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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Geist.
Denn der HErr (Chrlftns) ist der Geist fter wirkt eeden, Segen, Gerechticlkeit), wo aber der Geist des HErrn ist, daist Freiheit (vom Fluch), 2 Cör. 3, 17.
Weil ihr denn Kinder seid, hat GOtt gesandt den Geist seines Sohnes in eure Herzen, Gal 4, 6.
§. 6. Derjenige, welcher nur seiner Seele natürliches Vermögen und Kraft anch mit allem Scharfsinn, ohne das Gnadenlicht GOttes gebraucht, er mag anch so gelehrt sein, als er will, ist geistlicher Dinge nicht fähig, sie recht zn verstehen oder anzunehmeu, und also anch nicht zu erklären und recht vorzutragen. Darum heißt es:
Der natürliche Mensch vernimmt nichts vom Geiste GOtteZ (nimmt von den neoffendnrten Geheimnissen GGttes nichts an), denn es ist ihm eine Thorheit, und kann es nicht erkennen, denn es muß geistlich (im Kicht des Geistes) gerichtet sein, i Cor. 2, 14.
§. 7. 0) Dieser Fuhrer, Ps. 143, 10. und Für-sprecher hat noch viele andere Namen; denn er heißt 1) der Grist der Verheißung, Eph. 1, 13. weil er den Glänbigen verheißen, Joel 3, 2. und die göttlichen Verheißungen in uns versiegelt; 2) der Gnaden, Ebr. 10, 29. weil er uns durch die Bekehrung zu Gnaden bringt, uns ans Gnaden durch Christi Verdienst anvertraut wird, und wir die Gnadengaben durch ihn erhalten; 3) der Kind-schast, weil er auf eine innerliche Art durch seinen Trost zena.t, daß wir Kinder GOttes, Gal. 4, 6. und vertrauensvoll rufen: Abba, lieber Vater! und ein Pfand, wodurch wir eines Gleichen versichert werden; 4) des Glaubens, 2 Cor. 4, 13. weil er den Glauben durchs Wort in uns wirkt und bekräftigt; 5) der Wahrheit, weil er nns in alle Wahrheit leitet, Joh. 14, 17.; 6) des Gebets, Zach. 12, 10. weil er mit uns bittet, uns beten lehrt, zum Gebet treibt, uns in unserer Schwachheit aufhilft, Röm. 8, 26.; 7) der Weisheit und Offenbarung, Weish. 7, 7. 22. 23. weil er die Gläubigen der himmlischen Weisheit theilhaftig macht, und Christum in ihren Herzen immer völliger offenbart; 8) der Herrlichkeit, er ist, als wahrer GOtt, selbst herrlich, und macht die Glänbigen herrlich; 9) der (kindlichen) Liebe; 10) des Rechts, Esa. 4, 4. 2s, 6.; 11) Weissagung :c., Offb. 19, 10.
1) Auf welchem wird ruhen der Geist des HErrn, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Raths und der Stärke, der Geist der Erkenntniß, und der Furcht des HErrn, Esa. 11, Z.
2) Ueber das Haus David, und über die Bürger zu Jerusalem will ich ausgießen den Geist der Gnaden und des Gebets, Zach. 12, 10.
3) Ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen (wie im H. T., Ebr. 2, 15.), daß ihr euch übermal fürchten müßtet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch welchen wir rufen: Abba, lieber Vater! Röm. S, 15.
Derselbige Geist giebt Zeugniß unserm Geist, daß wir GOttes
Kinder find, v. 16. Und versiegelt, und in unsere Herzen das Pfand, den Geist,
gegeben hat, 2 Cor. i, 22. Eph. 1, 13. 14. 5) Wenn aber der Tröster kommen wird, welchen ich euch fenden
werde vom Vater, der Geist der Wahrheit, der vom Vater
ausgehet, der wird zeugen von mir, Joh. 15, 26. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, der
wird euch in alle Wahrheit leiten, Joh. 16, 13.
7) Daß der Vater unsers HErrn IEfu Christi, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und der Offenbarung, zu seiner Selbstertenntnitz, Eph. 1, 17.
8) Selig seid ihr, wenn ihr gefchmähet werdet über den Namen Christi, denn der Geist, der ein Geist der Herrlichkeit und GOttes ist, ruhet auf euch, i Petr. 4, 14.
S) Denn GOtt hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht, 2 Tim. 1, 7.
§. 8. Der Geist (§. 2.) ist wahrer GOtt, 1) weil er ausdrücklich GOtt genannt wird, 2 Sam. 23, 2. 3. A.G. S, 3. 4. 1 Cor. 3, 16. 17.; 2) weil
ihm göttliche Eigenschaften;* 3) und göttliche Werke znkommen;** 4) weil das, was in der Slnift A. T. von GOtt gesagt wird, im N. T. vom heiligen Geist steht, z. B. Ps. 95, 8. 9. 10. veral. Eor. 3, 7-10. und Esa. 6, 9. vergl. AG- 28, 25.; 5j weil er von den Engeln angebetet wird, Esa. 6, 3. so wie er mit dem Vater und Sohn gleiche göttliche Verehrung empfangen soll, Matth. 28, 19. und von wm ans gleiche Wche angcwnuscht wird, 2 Cor. 13, 13. daher anch die alte christliche Kirche den heiligen Geist ausdrücklich mit unter die Objecte der göttlichen Verehrung neben dem Vater und Sohne gestellt hat. (Wider die Socinianer.)
* Z. B. unermeßlich und allgegenwärtig, Pf. 139, 7. S. allmächtig, 1 Cor. 12, 4. 6. allwissend, 1 Cor. 2, 10. 11. wahrhaftig, Joh. 15, 26. gut, Pf. 143, 10. vergl. Matth. 19, 17.
** Schöpfung, i Mos. 1, 2. Hiob 53, 4. Ps. 33, 6. die Wiedergeburt, Joh. 3, 5. Tit. 3, 5. Erneuerung und Heiligung, Röm. i, 4. die Austheilung der geistlichen Gaben, i Cor. 12, 7 ff.
§. 9. Er ist eine selbstständige und vom Vater und Sohne verschiedene Person. Dieses ist klar 1) aus der Taufe Christi, Matth. 3. 16. 17. aus der von Christo vorgeschriebenen Tanfformel, Matth. 28, 19. (s. Dreieinigkeit S. 267.) so wie anch ans der parallelen Znsammenstellung des Sohnes und des heiligen Geistes, c. 12, 31. 32. 2) aus der Bitte Christi. Joh. '4, 16. 3) aus der Geschichte vou der Empfangn^ Christi, Lnc. 1, 32. 35. 4) aus seinem Namen. 1 Joh. 5, 7. 5) ans seinen persönlichen Eigenschaften, wie er denn von Ewigkeit her vom Vater, Joh. 15, 26. und vom Sohn ans-geht ss. Ausgang); 6) aus seinem Amt: Er straft, Joh. 16, 9. er lehrt, c. 16, 13. 1 Cor. 2,12. er ermahnt, ^oh. 15, 26. er tröstet und vertritt uus, Röm. 8, 26. 27.
§. 10. Flieht eine Taube stinkende Oerter, so weicht der heilige Geist von den Gottlosen (8- 16); hingegen wohnet er in den Frommen und Glänbigen. 'Diese sind GOttes Tempel, 1 Cor. 6, 19. c. 3, 16. in welchen er rnhet, Ps. 132, 14. Der in den Gläubigen wohnet, ist nicht müßig, son» dern wie die Secle dem Leibe das Leben giebet, und ohne Hlnterlusf in demselben wirket; also giebt er auch dem Menschen ein neues Leben, und ist in ihm, wie das. Licht an einem dunkeln Ort; als ein Fener, das da schmelzet, reiniget, hitzet und brennet, wie ein Wind, der immer blä-sct und treibet. Scriver.
z. 11. Die Gabe des heiligen Geistes ist ihrer Vestimmnng nach allgemein: im A. T. geht die Verheißung, Allen gegeben, voran: Esa. 32, 15. c. 44, 3. Ier. 31, 31. Ezech. 11, 19. c. 36, 26. 27. c. 39, 29. Joel 3, 1. 2. Zach. 12,10. im N. T. erfolgt die Erfüllung, Lnc. 11, 13. Joh. 7, 37. A.G. 2, 33. 38. -' Sie ist auch Allen nöthig, da ohne den Trieb des Geistes Keiner ein lebendiger Christ werden kann, Röm. 8, 9. 1 Joh. 2, 20. 27. und die Geschichte der christlichen Kirche durch alle Jahrhunderte beweift es, daß es uie an Solchen gefehlt, in denen der Gcist sich kräftig erwiesen. - Die Mittel, durch welche er erlangt wird, sind a) die Taufe, Tit. 3, 5. 6. A.G. 2, 38. durch welche er ehedem wunderbar, jetzt aber im ersten zarten Keim mitgetheilt wiro. b) Anhörung von GOttes Wort, Gal. 3, 2. A.G. 10, 44. c) Buße, A.G. 2, 33. d) Glaube au Christum, Joh. 7, 38. A.G. 2, 38. Gal. 3, 2. e) Gebet, Luc. 11, 13. Ps. 51, 13. und f) Neinhaltung dn