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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Himmelreich.
aiert, Matth. 18, 20. c. 28, 20. 1 Cor. 15, 25. ist theils vorher verkündigt, * theils vorgebildet ^^ worden.
* Von David, Ps. 47, 6. Pf. 68, 19. von Chnsto selbst a) vor seinem Leiden, Joh. 3, 13. c. 6, 62. c. 16, 5. 28. b) nach demselben, Joh. 20, 17. Luc. 24, 26.
** Durch Henochs Hmwegnahme, 1 Mos. 5, 24. EliaZ Himmelfahrt, 2 Kün. 2,11. durch den Eingang des Hohenpriesters m das Allerheiligfte, 2 Mos. Zo, 10. vergl. Ebr. 9, 7.
§. 2. Die Wahrheit dieser Begebenheit gründet sich nicht bloß anf das unverdächtige Zeugniß des Marcus und Lucas, sondern auch Johannes c. 6, 62. 20, 17. und Pttrns, A.G. 2, 33. 34. 1 Petr. 3, 22. denten sie an und bezeugen sie. Es läßt sich anch gar nicht denken, wie die Apostel, ohne die augenscheinliche Gewißheit von IGsu Erhöhung empfangen zn haben, zu dieser Ueberzcngnng gelangt sein sollen, die sie sogleich nach ICsu Scheiden aus-sprachen. Das Lengnen dieser Begebenheit aber führt unvermeidlich anf Folgerungen, welche den Charakter JEsu anf's Aergste beschimpfen und das christliche Gefühl empören. Die sichtbare Erhöhung Christi geschah übrigens nicht um seinet-, sondern nm der Apostel willen, damit diese znr Idee des himmlischen Reichs Chnsti erhoben, mit Ehrfurcht gegen seine Majestät, aber anch mit Mnth und himmlischem Sinn für ihn zn wirken, und mit Hoffnung, ihm einst in seine Herrlichkeit nachzufolgen, erfüllt würden. Zn den Zweiflern an der Wahrheit dieser Thatsache tritt auch u. Ammon, welcher in der Geschichte des Lebens JEsu III. 505 f. sich änßert, ?man könne es der Kirche eines christlichen Volkes kaum verargen, wenn ihr für ihre Socialreligion Lncas mit allen seinen historischen Schwächen willkommener ist, als der zuverlässigere Matthäus und Johannes: dafür würden die Gebildeteren und mit dem Wesen der Dinge vertrauteren Mitglieder einer Kirche, welche die höhere Welt über das Continnnm ihrer sinnlichen Anschauungen hinaus zu versetzen gewohut sind, sich und dem Christen-thnme Glück wünschen, daß schon zwei seiner ersten Herolde und Begründer an die Erhöhung Christi glanbten, ohne einer Wolke und zweier weißer Männer zum Stützpunkt ihrer Hoffuungen zu bedürfen." Das sind also die Gebildeteren, die Christum bei seinem Abschiede von seinen Jüngern und von der Erde einer offenbaren Täuschung sich bedienen lassen, wie sehr diese auch hier verschleiert werde? Denn Tänschnng ist und bleibt es, wenn man ganz ä, Ik Vakrät Christum ?einen lykurgischeu Zuschauer des Fortgauges seines Werkes sein, oder ein lyknrgisches Ende nehmen läßt" (wie Röhr in den Briefen über den Rationalismus S. 240 mit einem aus Deckels Weltgeschichte III. 431. erste Ansgb. erborgten Ausdrucke thut), oder weun man behauptet (wie Wegscheider glaubt nnbeschadet der sittlichen Würde Christi annehmen zu können, in der All^itt. Zeit. 1812. März. S. 420 ff.), ?daß IEsustz^D er seine nahe Auflösung fühlte, seine Schüler "H eiumal an dem Orte, wo er so oft mit ihnen weilte, um sich versammelte, feierlich Abschied von ihnen genommen, und sich dann, um ihnen den Anblick seiner völligen Anflöfnng zn er-ftaren, zu deu Vertrauten begeben habe, bei welchen er schon den größten Theil der vierzig Tage nach seiner Wiederbelebung zugebracht hatte." Wenn IEsns hierbei einen Nebel benutzte, der ihn verbarg, wenn er andere vertrautere Freunde, die tiefer in das Geheimniß seiucr Sache eingeweiht gewesen wären, als die Apostel, gehabt haben, wenn er in
jener Schooße erst wirklich gestorben sein, das frühere Verscheiden am Kreuze also nur Scheintod gewesen sein soll, während die Apostel es für einen wahren Tod hielten, und Christus sie in dieser Meinung ließ, wenn er aber seinen vermeintlichen späteren wahren Tod sorgfältig vor ihnen verbarg; wenn sie ihn in den Himmel erhoben glanbtcn, während er noch wer weiß wie lange auf der Erde weilte (denn die Annahme, daß er seine nahe Auf-lösnng gefühlt, ist bei der sichtlicheu Wiederherstellung seiner Körperkraft eine leere Erfindung); wenn dies alles nicht Täuschungskünste gewesen sein sollen, dann muß man keinen Sinn für Wahrheit und Ehrlichkeit haben. Wenn doch nnr die Urheber dieser Erdichtungen Ein Wörtlein gesagt hätten oder sagen könnten, wie dies mit der Würde Christi und mrt seiuer Wahrhaftigkeit, namentlich mit seiner Aufrichtigkeit gegen die Apostel verewigt werden könnte! Aber das unterlasseil sie, auch nur'leise zn berühren, ohne zn bedenken, wie dies Verschleiern nnwürdiger und verderblicher ist, als alle Zweifel offen heraussagen. Nnd gegen den IEsns, dessen Geburt man in ein zweideutiges Dunkel hüllt, dessen Leben mit einer Täuschung endet, will man noch Ehrfurcht haben können und vom Glauben an ihn reden?
§. 3. Unaussprechliche Güter hat uus der siegreiche und triumphirende, Col. 2, 14. 15. Durchbrecher, Mich. 2, 13. durch seine Himmelfahrt erworben; a) die Eröffnung des durch die Süude verschlossenen Paradieses^ Eph. 2, 6. (S. Aufcr-stehuug Christi.) So gewiß als er gen Himmel gefahren, so gewiß werden die, welche in ihm bleiben, auch dahin kommen. Seine Himmelfahrt ist die Leiter, ans der wir zu OOtt steigen; b) die Be-reitung der Stätte für uns, Joh. 14, 2. Ebr. 6, 20. Wo das Haupt ist, müsseu auch die Glieder sein; c) die Sendung des heiligen Geistes, Joh. 16, 7. vergl. A.G. 2, 33.; d) die nnablässige hohepriesterliche Fürbitte für uns, Ebr. 9, 24. 1 Joh. 2, 2. (Fürsprecher §. 2.); e) eine Gewißheit unsers Mau-bens. Er hat ja das: Es ist vollbracht. Joh. 19, 30. siegreich bestätigt und nns eine uufchlbare Hoffnung zu unsrer Himmelfahrt gemacht, Joh. 20, 17. Lasset nns mit Paulus stets geistliche Himmelfahrt halten, Eol. 3, 1 ff. und unser Herz sein, wo unser Schatz ist, Matth. 6, 21. Dies geschieht, wenn wir
I) nnser Herz von der Welt und irdischen Dingen abziehen und himmlisch gesinnt sind, Röm. 8, 5.;
II) ein sehnliches Verlangen nach dem Himmel haben, Phil. 3,20. 21. Matth. 6, 21.; III) den alten Menschen ansziehen und die sündlichen Glieder todten, Offb. 21, 27. c. 22, 15.
Himmelreich
§. 1. I) So heißt das Reich GMes (s. dies. Art.), weil es nach seinem Ursprung, nach dem in ihm herrschenden Geiste und nach seinem Ziele himmlisch ist. Es ist die streitende Kirche GOttes auf Erden, oder das Ncich der Gnade, wo Christus, als das Haupt unter alleu seiuen Feinden, und seine Gluder durch den Glanben über Fleisch und Blut, Tod und Tenfel und die im Argen liegende Welt hcnschm. Der Köich, W, 24, 7, Ps. 45, 1. Joh. 18, 36. die Reichsgenossen, Eph. 2, 6. Ps. 45, 4. der Beruf, Ebr. 2,'i. ihr Wollen und Wandel, Col. 3,1. 2. Phil. 3, 20. die Privilegien, Röm. 14, 17. 18. die Lehre, Matth. 11, 25. c. 16, 17. sind himmlisch. Es wird himmlisch, durch Wort und Sacramente, verwaltet, durch Kraft