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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

Schlagworte auf dieser Seite: Beil; Bein; Beinern; Beinharnisch; Beinhaus; Beißen

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Beil  Beißen.

Beides, nämlich Unterricht, Trost und Strafe in der Predigt hört, so fasst er es doch viel stärker und gewisser, wenn es ihm insonderheit, als einer einzeln Person, gesagt wird. Luther XVII. 2454. Hall.

III) Wegen Trosts beängstigter Gewissen. Dir sind deine Sünden vergeben, ist ein Balsam, der in dem verwundeten Gewissen sanft thut, Ps. 51,10. 2 Sam. 12, 13. Weil die Absolution eine Hülfe und Trost ist wider die Sünde und das böse Gewissen, so soll man die Beichte oder Absolution bei Leibe nicht lassen abkommen in der Kirchen, um der blöden Gewissen, und um des jungen rohen Volks willen, damit es verhöret und unterrichtet werde in der christlichen Lehre. Schmalkald. Art. Daß wir willig und gern beichten, dazu soll uns reizen das heilige Creuz, d. i. die Schande und Schaam, dass der Mensch sich willig entblößt vor einem andern Menschen, und sich selbst verklaget und verhöhnet. Das ist ein köstlich Stück vom heiligen Creuze. O wenn wir wüßten, was Strafe solche willige Schaamroth vorkäme, und wie einen gnädigen GOtt sie machte, daß der Mensch ihm zu Ehren sich selbst so vernichtiget und demüthiget, wir würden die Beichte aus der Erde graben, und über tausend Meilen holen. Die ganze Schrift bezeugt, wie GOtt den Demüthigen gnädig und hold ist. Nun ist Demuth nichts anders, denn zu Nichte und zu Schanden werden. Es kann aber Niemand baß zu Nichte werden, denn mit Entblößung seiner Sünden. Es ist kein Fasten, Beten, kein Ablaß, kein Wallfahrten, kein Leiden nimmer so gut, als diese willige Schaam und Schande, darin der Mensch recht im Grunde zu Nichte, demüthig, d. i. der Gnade begreifig (empfänglich) wird. Luther XIX. 1073. 74. Wenn tausend und aber tausend Wetten mein wären, so wollt ich Alles lieber verlieren, denn ich wollt dieser Beicht das geringste Stücklein eines aus der Kirchen kommen lassen. Ebend. XVII. 2452. Der Verfall der Privatbeichte ist daher in unserer Kirche sehr zu beklagen, und hat den Verfall der speciellen Seelsorge zur unvermeidlichen Folge gehabt.

§. 5. Wer euch höret, der höret mich, Luc. 10, 16. Daher soll die Beichte geschehen 1) aufrichtig und offenherzig, §. 2. 3. Was soll das Gift im Herzen thun? 2) demüthig, Luc. 18, 14. Ps. 143, 2. 1 Petr. 5, 6. Dan. 9, 7. 3) mit Reue, die Niemanden gereuet, 2 Cor. 7,10. 4) gläubig, und zuversichtlich, daß man Vergebung der Sünden erlangen werde nach Joh. 20. 23. Ps. 51, 3. Ps. 103, 10. 5) mit ernstlichem Vorsatz, nicht mehr zu sündigen, Joh. 5, 14. Esa. 38, 15. Hier muß es heißen: Bekenne, laß dich den Lügen-, Hoffarts-, Schmeichel-Geist nicht blenden, gehe in dich, und weine mit Petrus, glaube und beharre. S. Beharren §. 2.  Ueberaus beachtenswerth sind die tiefeingehenden Ideen über Beichte, welche Eylert in den Charakterzügen aus dem Leben Königs Friedrich Wilhelm III. V. I. Seite 352366. aus dessen Munde bei Gelegenheit des Vorhabens desselben, statt der "flauen allgemeinen Beichte, die energische Special-Beichte" wieder einzuführen, mittheilt.

Beil

Damit wurde bei den Juden den Missethätern der Kopf, welchen sie auf einen Block legen mußten, abgehauen, und mit dem Entleibten begraben, damit Niemand sagen konnte, das ist das Beil, womit dem und dem der Kopf abgehauen worden. Es steht das Wort 1 Sam. 13, 20. 21. 1 Kön. 6, 7. Ps. 74, 6. Jer. 10, 3.

Bein

§. 1. Kommt von Menschen 5 Mos. 28, 57. Richt. 19, 29. 1 Kön. 13, 31. Klagel. 1. 13. c. 4. 8. Ezech. 16, 25. c. 37. 3. c. 39, 15. und von Thieren vor, 3 Mos. 11, 21. Ezech. 1, 7.

Am Osterlamm durfte kein Bein zerbrochen werden, 2 Mos. 12, 46. 4 Mos. 9, 12.

Wer eines Todten Bein anrührte, war unrein, 4 Mos. 19, 16. 18.

Mit Beinen und Adern hast du mich zusammen gefügt, Hiob 10. 11.

Es ist als ein Mord in meinen Beinen, Ps. 42, 11.

Neid ist Eiter in Beinen, Sprw. 14, 30.

Diese Beine sind das ganze Haus Israel. Ezech. 37, 11.

Belsazar erschrack, daß die Beine zitterten, Dan. 5, 6.

Ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr sehet, daß ich habe, Luc. 24, 39.

JEsu wurde kein Bein zerbrochen, Joh. 19, 33. vergl. 2 Mos. 12, 46. (welches sonst bei den Juden mit einem Eisen geschah.)

Und an Beinen gestiefelt (immer reisefertig, d. i. munter und bereit als Bote des Evangeliums überall hinzugehen, wohin GOtt sendet; willig, Allen das Wort des Friedens zu bringen), Eph, 6, 15.

§. 2. Weil die Beine der Grund und die Stütze des Leibes, ja der ganzen Zusammenfügung sind, und den Menschen stark und vermögend machen, allerhand Arbeit zu unternehmen, so heißen die Beine so viel als: II) Vermögen, Stärke, Kraft, Mich. 3, 2. 3. S. Gebeine.

Er hat nicht Lust an der Stärke des Rosses, noch Gefallen an Jemandes Beinen (an dem stolzen Selbstgefühl dessen, der auf seine eigene Kraft trotzt), Ps. 147, 10.

Seine Beine (Stärke, 1 Mos. 3, 15. vergl. Ps. 40, 3.) sind wie Marmorsäulen (so rein und herrlich, 1 Cor. 3, 11. vergl. Matth. 10, 18.) Hohel. 5. 15.

§. 3. Beine hängen aufs genaueste zusammen, und daher zeigt es III) eine Verwandt-Blut-Freundschaft an.

Das ist doch Bein von meinem Bein, und Fleisch von meinem Fleisch, 1 Mos. 2, 23.

Du bist mein Bein und mein Fleisch, 1 Mos. 29, 14.

Ihr seid meine Brüder, mein Bein und Fleisch, 2 Sam. 19, 12. 13.

Siehe, wir sind dein Bein und dein Fleisch, 1 Chr. 12, 1.

Beinern

Isaschar ein beinerner Esel, 1 Mos. 49, 14. 15. stark, groß, faul, aber nicht tapfer, zum Krieg ungeschickt, der nicht allein die Last, welche man ihm auflegt, trägt, sondern sogar dem König von Assyrien zinsbar wird.

Beinharnisch

Goliath hatte einen ehernen Beinharnisch, 1 Sam. 17, 6

Beinhaus

Ein Grabhügel, Hiob, 30, 24.

Beißen

§. 1. I) Eigentlich von Thieren, welche ein gutes Gebiß haben, und ist so viel als verwunden. S. zusammen beißen.

Feurige Schlangen bissen das Volk, 4 Mos. 21, 6. 6. 9. Weish. 16, 5.

Durch Heuschrecken und Fliegen zu Tode gebissen, Weish. 16, 9. (2 Mos. 8, 24. c. 10, 4.)

Wenn ein Schlangenbeschwörer gebissen wird, das jammert Niemanden, Sir. 12, 13.

§. 2. II) Im figürlichen Verstände, a) unruhig machen, wenn das Gewissen aufwacht, und sich selber anklagt; b) durch scharfe Urtheile, lieblose Vorwürfe die Herzen verwunden, Erbitterung und Tren-