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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Gtaube.
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Wollen 5en Glauben in sich wirken lassen, sind selber schuld, Hos. 13, 9. Noch Andere verstehen es von Treu und Glauben (§. 8.) und es scheint der Gegensatz v. 3. damit übereinzustimmen.
z. 15. 1 Tim. 6, 21. And fehlen des Glau-bens. Etliche versprechen solche berühmte Kunst, v. 20. ihren Zuhörern; allein sie verfehlen des rechten Weges und Zweckes in den Dingen, die den Glauben betreffen. Sie verfälschen theils die reine Lehre, theils wenden sie dieselbe übel an, nämlich zum Zauken, v. 4. 5. nicht zur Besserung des Lebens. Am Ende wissen sie nichts, oder doch nicht wie sie sollen. (S. Geist z. 34.)
§. 16. Iacobus sagt: c. 2, 26. wenn der Ddem nicht mehr aus- und eingehet, so ist es ein Kenn-zeichen, daß der Leib todt; also ist auch der Glaube ohne Werke todt. (S. Gerecht z. 6.) Da siehest du, baß der (sein) Glaube (,n seinen Werken )N-gleich) mit gewirkt hat an seinen Werken; und durch (nus) die Werke (nls ein Äenn)eichen und Frucht) ist der Glaube vollkommen (kund und offenbar) geworden, v. 22.
§. 17. Judas nennt v. 20. den seligmachenden Glauben, der sonst auch ungefärbt, 2 Tim. 1, 5. rechtschaffen. 1 Petr. 1, 7. theuer, 2 Petr. 1, 1 :c. beißt, den allel-heiligsten, weil er ein Geschenk des heiligen GOttes, Joh. 6, 29. der alleinige und GOtt und Christo die Ehre allein giebt, und der Name GOttes dadurch geheiligt wird, Ier. 9, 24. 1 Cor. 1, 31.
§. 18. Drei Stücke gehören zum Glauben: a) Erkenntniß und Wissenschaft. Bei völliger Unwissenheit ist kein Glaube möglich, Röm. 10, 14. Joh. 16, 30. S. Eph. 1, 17. 'Ohne Auge ist das Gesicht blind. Zum Glauben gehört: GOtt nach seinem Wesen und Willen; und seinen Sohn heil-samlich erkennen, daß dieser Gottmensch sei der Heiland der Welt, und öer alleinige Mittler zwischen GOtt und Menschen, ö) Beifall, da man dem, was von GOtt und göttlichen Dingen, von Christi Verdienst, und der dadurch erworbenen Gnade, Vergebung der Sünden und Seligkeit in seinem Wort aufgezeichnet, mit völliger Ueberzeugung des Herzens, A.G. 8, 37. beipflichtet. Vernunft'muß gefangen genommen werden, 2 Cor. 10, 5. Das wird dann der Gehorsam des Glaubens, Röm. 1, 5. die Vereinigung des Worts und des Glaubens, Ebr. 4, 2. ein unbezwcifelter Beifall, Ebr. 11, 1. Der besondere Beifall ist, wenn ein Gläubiger spricht, wie Hiob c. 19, 26. und Paulus, Gal. 2, 20. so entsteht Freude im Herzen, Trost im Kreuz 2c. Ohne eine solche Ergreifung Christi wird kein Mensch gerecht und selig. Ich, ich habe gesündiget, mein Heiland, erbarme dich meiner! c) Das Vertrauen, Ebr. 11, 1. da man sich an die evangelischen Gnadenverheißungen, der Gnade GOttes und Vergebung der Sünden uubeweglich hält, sich darauf verläßt, und im Herzen gewiß ist, daß GOtt um Christi willen Gnade, Vergebung, Leben und Seligkeit geben und schcukcn wolle.
§. 19. Dieses Licht, diese lebendige Kraft ist ein Werk GOttes, Col. 2, 12. Col. 1, 3. 4. Röm. 1, 8. (H. 14.) und zwar weil es ein Werk außer GOtt, des Vaters, Joh. 6. 29. des Sohnes, Ebr. 12, 2. und des heiligen Geistes, Röm. 8, 15. 14. und wirkt solchen a) durch das Wort des Evangeliums, Röm. 10, 17. Das ist der Same, woraus der Glaube wachst, und der Saft, womit er ernährt und erhalten wird. ö) Durch die heiligen Sacra> mente. Die Tauft ist ein Bad der Wiedergeburt,
Tit. 3. 5. und das Nachtmahl genießen Gläubige zur Vergebung der Sünden, Matth. 26, 28. und also zum Leben, 1 Cor. 11, 29. wiewohl es von Christo nicht eingesetzt ist, den Glauben zu wirken, sondern zu stärken. Das Wort nebst Sacramen-ten ist GOttes Hand, damit er uns seine Gnade und Gabe in Christa vorhält und darbeut. Der Glaube aber ist unsere Hand, womit wir dieselbe annehmen. Scriver.
§. 20. Der Gegenstand oder woran wir glauben sollen, ist Christus, A.G. 16, 30. 31. Das ist der Heiland der Welt, Luc. 2, 11. durch diesen werden wir gerecht, Röm. 10, 4. dieser ist der Weg des Lebens. S. Joh. 10, 28 )c. Der Endzweck ist die Rechtfertigung, Röm. 3, 28. c. b, 1. c. 8, 1. Gal. 2, 16. und die ewige Seligkeit, Joh. 3, 16. 36. A.G. 16, 31. Der Glaube macht Kinder GOttes, Gal. 3, 26. versetzt uns in Christum, und macht uns ihm eigen, erneuert uns in Christo, daß wir mit ihm grünen, blühen und ewig leben, Joh. 11. 25. 26. Er thut die Thür der Gnaden in Christo auf, wodurch GOtt zu uns eingeht, Offb. 3, 20.
§. 21. Seine Eigenschaften sind a) Gewißheit, Ebr. 11, 1. Eph. H 12. Röm. 4, 21. Er besitzt alle Gnadengüter in Christo gewiß, und ist allbereit ein unbezweifelter Erbe der zukünftigen Güter der Herrlichkeit. 0) Fruchtbarkeit und Thätigkeit, Gal. 5, 6. Der Glaube kann so wenig ohne gute Werke bestehen, als die Sonne ohne Licht und Wärme. Der Glaube ist wie die Seele in: Menscheu, diese feiert nicht, also erweiset sich auch der Glaube immer durch die Liebe (§. 16.)* 0) Die Verlierbar-kett, Luc. 8, 6. 13. Marc. 13, 21. 22. 1 Tim. 1, 19. Ebr. 6, 4. 6. Mit David, welcher die Ehe gebrochen, 2 Sam. 11, 4. 24. bußfertig Psalmen machen, Ps. 51, 2. und mit Petrus, Matth. 26, 69 f. bitterlich weinen, versöhnt uns wieder mit GOtt, und macht, daß wir wieder ein gläubiges Abba! ausrufen können. Inzwischen muß man das Kleinod des Glaubens durch Gebet und Wachsamkeit sorgfältig zu bewahren suchen. Denn das Christenthum besteht nicht in beständigem Fallen und Aufstehen, dieses hieße GOttes, des HErrn, spotten, sondern in einem steten Wachsthum und Zunehmen. Und obgleich der Rückfällige durch eine gründliche Bekehrung wieder zu Gnaden kommen kann: so ist es doch auf Seiten der Gefallenen höchst gefährlich, Ebr. 6, 1?8. Wehe dem, der auf Gnade hinsündigt!
* Wie bei der Tabea, A.G. 9, 36. Cornelius, A.G. 10, 1. 48. der Lydia, A.G. 16, 14. 15. Colossern, Col. I, 4. Thessalonichem, 1 Thess. 1, 3.
§. 22. Der schwache Glaube, ist auch ein Glaube, Esa. 42, 3. Vollkommenheit erlangen wir in diesem Leben nicht, Phil. 3, 12. Ergreifen wir ihn nicht so stark, als es sein sollte, so hat er uns doch ergriffen. Dieser hängt GOtt ebenfalls an, als wie ein Kind an der Mutter Brüsten, und GOtt will ihn nicht verwerfen, sondern gnädig ansehen, vermehren, stärken und zum seligen Ende ausführen, Esa. 25, 4. c. 35, 3. 4. c. 57, 15. 16. c. 61, 1. Starke bedürfen des Arztes nicht, Matth. 9,12. S. Joh. 16, 27. Wer gerne glauben will, fühlet GOttes Wirkung in sich, und hat die tröstliche Hoffnung, Phil. 1, 6. c. 2, 13. GOtt siehet das Herz an, 2 Cor. 12, 9. Dcr schwache Glaube faßt Christum auch, er hat Christum eigen. Wer in seiner Schwachheit an Christum gedenkt, in dem
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