Stammvaters des ganzen menschlichen Geschlechts in die Gemeinschaft der Sünde und des Todes gezogen worden, Röm. 5, 12. 14. und demnach auch Alle zur Erde werden müssen, wovon wir genommen sind, 1 Cor. 15, 51. 53. also ist das Begräbniß ein Denkzeichen des Sündenfalls; und wird entweder für die Bestattung des Verstorbenen zur Erde, Marc. 14, 8. Joh. 12, 7. oder für denjenigen Ort, wo die Verstorbenen hingelegt werden, genommen, 1 Mos. 47, 30. 2 Chr. 26, 23. Neh. 2, 3. 5. Ezech. 39, 11. Matth. 27, 7.

Gieb Almosen von deinem Brod und Wein bei (nach Jer. 16, 7.) dem Begräbniß der Frommen, Tob. 4, 18.

§. 2. Wie vor der Sündfluth es eigentlich mit den Begräbnissen gehalten worden, ist unbekannt. Nach der Sündfluth gedenkt die Schrift vieler Gräber, und also auch der vorhergegangenen Bestattung zur Erde. Wie es mit Jacob hergegangen, steht 1 Mos. 50. Von den Juden kommen folgende Umstände vor:

Dem Todten wurden die Augen zugedrückt, Tob. 14, 15.

Der Körper wurde abgewaschen, A.G. 9, 37. gesalbt, 1 Mos. 50, 2. 3.

In Grabtücher gewickelt, Joh. 11, 44. c. 19, 40.

In einen Sarg gelegt, 2 Sam. 3, 31. Luc. 7, 14.

Auf einen hohen Ort gesetzt, A.G. 9, 37.

Trauermusik angestellt, Matth. 9, 23. 24.

Klageweiber gehalten, Jer. 9, 17.

Die Träger gebraucht, Luc. 7, 14.

Von Andern mit Klagen begleitet, und eingesenkt, 2 Sam. 3, 31. Luc. 7, 14.

Eine Lobrede gehalten, 2 Sam. 1, 17. c. 3, 34. 2 Chr. 35, 24. 25.

Ein Traueressen gegeben, Jer. 16, 7. 2 Sam. 3, 35.

Ein Denkmal aufgerichtet, 1 Mos. 35, 20.

Das Grab besucht, Joh. 11, 31.

§. 3. Mit den Begräbnissen der Christen hat es fast gleiche Bewandtniß, und obschon ein prächtiges einem Gottlosen nicht zur Seligkeit hilft, und ein verächtliches die Engel, des Frommen Seele in Abrahams Schooß zu tragen, nicht verhindert, so ist es doch eine Wohlthat GOttes, ehrlich begraben zu werden; 1 Mos. 15, 15. c. 25, 9. 2 Kön. 22, 20. und hingegen für Uebelthäter eine Strafe, weder beklagt noch begraben zu werden, Jer. 16, 4. c. 22, 19.

§. 4. Wenn es für den Ort, wo die Leiber der Entschlafenen hingelegt werden, genommen wird, so war dieser bei den Juden außerhalb der Städte, besonders in den Gärten. 1 Sam. 25, 1. Matth. 27, 60. 1 Mos. 23, 19. c. 50, 5 etc. Bei uns heißt es 1) ein Kirchhof, 2) ein GOttesacker, auf wel-