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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Jüngster Tag.
Dem Lande der Sodomer und Gomorrer wird es erträglich« ergehen am jüngsten Gericht, denn solcher Stadt, Matth. 10,15. c. ii, 24.
EZ wird Tyrus und Sidon erträglicher ergehen am jüngsten Gericht, denn euch, Matth. ii, 22.
Ich sage euch aber, daß die Menschen müssen Rechenschaft geben am jüngsten Gericht von einem jeglichen unnützen Worte, das sie geredet haben, Matth. 12, 36.
Die Leute von Ninive werden auftreten am jüngsten Gericht mit diesem Geschlecht, und es verdammen, Matth. 12, 41. die Königin von Mittag, v. 42.
§. 2. Es ist die Nede nicht von dem particula-ren und verborgenen, wenn nach dem Tode die vom Leibe abgeschiedene Seele entweder in die ewige Freude oder Qual gewiesen wird, wie wir vom Lazarus und dem reichen Manne lesen, Luc. 16, 22. und des Heilands liebreiche Aufnahme des Schachers, c. 23, 42. 43. bestärkt, sondern (da ja Christus dieses Gericht als ein längst Verstorbenen noch bevorstehendes, Matth. 10, 15. c. 11, 24. und Allen gemeinschaftlich zu erfahreudes. also öffentliches beschreibt) von einem allgemeinen» dessen Gewißheit a) die besondern Strafgerichte der ersten Welt,
1 Mos. 7. und die Vertilgung Sodoms, 1 Mos. 19. t>) das Zeugniß unsers "Gewissens, Röm. 2,15.
16. und besonders c) die klaren Stellen der heiligen Schrift außer allem Zweifel fetzen, Pf. 9, 8. 9. Esa. 66, 15. Joh. 5, 27. A.G. 17, 31. 2 Cor. 5, 10. 2 Thess. 1, 7. Den Spöttern begegnete Petrus
2 Epist. 3, 3 ff.
§. 3. Die Zeit, wann dieses Gericht gehalten wird, ist der Jüngste Tag, dessen Einbruch uns un-bekannt; der Ort ist nicht das Thal Iosaphat (s. Josaphat z. 2.), sondern der irdische Wohnplatz wird der Schauplatz des Gerichts sein, von wo die Frommen dem HErrn werden entgegen gerückt, 1 Thess. 4, 17. die Gottlosen aber au den Ort der Verdammniß verwiesen werden. Ob das Gericht gerade in der Gegend wird gehalten werden, wo Christus geboren, gelehrt, gestorben, auferstanden und gen Himmel gefahren, damit er da sciue Majestät zeige, wo er in Knechtsgestalt gelebt und gelitten: darüber bestimmt die Schrift nichts, und Alles bleibt bloße Vermuthung.
z. 4. Der Nichter ist Christus, nach der göttlichen und menschlichen Natur, A.G. 1, 11. Matth. 24, 30. ^oh. 5, 22. 27. Matth. 25, 31. 32. A.G.
17, 31. 1 Thess. 4, 16. Es ist zwar eiu Werk außer GOtt, allein da der Richter in angenommener menschlicher Natur erscheinen wird, so wird es dem Sohn beigelegt. Dieser ist a) majestätisch, 1 Cor. 2, 8. der Iehova, Offb. 1, 4. b) allwissend, Joh. 21, 17. c) allweise, Col. 2. 3. o) gerecht, Matth. 22, 16. Offb. 22, 12. e) mächtig, Matth. 28, 18. Wer kaun die Allwissenheit betrügen, die Gerechtigkeit beugen und also das Gericht abwenden. Hier ist Wahrheit in der Untersuchung, Aufrichtigkeit in der Publication, Ernst in der Erecution.
§. 5. Bei der Zukunft, Offb. 16, 15. wird sich Christus der Engel wohl zu Zeugen seiner Herrlichkeit, als zu Werkzeugen, seine Urtheile zu vollziehen, bedienen, Matth. 25, 31. 1 Thcss. 4, 16. Matth. 13, 50. und die Seligen, die Apostel, Matth. 19, 28. Patriarchen, Propheten, Märtyrer und die andern Heiligen, 1 Cor. 6, 2. 3. werden seinen gerechten Ausspruch erheben, 1 Cor. 6, 2. vergl. Offb. 19, 1. 2. (S. Nichten §. 16.)
§. 6. Die, welche gerichtet werden, sind außer den Teufeln, 1 Cor. 6, 3. 2 Petr. 2, 4. Br. Jud. v. 6. alle Menschen, fromme und gottlose, Röm. 14, 10. lebendige und todte, 2 Cor. 5, 10. Br.
Jud. v. 15. Vei dem Prozeß, welcher Matth. 25, 31?46. steht, wird der Richter, als eiu Herzens-kündiger, alle Werke, Pred. 12, 14. Worte, Matth. 12, 36. und Gedanken, 1 Cor. 4, 5. nach den: Wort der Wahrheit, Marc. 16, 16. Joh. 3, 18. c. 12, 48. c. 8, 24. richten und das Urtheil, das sogleich vollstreckt wird, lautet für die Frommen: Kommt her, ihr Gesegneten^ meines Vaters! Matth. 25, 34. für die Gottlosen aber: Gehet hin, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer! Matth. 25, 41. Ach barmherziger und gerechter GOtt, laß uns Alle in ein heiliges Schrecken und in eine gottliche Traurigkeit gerathen, daß wir in kindlichem Gehorsam deinem Gnadenrufe folgen und der Fürsprache des getreuesten Advokaten, JEsu Christi, also würdig werden und zu deiner Ruhe kommen, Ebr. 4, 7. 8. 11.
z. 7. An der Möglichkeit eines solchen allgemeinen und öffentlichen Gerichts zweifeln, verriethe eine armselige Geistesbeschränktheit. Ja es muß gerade ein solches Gericht für nothwendig erachtet werden, um die göttliche Weisheit und Gerechtigkeit aus der Verglcichung des sittlichen Werthes der Menschen mit der Vergeltung in das hellste Licht zu setzen, IEsum selbst vor Allen, auch vor den Ungläubigen zu verherrlichen und den Glauben an ihn auf's Glänzendste zu rechtfertigen. So wird dieser richterliche Act den erhabensten und GOttes würdigsten Schluß des großen Dramas der Weltgeschichte bilden. (S. SsnT'it?. H/on/H KationadilitÄL visil».) i-6äiw8 0kri8ti in s. Opp. ^oui. II. p. 208?210. In praktischer Hinsicht aber muß der Glaube an ein solches Gericht weit gewaltiger wirkett, als der Glaube an ein bloßes verborgenes Privatgericht. Denn die Vorstelluug eiuer Offenbarung seines Innersten vor Allen hat etwas ebenso Schreckendes und Warnendes vor aller Bosheit und Unlauter-keit, als Erweckendes und Tröstendes für Gute und Redliche; und darum kann es selbst als Zeichen eines lautern Herzens gelten, mit dem Gedanken deS Weltgerichts vertrant und befreuudet zu sein.
Jüngster Tag
z. 1. Wann dieser von GOtt bestimmte, A.G. 17, 31. und von Enoch vorher verkündigte (Br. Jud. v. 14.) Tag, an welchem Christus Jedem nach seinen Werken geben wird, und an welchem Himmel und Erde vergehen, 2 Petr. 3, 10. 7. Luc. 21, 33. einbrechen werde, weiß Niemand, auch die Engel nicht, Matth. 24, 36. Luc. 17, 26. 27. A.G. 1. 7. Doch kommt er gewiß genug, 1 Thess. 5, 2. so gewiß das Eude der Welt kommen wird. Ich habe davon eine kleine Abhandlung herausgegeben: Daß der iüngste Tag gewiß, aber noch lange nicht komme, vergl. 1 Petr. 4, 7. Iac. 5, 8. Die rechte christliche Weisheit ist, den jüngsten Tag weder vorwitzig ergrübeln, noch ungläubig verlachen, sondern im Glauben sich darauf vorbereiten und seinen Todestag als den besondern jüngsten Tag für jeden Einzelnen betrachten.
Da? ist aber der Wille des Vaters, der mich gesandt hat, daß ich nichts verliere von Allem, das er mir gegeben hat, sondern daß ichs auferwecke am jüngsten Tage, Joh. 6,
39. 40.
Es kann Niemand zu mir kommen, es fei denn daß ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat, und ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tage, ib. v. 44.
Wer mein Fleisch isfet und trinket mein Blut, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am jüngsten Tage auferwecken, ib. v. 54.
Ich weiß wohl, daß er auferstehen wird, in der Auferstehung am jüngsten Tage, Joh. ii, 94.