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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Kreuz.
Kreuz
8» 1. Bedeutet I) eigentlich das Kreuzhotz, woran unser Heiland geschlagen wurde. Es wnrde durch den Pfahl der ehernen Schlange vorgebildet, Joh. 3, 14. vergl. 4 Mos. 21, 8. 9. und kann als cin Altar angesehen werden, auf dem der Heiland für der ganzen Welt Sünde geopfert wurde, 1 Petr. 2,24.
Simon von Cyrcne wurde gezwungen, daß er ihm (Christo) sein Kreuz trug (d. i. daß cr den untersten Theil aufhellen, und fwtt l>e« Fchleppena nnf seinen Achseln mit trnyen helfen mußte), Matth. 27, 32. Mn'c. 15, 21. Luc. 23, 36.
Bist du GOttes Sohn, 1o steig heml) vom Kreuz, Matth. 27, 40. 42. Marc. 15, 30. 32.
Und er trug scm Kreuz lc., Joh. 19, 17.
Pilatus setzte die Ueberschrift auf das Kreuz, Joh. 19, 19.
Es standen aber bei dem Kreuz (etwas ncilur als die Uedrigtn, Ouc. 23, 49.) JEsu seine Mutter ^c., Joh. 19, 25.
Er niedrigte sich selbst, und ward gehorsam bis zum Tode, ja bis zum Tode am Kreuz, Phil. 2, 8.
H. 2. II) Im figürlichen Verstaube das ganze Lei-den, Sterben und Verdienst des gekreuzigten Hei-lands.
Es sei aber ferne von mir rühmen, denn allem von dem Kreuz unsers HErrn IEsn Christi, durch welchen mir die Welt gekreuziget ist, und ich der Welt, Gal. 6, 14. (Siehe Kremigm ß. 4.)
Und daß er beide versöhnM mit GOtt in Einem Leibe, durch das Kreuz, und hat die Feindschaft getödtet durch sich selbst (an dem selbigen Leide), Eph. L, 16.
Und Alles durch ihn versöhnet würde zu ihm selbst, es sei auf Erden oder im Himmel, damit daß er Friede machte durch das Blut an seinem Kreuz durch sich selbst, Col. i, 20. (Himmel und Erde wieder in Einverständniß brachte, indem er die Sünde durch seinen Tod tilgte, und so die Ursache der Trennung der Erde von dem Himmel aufhob.)
Welcher, da er wohl hätte mögen Freude haben, erduldete er das Kreuz :c., Ebr. 12, 2.
§. 3. III) Die heilsame Lehre des Evangeliums von dem gekreuzigten Heilande der Welt, welches cin lebendiges und göttlich-kräftiges Wort ist.
Chvistus hat mich nicht gesandt (soVchl), zu taufen, fondern das Evangelium zu predigen, nicht mit klugen Worten, auf daß nicht das Kreuz Christi zu nichte werde (die göttliche Kraft dieses Wortes durch eitle Redekunst und weltliche Weisheit vernichtet würde), 1 Cor. 1, 17.
Denn das Wort vom Kreuz (Christi) ist (zwar) eine Thorheit (den irrigen Gedanken nach) denen, die verloren werden, uns aber, die wir selig werden, ist es eine Gotteskraft, ib. v. 18.
z. 4. IV) Vedentet es ein von GOtt, und zwar eigentlich, im engeren Sinne, ein um des Bekenntnisses und der Nachfolge JEsu willeu, zugeschicktes Leiden, wodurch er prüft, züchtigt, oder ein Zeugniß der himmlischen Wahrheit fordert, doch so, daß alle Widerwärtigkeiten zn seiner Ehre, des Nächsten Nutzen, und unserm eignen Besten gereichen müssen. Sein Kreuz auf sich nehmen, heißt ohne alle Widerrede und Nnwillen in der Stille allerlei Unge-mach willig auf sich nehmen, sich nicht allein alles Leidens werth achten, sondern noch immer dabei gedenken, man habe noch viel mehr verdient, uuo daun also im ^tillesein und Hoffen sein Kreuz tragen, Esa. 30, 15. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt, und folget mir nach,
der ist meiner nicht werth, Matth. 10, 38. Will mir Jemand nachfolgen, der uerläugne sich selbst, und nehme sein Kreuz auf sich, und folge mir, Matth. 16, 24. Marc. 8, 34. Luc. 9, 23.
Eines fehlet dir: Gehe hin, verkaufe Alles, was du hast, und gieb es den Armen, so wirst du eincn Schatz im Himmel haben; und komm, und folge mir nach, und nimm dein Kreuz s ' dich, Marc. 10, 21. Und wer nicht sein Kreuz trägt, und mir nachfolgt, der kann
nicht mein Jünger sein, Luc. 14, 27.
Denn Viele wandeln, von welchen ich euch oft gesagt habe, nun aber sage ich auch mit Weinen (dnß sie find) Feinde des Kreuzes Christi, Phil. 3, 18. Gal. 6, 12.
§. 5. Dieses ist dreierlei: das Märtyrerkreuz, UM des Zeugnisses von JEsu willen; das Probir-
oder Prüsungskrely, znr Bewährung der Echtheit des Glaubeus und der Liede; das Zuchtkreuz zur Züchtiguug und Reinigung von allen noch anklebenden süudlichcn Neigungen. Das erste haben mit Johannes Offb. 1, 9. die Apostel und viele Heilige ausgestanden, das zweite Hiob, Joseph ?c., das dritte David. 2 Sam. 12. :c. Es ist aber sehr von der Sündenstrafe verschieden, welche den Gottlosen zu widerfahren Pflegt, indem jenes ein Zeichen der uns väterlich erziehenden Güte; diese aber Zeichen des richterlichen gerechten Zornes GOttes ist; worüber, ob es das Eine oder Andere ist, Jedem sein Gewissen Zeugniß geben wird. Der blinde Tobias z. V. Tob. 2, 11. wurde von GOtt probirt, Paulus A.G. 9, 8. gezüchtigt, Elymas A.G. 13, 11. gestraft, z. 6. Es kommt von GOtt, Ps. 71, 20. Ps.
68, 20. Hiob 19, 11. Ion. 2, 4. Sir. 11, 14. Ebr. 12, 6. Ohne GOttes Willen fällt kein Haar vom Haupt, Matth. 19, 30. und daher heißt es auch eine Züchtiguug des HErrn, Sprw. 3, 11. 12. In GOttes allweisem Rath war es von Ewigkeit her beschlossen, seinen Sohn ans Liebe in die Welt zn senden, daß er durch deu Tod des Kreuzes die Menschen erlösen möchte, und die GOtt zn-vor versehen, die sind verordnet, daß sie gleich sein sollen dem Ebenbilde seines Sohnes, Röm. 8, 29. A.G. 14, 22.
§. 7. Um guter Tage willen darf Niemand ein Ehrist werden; denn diese sind den getreuen Nachfolgern des Heilands für den Himmel aufgespart: daher werden am meisten die Frommen mit Kreuz heimgesucht, Ps. 34, 20. Ps. 73, 14. Und ist hier kcin Unterschied der Pcrson.-n, Sir. 40, 1. Ps.
69, 2. 3. 1) In der Geburt, Weish. 7, 3. 4.
5. 2) Im Kreuz, Sir. 40, 1. 3) In Süudeu-fällen, Iac. 3, 2. 4) Im Sterben, Hiob 30, 23. Weish. 7, 6. sind wir alle gleich, wohlan^ will ich ein Christ sein, so muß ich die Hoffardc (das liebe Kreuz) auch tragen, der liebe Christus ^ giebt kein auder Gewand aus an seinem Hoft;^ es muß gelitten sein. Luther. S. Sir. 2, 1.
§. 8. GOttes Liebe uuo Züchtigung wachsen auf Einem Stamme, welche er lieb hat, die züchtigt er, Sprw. 3, 12. Offb. 3, 19. Ebr. 12, 6. 7. Daher ob .schon das Kreuz viel- und mancherlei, Ps. 34, 20. Ps. 71, 20. so ist es doch nichts Andres, als ein Zeichen väterlicher Liebe, und nicht seines Zorns, Sprw. 3,12. Ebr. 12, 6 ff. Offb. 3, 19. Wie das Feuer Sil-ber, und der Dfen Gold: also prüfet der HErr die Herzen, Sprw. 17, 3. 1 Petr. 1, 6. 7. und macht dadurch die Menscheu zu Gefäßen seiner Barmherzigkeit.
§. 9. Denen, die GOtt lieben, dienet Alles zum Besten, Röm. 8, 28. Das Kreuz ist ein Kennzeichen der Nachfolger JEsu (§. 4 Sprüche) und bringt uns 1) znr Erkenntniß der Sünde, Klagel. 3, 39? 42. Mich. 7, 9. Ier. 30, 11. 2) vertreibt die Liebe der Welt, 1 Kon. 19, 4. Tob. 3, 6. Phil. 1, 23. Iac. 1, 12. 3) führt zu GOtt, Luc. 15, 18. Hos. 6, 1. Esa. 26, 16. Kreuz ist das Liebesseil, womit GOtt uus an sich zieht; 4) lehrt auf GOttes Wort merken, Esa. 28, 19. Ps. 94, 19. In der Kreuzesschule lernt man Davids Psalmen verstehen; 5) lehrt beten, Esa. 26, 16. Ps. 41, 5. Ion. 2, 7. 9. 10. Ps. 42. Ps. 77, 3. Ps. 18, 7. Gebet ohne Kreuz ist wie cin Vogel ohne Flügel. 6) bewahrt vor der Sünde, Esa. 27, 8. 9. 2 Cor. 12, 7.1 Petr. 4, 1. Ebr. 6, 11. 7) Glaube und Geduld werden geprüft, Sir. 2, 5. Tob. 2, 12. Hiob 13, 15.