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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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z. 1. I) Die Bedeckung des Leibes, 2 Mos. 22,27. welche entweder zur Nothdnrft oder Zierde in gehöriger Masse zu gebrauchen, war bei den Juden zweierlei, die innere und die äußere. Wer die letztern ablegte, den nannte man bloß oder nackend. (Hiob 41, 4. Fischschuppen.) Wenn du deinem Nächsten ein Kleid zum Pfande nimmst, sollst
du es ihm wieder geben, ehe die Sonne untergeht, 2 Mos.
22, 26. 5 Mos. 24, 13. Und kein Kleid an dich komme, das mit Wolle und Leinen
gemengt ist, 3 Mos. 19, 19. 5 Mos. 22, 11. Deine Kleider sind nicht veraltet (oder zu Grunde gegnngen) an
dir, und deine Füße sind nicht geschwollen, diese 40 Jahre,
5 Mos. s, 4. vergl. c. 2, 7. Und hat die Fremdlinge lieb, daß er ihnen Speise und Kleider
gebe, 5 Mos. 10, 19. Und ein Mann soll nicht Weiberkleider anthun, 5 Mos.
22, 5. Und sollt den Wittwen nicht das Kleid zum Pfande nehmen,
5 Mos. 24, 17. Der ich doch wie ein faules Aas vergehe, und wie ein Kleid,
das die Motten fressen, Hiob 13, 28. Du hast den Nackenden die Kleider ausgezogen, Hiob 22, 6.
c. 24, 7. 10.
Sie theilen meine Kleider, Ps. 22, 19. Joh. 19, 24. Sie werden verwandelt, wie ein Kleid, wenn du sie verwandeln wirst, Pf. 102, 27. Esa. 50, 9. c. 51, 6. 8. Ebr.
?, ii. Kann auch Jemand Feuer im Busen behalten, daß seine Kleider
nicht brennen? Sprw. s, 27. Nimm dem sein Kleid, der für einen Andern Bürge wird,
Sprw. 20, 16. c. 27, 13.
Ein Schläfer muß zerrissene Kleider tragen, Sprw. 23, 21. Wer einem bösen (trnnrigen) Herzen Lieder singet, das ist wie
ein zerrissenes Kleid im Winter, Sprw. 25, 20. Ihr Haus hat zwiefache Kleider (niimlich auf den Sommer und
Winter), Sprw. 31, 21.
Und kleidete dich mit gestickten Kleidern, Ezech. 16, 10. Sie sollen dir deine Kleider ausziehen, und deinen Schmuck
wegnehmen, Ezech. 23, 26. Erhebe dich nicht deiner Kleider, Sir. 11, 4. Alles Fleisch verschießt (veraltet) wie ein Kleid, Sir. 14, 19. EZ ist genug zu diesem Leben, wer Wasser und Brod, Kleiber
und Haus hat, Sir. 29, 28.
Der Mensch bedarf zu seinem Leben Kleider, Sir. 39, 31. Gleichwie aus den Kleidern Motten kommen, also kommt von
Weibern viel Böses, Sir. 42, 13. Niemand flicket ein altes Kleid mit einem Lappen von neuem
Tuch, Matth. 9, 16. (Christi nene geistvolle Lehre soll nicht
mit alten geistlosen Satzunam der Pharisäer uereiniyt werden,
diese Vermischung giebt keinen Hnlt.) Und wer auf dem Felde ist, der kehre nicht um, seine Kleider
zu holen, Matth. 24, 18. Sehet euch oor vor den Schriftgelehrten, die (einen Wohlac-
fallen daran haben, daß sie) m langen Kleidern gehen,
Marc. 12, 38. Luc. 20, 46. Wer aber nicht hat, verkaufe sein Kleid, und kaufe ein Schwert,
Luc. 22, 36. (S. Knufen.) Wenn wir aber Nahrung und Kleider (zur nöthigen Bedeckung)
haben, so lasset uns begnügen, 1 Tim. 6, 8. Welcher Schmuck soll nicht auswendig sein mit Kleider-Anlegen,
1 Petr. 3, 3. Denn so in eure Versammlung käme ein Mann mit einem
herrlichen Kleide 2c., Iac. 2, 2. 3. Euer Reichthum ist verfaulet, und eure Kleider sind motten-
fressig geworden, Iac. 5, 2. Damit deckte Sem und Iaphet den Noah zu, 1 Mos. 9, 23.
Esau hatte köstliche, c. 27, 15. Joseph ließ es fahren, c. 39,
12. entwendeten die Israeliten den Ggyptern, 2 Mos. 3, 22.
c. 12, 35. alte hatten die Gibeoniten, Ios. 9, 5. 13. ließ
Hanon den Knechten Davids halb abschneiden, 2 Sam. 10, 4.
königliche bekam Mardachai, Esth. 6, 8. kameelhaarige trug
Johannes, Matth. 3, 4. legten sie auf das Füllen und die
Eselin, Matth. 21, 7. königliche legte Herodes an, A.G.
12, 21. Rehe machte Kleider, A.G. 9, 39. Die Engel werden mit weißen Kleidern angethan beschrieben,
Matth. 28, 3. Marc. 16, 5. A.G. 10, 30. Christo wurde ein weißes angelegt, Luc. 23, 11. warum? S. Matth. 27, 28 f. (Er war in der That ein bllnig.)
War bei der Verklärung weiß, wie ein Licht, Matth. 17, 2. Des alten (GOttes) war schneeweiß, Dan. 7, 9. Licht ist (gleichsam) dein Kleid, das du anhast, Ps. 104, 2.
§. 2. Sich ehrbar und reinlich nach seinem Stande kleiden, ist wohl nicht verwerflich;* aber da die Kleider ein Zeichen des geschehenen Falles, 1 Mos. 3, 21. und nicht bloß physisches, sondern
moralisches Bedürfniß sind, so ist wohl nichts thörichter, als mit prächtigen Kleidern stolüren wollen, Gsa. 3, 16. 17. (s. Hoffart §. 5.) (Vergl. Arndt über Sitte, Mode und Kleidertracht. Franks, a. M. 1814. und was da S. 85?87 aus Philander uon der Sittewalt abgedrnckt ist. Huanto ainpliu« cor-M8 toras proptßr viwain Floriani coniponitur kt-qus ornatur, tg.nto intsriu« kmillia kosäatur ot soi> äiäatur. ^not. 11d. äv uioäo bßN6 vivsnäi. 8ßi'm. 9. äs Hakitu in d. opp. ^3e^na?-cii. ßä. Vsnst. UM11. Vol. III. 918.) Nnd da Pracht ein Nest der Hoffart und eitel ist. so möchten wir Christen uns doch lieber um den Schmuck der Seele. Glaube, Liebe, Demuth ?c., nm die Kleider des Hcils (§. 8.) bekümmern, 1 Petr. 3, 3. 4. und in Kleidern, welche im Blut des Lammes gereinigt, einhergehen, damit wir droben in weißen Kleidern (§. 9.) prangen können. *Aarons priesterliche Amtskleider, 2 Mos. 31, 10. c. 35, 19.
waren von dem gemeinen unterschieden, Ezech. 44, 19. Desfelbigen gleichen die Weiber, daß sie in zierlichen Kleidern
mit Scham und Zucht (und in gehöriger Masse) sich schmücken,
i Tim. 3, 9.
8. 3. Daß das Weit, Matth. 9, 20. 21. Christi Kleider anrührete, war eine Schwachheit, mit Aberglauben vermischt, welche IEsus mit Geduld ertrug (vergl. A.G.> 15. c. 19, 12. Matth. 14, 36.); denn die Kraft kam nicht vom Kleide, sondern durch deu Glauben an Christum, Matth. 9, 22. wurde ihr geholfen. (Diesen Glauben hatte ja eben das Weib,' und Christus hat ihn gelobt. Ihr Beispiel lehrt, wie jede geistige Berührung, in die mau mit Christo kommt, immer heilend und heiligend wirkt.)
Z. 4. Kleider (oben um die Brust etwa einer Hand breit) zerreißen, geschah z. B. 1) bei Trauer-, 2 Sam. 3, 31. 1 Sam. 4,12. 2) bei audern Unglücks-, schnellen und unverhofften Fällen, 1 Moi. 44,13. c. 37, 29. 4 Mos. 14, 6. 2 Sam. 13, 31. 3) beim Bußcthun, Fasten 3c.; 4) wenn man gottlose Reden hörte :c.
Zerrissene mußte ein Aussätziger tragen, 3 Mos. 13, 45.
1) Jacob wegen Josephs, 1 Mos. 37, 34. durfte der Hohepriester nicht thun, 3 Mos. 10, s. David wegen Sauls und Ionathans, 2 Sam. 1, 11.
Z) Elisa bei Elias Himmelfahrt, 2 Kon. 2, 12. Athalia, 2 Kon. 11, 14. Hiob, c. i. 20. dessen Freunde, c. 2, 12.
3) Iosua, c. 7, 6. Ahab, 1 Kön. 21, 27. Iosia, 2 Kön. »2, ii. 19. Mardachai, Gsth. 4, i. Histia, Esa. 37, i.
Zerreißet eure Herzen und nicht eure Kleider, Joel 2, 13.
4) 2 Kön. 18, 37. A.G. 14, 14. der Hohepriester, da er Christum der Gotteslästerung beschuldigte, Matth. 26, 65.
z. 5. Weiche Kleider sind ein Bild der Zärtlinge und Hofdiener, welche den Mantel nach dem Winde hängen, großen Herren nach dem Maul reden, und nicht strafen, was sie strafen sollen. (Oder Bild der Weichlichkeit, die den Johannes nicht reizte, zu JEsu zu schicken, ihn zu befragen.) Wolltet ihr einen Menschen in weichen Kleidern sehen? Siehe,
die da weiche Kleider tragen, sind in der Könige Häusern,
Matth. 11, 8. Luc. 7, 25.
§. 6. II) Vou uukörperlichen Sachen. S. An-ziehen §. 2.
Gerechtigkeit war mein Kleid, das ich anzog wie einen Rock,
Hiob 29, 14. So werde er ihm (der Fluch) wie ein Kleid, baS er anhabe,
Ps. 109, 19.
z. 7. III) Christi heilige Menschheit, welche er in der Empfängniß gleichsam angezogen, ist am Oelberge, durch die Geißelung und den Kreuzestod, wodurch er Sünde, Tod, Teufel und Hölle unter die Fnße getreten, siegreich mit Blut besprengt.