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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Christus.
dieser Cultus nicht auf Apostolische Lehre und Verordnung gegründet gewesen wäre.
Auf diesem altkirchlichen Grunde ist auch die evangelische Kirche geblieben, und hat von Anfang an die Anrnfung Christi unverändert beibehalten. Das bezeugen die Bekenntnisse; das die Menge evangelischer Lieder, in welchen Christus angerufen und angebetet wird. Auf das Gesangbuch der Mährischen Brüder machte Csrom Nüdinger (^ 1590) das Epigramm, das sich ansing:
Huas popuws?idi, 0kri8t6, tuu8 esoiuitqns oa-
Mt^UO
Oinnibus atyns I0018 tsm^>0riba8HU6 oanst: Nuno stiaui Libi, Otiriäts, oa,nit tug. oonoio
fratrnin, 1s praOstailto kovst Huam pia ^odilitÄg.
(S. Strobers Neue Veitr. zur Literat. II. 1, 70.) Luther sagt in der ersten Vorrede zu den geistlichen Liedern: (Werke X. 1723.) Christus ist unser Lob und Gesang, und wir sollen nichts wissen zu singen, noch zu sagen, denn IEsum Christum, unsern Heiland, wie St. Paulus sagt, 1 Cor. 2, 2." In der Vorrede zu Ion. II. Bog. B. sxtr. heißts: Die heil. Schrift dringt viel mehr auf den Sohn, als auf den Vater, denn die ganze Schrift ist um des Sohnes willen geschrieben." 1?0ln. X. 2675. GOtt hat alle seine Chre und Gottesdienst auf Christum gezogen." - V. 1441. Aller Gottesdienst, so außer Christo geschieht, kann GOtt nicht gefallen." - XXII. 356. Außer Christo ist aller Gottesdienst Abgötterei." - Melanchthon wars ganz habituel, Christum anzurufen; man braucht nur flüchtig seine Briefe einzusehen,überall wechselt das orovoiiiiimiiiiiosti'uiii »s. 0. mit 01-0 katrsin Domiin iwstri 5. 0. In dem Oorp. Reform. IX. 910. schreibt er: 8i soins kxpßilai', äsorsvi?alas8ting.ui aäirs, st in illis Nisron^mi latskri^ in invooations ^ilii Dsi, t68ti-llioina ^6l8siioii9. äß äootring. 8orid6i'6 st in Worts Dso aniniain oouuusnäars. In den Vsol3.inatt. V. 280. ("Mtt. 1572.) erzählt ^^5 M^sim, wie Melanchthon gesagt: ^ I'ilio Dsi anxilinni psts-mu8; und in den Npist. aä Oainyrar. S. 129 sagt er: Ds iniiitis ma^niZ rs1)N8 vix 8U8^i«Äi'i ^»088n-mn8, ^niä 86N86rint: vst6i'S8. Oaus^in äs Vivi-nitats ^ilii viäsa ürini83inialli 6886, et 8lms ^an-äso, ins in prouitu tain. innitkl. Qad6ls äß rs tanta tk8tini0nia. So findet sich's fort in allen evangelischen Predigten; z. G. auch in Crnesti's^ in Rein-hard's Predigten fehlen Beispiele der Anrufung Christi nicht, obgleich in des Letztern Predigten (1808 II. 96 ff.) sich ein Ausfall findet auf die, die ,uit einer besonderen Vorliebe nur IEsum anrufen.- Selbst die Sacinianer, ob sie gleich die ewige Gottheit I. C. leugnen, dringen doch mit der größten Entschiedenheit auf die Anrufuug und Anbetung Christi, und wollen den für gar keinen Christen erkennen, der Christum nicht anrufen und anbeten Will. In den 0g.tsoki8m. Raoov. Huk68t. 246. (S. 449. yä. 0sä6r.) wird auf die Frage: Huiä 8ßüti8 äs ii.8 1winiindn8, yui Oiu?i8tuin HON invo-oant, Q6o aäoranäum 06üL6iit? geautwortet: kror-8U8 Q0U 6880 0kri8tian08 86nti0, oum r6i^>8H Oiiri-8tura non liadsaiit. Nt, liost V6rdi8 iä no^ars non »uäsant, rßi^8a ne^ant tarasn. Daher auch Fran-ciscus Davidis, der dieser Lehre widersprach, aus der Socin. Gemeine ausgestoßen ward. (Schröckh, K. G. seit d. Reform. V. 531.) Dasselbe Bekenntniß findet sich auch in dem neuesten Socinischen Lehr-
buche: 8uming. universas MeoloZiay (Ükri8tianas 8sounäuni Unitarios. Olanäio^oli, 1787. (wovon nicht der Prof. Georg Marcos, sondern der Superintendent in Clausenburg Michael Lombard St. Abrahams v. 1737 - 1758. Vrf. ist.) S. 178.
Homo 5e8U8 01i1'i8tlI8, Hui 68t ^iiiu8 I>61 ßt Vo-ininl18 0lNI,MUi, Divino (?u1tu Ii0N0I'Änäu8 68t,
<^ui 1i0H0r v0N8i8tit in N^Ä8 ^äorations 6t Inv0-0g.ti0N6, OUUI6-rg,tiarum ^otionft oo^unota. S. 224. No8tri ita^us Oküoii S8t, ünno Ils^in V6nsrari, aäorars, psr ^>r6068, 1auäs8, st ^ratiarnm aotio-
N68; 3.ä NjU8, N0N a1t6riu8 , I^ß^S8 Ii08lN6t 00N1-
^>0nsr6: I10« Rs^s sniin invito nsino nodi8 nooors, I^»86 vsro iinprodi8 t6lr0l6m ili0iit6rs ^0t6N8 68t, don08Hu6 I'i'aOin.io, iuai03 ?06na atüoist. Alle, welche dieser göttlichen Verehrung Christi widersprechen, können vernünftigerweise, und wenn sie gewissenhaft handeln wollen, nicht Einen Cultus mit denen gemeinschaftlich haben, welche Christum göttlich verehren, und dies namentlich in ihren Liedern feierlich bekennen. Es mag dahin gestellt bleiben, ob die Ersten noch Christen heißen können, aber das ist gewiß, daß sie sich von den Letztern trennen sollten; die Differenz trifft das Herz des Christenthums, und den Gipfelpunkt des Cultus. Die darin diametral einander entgegengesetzt sind: wie können diese zu Einem Gottesdienst sich vereinigen? Frei und offen gestand dies PriejUcy ein. Dieser Mann, der, wie 2)u?^55 in dem 8^8tsm ok^ksolo^ N. 160. bemerkt, zuerst strenger Calvinist, dann hoher, dann niederer Arianer, dann Socinianer, dann gemeiner Unitarier war, aber dabei erklärte, er wisse noch nicht, wann sein Glaube werde feststehend wer-
oen (N6 äd68 not kno'w', ^1i6I1 tii8 orssä ^iii 1)6
Üx6ä), sagte wenig Jahre vor seinem Tode zu einem rechtgläubigen amerikanischen Geistlichen: Ich wundere mich nicht, wenn ihr Calvinisten eine sehr ungünstige Meinung von uns Unitariern hegt und ausfprecht. Die Wahrheit ist: es kann und soll nicht ein Vertrag zwischen nns sein. Wenn Ihr Recht habt, so sind wir gar keine Christen ; und wenn wir Recht haben, so seid ihr grobe Götzendiener." I äo not ^0nä6i', tiiat )^0U (?Äivini8t8 sntsrtain anä sxpr688 a LtronFi^ nnkavoradis opinion ot 113 Hnitarian3. Lks ti'utk i8, tlisrs nsitnor oan nor ouSlit to ds an^ «omproinigO dst^v66n U8. Ii z/ott ai-6 ri^nt, 'ss's ars not (^11^8^^118 at all; anä ik ns ars ri^lit, ^011 ars Aro88 iä0iati's8." S. die theol. Zeitschrift: H/nT-ii o/^s /'i^T-ims, V03ton 1828. Na^. S. 291. Schon der sel. Generalsuperint. von Cölln in Detmold, der der Verfasser der Schrift ist: Die gedrückte Kirche oder das Christenthum als Secte betrachtet. Franks, a. M. 1801, trug auf eine totale Trennung beider Parteien an.
4) Man hat jedoch Zweifel gegen diese Verehrung Christi erhoben. Man sagt
a) Anbetung gebühre nur GOtt; IEsus aber habe nie sich GOtt genannt, vielmehr gesagt: der Vater ist großer denn ich"; habe auch nie direct gefordert, daß man das Gebet an ihn richten solle. Darauf ist zu antworten: Wenn Christus nur Mensch, und nicht GOtt ist: so kann keine göttliche Verehrung der Person Christi Statt finden. Aber wir glauben auf das Wort der Schrift seine Gottheit, darum kommt ihm auch göttliche Verehrung zu. Daß er sich selbst nicht GOtt" nennt, geschah aus weisen Absichten: da er noch im Fleische m seiner Niedrigkeit wandelte, würde es anstößig gewesen sein für die damalige Zeit und die Gemüther ihm entfremdet ha-