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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Laststem ? Laufen.
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Laststein
Ich will Jerusalem machen zum Laststein allen Völkern, Zach. 12, 3. (Es soll Niemandem gelin-gen. Vielmehr Jedem Verderben bringen, der das Volk GOttes, die Kirche zu bekämpfen und zu verdrängen wagt. Vergl. Matth. 31, 42. 44.)
Laß, Lässig
I) Müde, verdrießlich, wenn Muth und Kraft vergeht. Ios. 18, 3. 2 Sam. 17, 2. Esa. 13, 7. Zcph. 3, 16. wenn man die Hände in den Schooß legt, faul. II) Ungeduldig, der im Leiden nachgiebt und den Muth sinken läßt.«
Lässige Hand macht arm. Sprw. 10. 4. wird müssen zinsen,
c. 12, 24.
Einem Lässigen geräth sein Handel nicht, Sprw. 12, 27. Wer laß ist in seiner Arbeit, der ist ein Bruder deß, der. daS
Seine umbringet, Sprw. 18, 9. Eine lässige Seele wird Hunger leiden müssen, Sprw.
19, 15.
Verflucht fei, der des HErrn Werl lässig thut, Ier. 48, 10. Daß mnn allezeit beten und nicht laß werden solle, Luc.
18, 1. * Richtet wieder auf die lässigen Hände, Gbr. 12,12. Hiob 4, 3.
Esa. 35, 3.
Laterne
Zur selbigen Zeit will ich Jerusalem mit Laternen durchsuchen, Zeph. i, 12. (S. Vnrchsuchen.) Ier. 25, 10.
Lau
Lau im Christenthum, in der Religion ist, wer weder erklärter Feind und Verächter, noch auch eifriger Freund und Nachfolger Christi und Förderer seiner Sache ist; dessen Glaube und Liebe sehr erschlafft ist. Der Laue will noch für einen Christen gelten, bekennt sich äußerlich zu Christo, aber ohne dah es Kraft und Leben bei ihm gewinnt. Die Lauigkeit ist verwandt dem Indifferentismus; sie entsteht, wenn der Geist, der früher das Herz erwärmte, gedämpft, das Christenthum bloß als gelehrte Sache betrieben wird, und die Einbildung von erlangter Vollkommenheit verblendet. Sie ist an sich verwerflich, Zeichen eines verdorbenen Herzens, gefährlicher als Kälte oder Feindschaft, weil diese leichter erkannt und bereut werden kann; sie bereitet Kraftlosigkeit, Segenslosigkeit und endliche Verwerfung; sie kann nur durch gründliche Buße, Selbsterniedrignng und Anrufung der Gnade des HErrn geheilt werden. Weil du aber lau bist, und weder kalt noch warm, so werde ich
dich ausspeien aus meinem Munde, Offb. 3, 16.
Lauberhütten
Cin Fest im Herbst (15. lisri) zum Andenken an das Wohnen in Hütten auf dem Zuge durch die Wüste, und zugleich Dankfest für die vollendete Ernte. Die Lauberhütten waren von grünen Zweigen erbant und mit allerlei kostbarem Hausrath aus-gcziert, worin die Juden im Herbst, wenn Tag und Nacht einander gleich waren, acht Tage lang wohnten und das Lauberhüttenfest feierlich begingen, 3 Mos. 23, 34. 5 Mos. 16, 13. Das Fest hatte eine doppelte Bedeutung, eine historische und eine natürliche: Jene, die Erinnerung an das ehemalige unstete Wanderleben der Israeliten, im Gegensatze zu den festen Wohnsitzen, wie sie ein Ackerbau treibendes Volk bedürfte, war zugleich Zeichen der wunderbaren, oft dunkeln und doch endlich siegreichen göttlichen Leitnng des Volkes, Bürgschaft für den künftigen göttlichen Schutz, so wie Typus des Glaubens an das Wort der Verheißung und des Ver-
trauens auf den unsichtbaren. Alles leitenden lebendigen GOtt. Passa bezog sich auf die Errettung, auf die Geburt des Volkes; Laubhütten auf den ganzen Lebenölauf, und die Bewahrung des Volkes steht also höher als Passah, wie das Leben über die Ge-bnrt. Die natürliche Bedeutung, Fest der Ein-sammlung des Obstes, des Oeles' und Weins, also der vollendeten Ernte, erinnerte ebenfalls an die im Iahreslauf erfahrene Treue GOttes, an den reichen Segen, den Lohn für die Arbeit auf Hoffnung, und war so geeignet, anch an das mühevolle Leben in der Wüste zu erinnern und zur dankbaren Freude über den ruhigen Besitz des Landes nach dem Kampfe zu himmeu. Bahr II. 624?626. wo das Aeuhere, und S. 652?664. wo die Bedeutung des Festes beschrieben wird.
Und alle Uebrige unter allen Heiden, die wider Jerusalem zogen, werden jährlich heraufkommen, anzubeten den König, den HErrn Zebaoth und zu halten das Lauberhüttenfest, Zach. 14, 1Y. (Eim Beschreibung in damnl» Verständlichen Gildern von der Gekehrung der ehedem feiadseliyen, nnyliiu-bigen Heiden ?um maliren GOtt nud ihrer fröhlichen Theil-nähme am wahren GOttesdienft. wie «« durch Christum be> wirkt ist.)
Lauf
§. 1. I) Das geschwinde Gehen von einem Ort zum andern, 2 Sam. 18, 27. II) vom Lauf der Sterne, Ier. 31, 35.
Die Sterne in ihren Lausten stritten wider Sissera, Richt.
5, 20. (3n einem grcßen Wetter, davon die Flüsse ange-
laufen.) Du machest, daß beide Sonne und Gestirn ihren gewissen Lauf
haben, Pf. 74, 16.
§. 2. III) Der Eifer in Arbeiten und Verrichtungen, A.G. 13, 25. Wie denn Paulus sein Apostelamt mit dem Lauf eines Kämpfers in der Rennbahn vergleicht.
Sie laufen Alle ihren Lauf, wie ein grimmiger Hengst im Streit (mit viel Leyieroe thun fte söses), Ier. 8, 6.
Ich habe einen guten Kampf gekämpfet, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten, 2 Tim. 4, 7.
§. 3. IV) Die Lebensart.* V) die Zeit, wo die Thiere brünstig werden, 1 Mos. 30 41. 42. c. 31, 10.
* Willst du der (gemeinen) Welt Lauf achten, darinnen diese Ungerechten gegangen sind? Hiob 22, 15.
In welchen ihr weiland gewandelt habt, nach dem Lauf dieser Welt, Eph. 2, 2.
Laufen
§. 1. I) Wie es durch geschwinde Bewegung der Füße geschieht. In die Wette laufen, 1 Cor. 9, 24. Rebecca, i Mos. 24, 20. der Knabe, die Pfeile zu suchen,
i Sam. 20, 36. Chusi, 2 Sam. 18, 21. Elia, i Kön
16, 46.
Daß sie des Tages in Finsterniß laufen (in der Finsterniß an-
stoßen), Hiob 5, 14. Wenn du einen Dieb siehest, so läufst du mit ihm (liißt du dich
;nr Theilnahme nn seiner ZUnde ziehen), Ps. 50, 18. Das Land läuft vom HErrn (weg nnd) der Hurerei nach. Hos
1, 2.
Der schnell laufen kann, soll nicht entlaufen, Amos 8, 15.
§. 2. II) Von einer Neigung und fleißigen Bemühung, wenn man eine Begierde bezeigt, wie die Wettläufer in den olympischen Spielen, das Kleinod zu erlangen,* Gal. 2, 2. im Lauf des rechten Glaubens, auf dem Wege des Christenthums, in der evangelischen Ordnung des Heils, in Christo allein seine Seligkeit und das Kleinod zu erhalten suchen, 1 Cor. 9, 24. 26. III) eine geschwinde Ausrichtung der auf sich genommenen Geschäfte, Sprw. 4, 12.
Wenn du mein Herz tröstest, so laufe ich den Weg deiner Gebote, Ps. 119. 32.
Zum Laufen hilft nicht schnell sein, Pred. 9, 11. Ziehe mich dir nach, so laufen wir (folgen deinem Ruf und gehnt