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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

Schlagworte auf dieser Seite: Begräbniß Christi; Begreifen; Begürten; Behaftet sein; Behalten

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Begrabniß Christi  Behalten.

chen die todten Körper gleichsam wie Weizenkörnlein in die Erde gesäet werden, mit der gewissen Hoffnung, daß sie am jüngsten Tage wieder hervorwachsen werden, zum Lobe dessen, der sie erschaffen hat. Man kann sie 3) Ruhestätten unserer Mühseligkeiten, Ebr. 4, 10. Offb. 14, 13. 4) Schlafkammern, 1 Kön. 2, 10. A.G. 13, 36. 1 Cor. 11, 30. c. 15, 18. Hiob 3, 18. 5) Häuser der Lebendigen etc. nennen. Dem Christen kann der Besuch solcher Oerter vielfach heilsam werden: als demüthigende Erinnerung an die allgemeine Sündhaftigkeit, die Ursache des Todes, als Predigt von der Eitelkeit der irdischen Dinge, als Aufforderung zur Buße und ernsten Erwägung des Zweckes dieses Lebens, als Erhebung zu einem freien himmlischen Sinn, als Sammlung des Gemüthes, und als Belebung des Andenkens an die Vollendeten und der Hoffnung der ewigen Vereinigung mit den Vollendeten, und Nachahmung ihres Beispiels. So können auch die Verstorbenen Prediger werden für die Lebenden, Joh. 11, 31. Luc. 16, 23 ff.

Begräbniß Christi

§. 1. Ist von Jesaias c. 53, 9. (s. Begraben §. 1.) prophezeit und Matth. 27, 60. Marc. 15, 46. erfüllt, da er in Josephs von Arimathia neues Grab gelegt wurde.

§. 2. Der Ort, wo der Heiland begraben, war in einem Garten. Adam hat den Baum des Lebens im Garten verscherzt; Christus ist, als der Baum des Lebens, im Garten gepflanzt und hervorgeschossen. Christi Leiden fing sich im Garten an, im Garten hörte es auf, daß wir auch hervorgrünen sollten, wie Gras, Kraft seines Todes, Esa. 66, 14.

§. 3. Christi Begräbniß sollen wir allezeit mit Aufmerksamkeit betrachten, und uns damit wider des Grabes anscheinende Unannehmlichkeit trösten; durch sein Grab ist die Erde, und das Grab der Gläubigen geweiht. Mein Werk und meine Gedanken sollen einmüthig bemüht sein mit dem Grabe Jesu. Er ist todt. Ich sterbe mit; daß ich ihm gefalle, will ich tödten mein sündliches Fleisch. Alle meine Begierden und Lüste will ich gefangen nehmen. Ich will sie verscharren in sein Grab. Sie sollen nimmer in mir herrschen. Sein Tod wird mein Leben sein. Sterbe ich mit ihm, so werde ich auch mit ihm leben. Sein Grab will ich netzen mit Bussthränen. Mein Herz soll ein reines Tuch werden; ich will ihn darein wickeln. Seinen Leichnam will ich küssen. Dann wird sein Leiden mir zu statten kommen. Sein Andenken will ich in meinem Herzen versiegeln. Die Liebe soll das Siegel sein. Wenn ich sterbe, will ich mich sanft in seine Arme legen; wie wohl werde ich ruhen! Seine Todtenleinwand mein Kleid. Sein Sarg mein Grab. Lassenius.

Begreifen

§. 1. I) Etwas mit den Händen befühlen, betasten; * II) in sich fassen, 2 Chr. 4, 2. **

* Isaac begreift den Jacob, 1 Mos. 27, 12. 21. 23.

Von Brüsten, Ezech. 23, 3. 21.

** Wer misset die Wasser mit der Faust,   und begreifet (misset) die Erde mit einem Dreiling? Esa. 40, 12.

§. 2. III) Eine vollkommene Erkenntniß von einer Sache haben, gänzlich ausforschen, Ps. 73, 16. auf- und zu Herzen nehmen. S. Aufnehmen §. 4.

Den Allmächtigen aber mögen sie nicht begreifen, (finden, seine Rathschläge erforschen und meistern), Hiob 37, 23.

Solches Erkenntniß ist mir zu wunderlich und zu hoch, ich kann es nicht begreifen, Ps. 139, 6.

Wer kann seine großen Wunder begreifen? Sir. 18, 2. 5.

Aber das Wort vernahmen sie nicht, und es war vor ihnen verborgen, daß sie es nicht begriffen (empfanden und zu Herzen nahmen), Luc. 9, 45.

Und das Licht scheinet in der Finsterniß, und die Finsterniß haben es nicht begriffen (aus- und angenommen), Joh. 1, 6.

Auf daß ihr begreifen möget mit allen Heiligen, welches da sei die Breite und die Länge, und die Tiefe und die Höhe, (d. i. wie die Kirche Christi sich über den ganzen Erdkreis erstrecke, durch alle Ewigkeit daure, in der Tiefe der göttlichen Liebe gegründet sei, und zur Höhe des Himmels, zum Thron GOttes reiche, vergl. Hiob 11, 6 f.) Eph. 3,18.

§. 3. Joh. 21, 25. Die Welt würde die Bücher nicht begreifen. Dies geht nicht auf das Auffassen mit dein Herzen, wo auch oft das einfache kurze Evangelium nicht aufgenommen wird; Joh. 1, 11. sondern auf den übermäßigen Umfang, den die Schrift haben würde. Die Offenbarung will nicht überladen; das Christenthum nicht todtes Historienlesen und Sammeln sein: das Gegebene genügt völlig; aber die Zukunft wird uns die unerschöpfliche Fülle der Geschichte Christi noch mehr aufthun.

§. 4. IV) Einen auf einer bösen That ertappen; 4 Mos. 5, 13. Sprw. 6, 31. Joh. 8, 3. 4.

Begürten

§. 1. I) Die Kleiber, welche bei den Morgenländern bis auf die Füße ginge, um die Lenden herum fest zusammen binden, damit sie im Laufen, Arbeiten und im Streit nicht hinderlich fallen mögen, 2 Sam. 6, 14. Offb. 1, 13. Es war auch eine Anzeige der Traurigkeit, Joel 1, 13.

§. 2. II) Zeigt es eine herzhafte Vorbereitung, ein Werk auszuführen, Jer. 1, 17. und bei den Frommen und Gläubigen eine geheiligte Wachsamkeit und Beharrung im Bekenntniß der Wahrheit an, wo sie von Allem, was das geistige Leben hemmt, frei, immer fertig und bereit sind zu ihren Werken, 1 Petr. 1, 13. S. Gürten, umgürten.

Behaftet sein

Von den Kranken; an allerlei Seuchen, Matth. 4, 24. Joh. 5, 4. Fieber, Luc. 4, 33. darnieder liegen.

Behalten

§. 1. Zeigt eine sorgsame Bemühung um etwas an, daß man I) etwas in acht nimmt, aufhebt, zurückhält und bewahrt zu einer gewissen Zeit, Endzweck oder Nutzen, 3 Mos. 22, 30. 1 Sam. 6, 10. c. 22, 23. Jer. 15,.11. c. 36, 20. Tob. 6, 6. 8.

Und werden mich erwürgen, und dich (beim Leben) behalten, 1 Mos. 12, 12.

Gieb mir die Leute, die Güter behalt du, 1 Mos. 14, 21.

Ich habe genug, mein Bruder, behalte, was du hast, 1 Mos. 33, 9.

Das Osterlamm (abgesondert von der Heerde) behalten bis auf den 14. Tag, 2 Mos. 12, 6.

Der Koch das Stück Schulter für Saul, 1 Sam. 9, 23. 24.

David behielt 100 Wagen übrig, 2 Sam. 8, 4. 1 Chr. 19, 4.

Denn Absalom hats bei sich behalten, (auf Befehl Absaloms war es so fest gestellt), 2 Sam. 13, 32.

Der Gerechte wird seinen Weg behalten, (vorigen bösen Weg wieder ergreifen), Hiob 17, 9.

GOtt behält dessen Unglück auf seine Kinder, Hiob 21, 19.

Denn der Böse wird behalten auf den Tag des Verderbens, Hiob 21, 30.

Du hast mich lebendig behalten, da die in die Hölle fuhren, Ps. 30, 4.

Nach deinem Arm behalte die Kinder des Todes (die man zum Tode verdammt hat), Ps. 79, 11.

Ich will ihm ewig behalten meine Gnade, Ps. 89, 29.

Wer seinen Weg bewahret, behält sein Leben, Sprw. 16, 17.

Behalten hat seine Zeit, Pred. 3, 6.

Es ist eine böse Plage, die ich sahe unter der Sonne, Reichthum behalten (aus Geiz), zum Schaden dem, der ihn hat, Pred. 5, 12.