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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Mrche.
deru, das Reich GOttes hcrbeizilführen und die Macht des Ncichcs des Bösen zu brechen, Matth. 12, 28. 30. c. 18, 23. während die Menschen, iso-Urt und zerstrent stehend, nichts ausrichten können, Joh. 10, 12. »8soi-stnni ^uoääam naturas 68t, Iioininulli ^nini08, eum eonZ'i's^^ti sunt, ni^is <^uani cuni 80Ü 8int, Msotidus 6t iui^r688i0nidu8 pat6i'6.« /?<2<n. s. Fügen. Die Mittels welche Christus zn Stiftung, Erhaltung und Ausbreitung dieser sciuer Gemeine angewendet wissen wollte, waren lediglich geistlicher Art, sittlich wirkend; die Wahrheit, Joh. 18, 37. die Predigt, das Bekenntniß des Wortes, das Heuquiß, Joh. 15, 26. 27. c. 16. 8-11. Matth. 28, 19. 20. Marc. 16, 15. Luc. 24, 47. gemeiusame Andacht, welcher er einen großen Segen verhieß, Matth. 18, 19. 20. gegenseitige Mahnnng und Zurechtweisung, c. 18,15?17, (wo, wenn mau v. 18. 20. c. 15, 14. A.G. 2, 40. 1 Cor. 6. 1?5. vergleicht, doch unmöglich au die jüdisch? Gemeine zu deukeu ist!). Soust hat Christus uatürlicher Weise die Eiurichtnug der äutzeru Verfassuug und des Cultus in der Kirche nicht vorgeschrieben, sondern dies den Aposteln und der Folgezeit überlassen. Dies ist aber auch nur das Au-ßerweseutliche in der Kirche; das Weseutliche bleibt die Gemeiuschaft im Glaubeu und in der Liebe. Inwiefern Christus keiue Kirche stiften und inwiefern er eine stiften wollte, ist klar auseinandergesetzt in der Vorrede von Ziegler zur pragmatischen Geschichte der kirchlichen Verfassuugsformeu S. XX? XXIV.
z. 4. D. Daß eine solche von Christo bezweckte Gemeine alsbald nach seiner Erhöhung ins Leben getreten ist, beweist die Geschichte, A.G. 2. und alle apostolischeu Briefe, aus welchcu deutlich zu erseheu, wie die Apostel die Hauptidee Christi, heilige Ver-einiguug der Herzen, klar gefaßt hatten und in den gestifteten Gemeiuen zu realisireu bedacht wareu.
z. 5. Es ist nur Eine Kirche, Eph. 4, 4. welche in die streitende* und triumphircnde eingetheilt wird. (S. Gemeine §. 2. ^..) Jene wird eingetheilt in die sichtbare, eine Gemeine der Berufeueu, welche aus guten und böseu Glieoeru besteht (eiue Mischling, welche Christus selbst vorhersaqte und nicht gewaltsam aufhebeu wollte, Matth. 13, 28 ? 30. weil sie uach GOttes weiseu Absichteu zur Prü-fuug, Bewährung und Uebuug der Guteu in den schwersten Pflichten, sowie zur Anreguug, Beschrän-knng und Besserung der Gottlosen dienen soll); und in die unsichtbare, die Gemeine der Anserwählten, welche GOtt allein bekannt. (Es wird hier also die Kirche nach ihrer Erscheinung, oder nach der änßeru Seite betrachtet.) Sie heißt die nnsichtbare (insofern mau die innere Seite der echteu Christeu betrachtet), weil 1) GOtt seine Gläubigeu allein kennt, 1 Kon. 19, 18. Joh. 10, 14. Röm. 11, 4. Esa. 49, 16. 2) der Gläubigeu Leben verborgen ist, mit Christo in GOtt, Col. 3, 3. Eph. 4,15. Joh. 17, 21. 3) weil sie in der ganzen Welt zerstrent. Darum sagt Christus von seineu Schafeu: ich kenne sie. Joh. 10, 27. 2 Tim. 2, 19. (Eiu Unterschied, der besonders erinnern soll, daß es nicht genüge, äußerlich eiu Glied der Kirche zu seiu, sondern es auch iuucrlich zu werden.) * Sie hieß sonst die Stadt GOttes, Ps. 46, s. das Haus
GOttes, 1 Tim. 3, 15. der Tempel GOtteZ, Eph. 2, 21. die
Gemeine der Erstgebornen, die im Himmel angeschrieben, Ebr.
12, 22. das Reich GOttes, Luc. 17, 20.
ß. 6. Die Sichtbare ist entweder die allgemeine
oder katholische, welche durch die ganze Welt zerstreut und alle Menschen, die durch das Wort und die Sacramente zum Reiche Christi bernfen, uuter sich begreift, oder besondere, welche an einem gewissen Ort ist. Der HErr hat die Trennung in mehrere einzelne Parteien zugelassen, daß es ein Nebnngs-mittel der Liebe und Vertragsamkeit und eiu Aufruf zum Wettstreite uuter deu Eiuzelneu werde.
§. 7. Es kö'nuen zwar auch in der äußerlicheu sichtbaren Kirche Gottlose seiu, Matth. 13, 25. ja sie wachsen dergestalt an, daß man das Hänflein der Frommen davor nicht mehr sieht, 1 Köu. 19, 18. allein das sind faule und keine rechte Glieder Christi.
§. 8. Der wahren Kirche Eigenschaften sind die Einigkeit und Heiligkeit, Eph. 5, 25.26.27. Es ist genug zu der wahren Eiuigkeit, daß eiuträchtig das Evangelium rein gelehrt und die Sacramente dem Wort GOttes gemäß gereicht werden, Eph. 4, 4?6. welches die Kennzeichen der wahren Kirche sind, A.G. 2, 42. Joh. 15, 3. und daher nicht nöthig, daß überall gleichförmige Ceremouieu, welche Menschen eingesetzt, gebraucht werdeu.
z. 9. Die beständige Allgegenwart, Matth. 18, 20. c. 28, 20. ihres Hanptes, Eph. 5, 24. 1 Cor. 12, 12. von dem sie der Leib Christi heißt, Röm. 12, 5. 1 Cor. 10, 17. ist kräftig genng, daß die allgemeine Kirche nicht irre, Matth. 16, 18. obschou es von den besondern geschehen ist und geschehen kann. Die christliche Wahrheit kann nie untergehen in der Kirche.
Israel betete das goldene Kalb an, 2 Mos. 32, i. opferte heidnischen Göttern, 4 Mos. 25, 2. diente Baalim, Richt. 2, 11. da es falsche Lehrer hatte, Ier. 6, 13.
Die corinthifche in dem Artikel vom heiligen Abendmahl, i Cor.
11, 17.
Die galatische wegen der Beschneidung, Gal. 1, 6. Die ephesische verließ die erste Lehre des Evangeliums, A.G. 20, 29. Offb. 2, 4.
8. 10. Ob die Kirche uur eiue zeitliche oder eine ewige Dauer haben werde, hängt von dem Sinne ab, den mau der Frage giebt. Deukt mau sich nur die innere Gemeinschaft mit Christo, so dauert diese durch die gauze Ewigkeit fort, Joh. 17, 24. 1 Thess. 4, 17. denkt man sich die ^eht aus der Erde t»e-stehende äußere Kirchenanstalt, so wird diese auch danern, so lauge die gegeuwärtige Orduuug der Diuge besteht, und keiue religiöse Nevolntion wird sie verdrängen, Matth. 5, 17. 18. c. 16, 18. Ebr. 12, 26-28. Mit dem Weltende aber wird diese Anstalt, als eine jetzt noch nöthige Vermittelung zwischen GOtt und deu Menschen, aufhöreu und eiuem unmittelbaren Gottesreiche Platz macheu, 1 Cor. 15, 28. vergl. (?. <?. 3'ittmaw/z Opuso. ^lisoi. p. 477-480.
z. 11. Aus dem Wesen der Kirche folgen auch Pflichten gegen dieselbe. Jeder ist verbunden, der Kirche sich anzuschließeu, weil Verachtung derselben Gleichgültigkeit gegen die heiligsten Interessen der Menschheit verriethe; ihre Nnvollkommenheit und ihr Verfall, der nur deu Mitgliedern zur Last fällt, berechtigt nicht zur Preisgebung der Kirche, sondern ist dringende Verpflichtung, für ihre Herstelluug und Aufbau zu arbeiteu. Jedes Mitglied ist verbunden, die Ehre der Kirche nach Kräften zu fördern und daher besouders den Cultus, das Hauptlebenszeichcn und Erhaltuugsmittel der Kirche, zu achten und an ihm Theil zu uehmen; aber auch die allgemeiue kirchliche Verbiudung durch engere christliche Verbrü-derungen zu beleben.