Schnellsuche:

Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

Diese Seite ist noch nicht korrigiert worden und enthält Fehler.

694
Lehrer.
gethan, Sir. 15,11. sD. i. W«m dn eine SUnde begnngen, so sage u.cht: GOtt l,at mich fallen und sinken lasst«; öder wohl yar nngetrievtn.)
Lerne zuvor selbst, ehe du Andere lehrest, Sir. 18, 19.
Wen man lehren soll, der muß sonst nichts zu thun haben, Sir.
38, 25.
Sie (die Hnndmerksltntr) können den Verstand nicht haben, dis Schrift zu lehren, Sir. 33, 35
Darum gehet hin, und lehret (machet zu Jüngern) alle Völker, Matth. 38, 19.
Lehret sie halten Alles, was ich euch befohlen habe, ib. v. 30.
HErr, lehre uns beten, Luc. n, 1.
Haben wir euch nicht mit El nst geboten, daß ihr nicht sollt lehren in diesem Namen? A.G. 5, 23.
Nun lehrest ou Andere, und lehrest dich selbst nicht, Röm. 2, 21. veigl. Matth. 23, 4.
Einem Weibe gestatte nicht, daß sie lehre, 1 Tim. 2, 12.
Halte an mit Lesen, mit Ermähnen, mit Lehren, bis ich komme, c. 4, 13.
So Jemand anders lehret, und bleibet nicht bei den heilsamen Worten, der ? ist verdüstert, i Tim. 6, 3. 4.
Und was du von mir gehöret hast durch viele Zeugen, das befiehl treuen Menschen, die da tüchtig sind, auch Andere zu lehren, 2 Tim. L, 2.
Lehrer
§. 1. I) Ueberhaupt, welcher den Unwissenden eine Erkenntniß von dem, was sie nicht wissen, beibringt. Besonders Vcrnfene, welche den Willen GOttes an die Menschen verkündigen. (5 Mos. 33, 21. ist der Lehrer Moses, der Gefetzgeber, welcher von sich selbst redet.)
Das ist der Brunnen lc., 4 Mos. 21, 18. (Siehe Lrmmen
s. 2.) Sacharja, ein Lehrer in den Geschichten GOtteZ, 2 Chr.
26, 5.
Gsra, ein Lehrer m den Worten GOttes, Esr. 7, n. Und kein Prophet predigt mehr, und kein Lehrer lehret uns mehr,
Ps. 74, 9. Und die Lehrer werden mit vielem Segen geschmückt, Ps.
Ihr/Lehrer (Nichter) müssen gestürzt werden über einen Fels,
Ps. 141, s. Er wird deine Lehrer nicht mehr lassen wegfließen, Efa.
30, 20.
Deine Lehrer haben wider mich gemißhandelt, Esa. 43, 27. Darum müssen solche Lehrer zu Schanden ? werden, Ier.
8, 9. Wo du die Frommen lehrest sich sondern von den bösen Leuten,
so sollst du mein Lehrer sein, Ier. 15, 19. Die Lehrer werden leuchten wie des Himmels Glanz, Dan.
12, 3. Ihr Kinder Zions freuet euch, und seid fröhlich im HErrn,
eurem GOtt, der euch Lehrer zur Gerechtigkeit giebt, Joel
», 23. IEsus saß im Tempel mitten unter den Lehrern, Luc.
2, 46. Meister, wir wissen, daß du bist ein Lehrer, von GOtt gekommen,
Joh. 3, 2. GOtt hat gesetzt in der Gemeine, aufs Erste die Apostel ? die
Lehrer (nn yeunffe Gemeinen gebundene Prediger), 1 Cor. 12, 28.
Eph. 4, ii. Dazu ich gesetzt bin, ein Prediger und Apostel, ein Lehrer der
Heiden, i Tim. 2, 7. ? sondern nach ihren eigenen Lüsten, werden sie ihnen selbst
Lehrer aufladen, nach dem ihnen die Ohren jucken, 2 Tim.
4, 3.
Wie auch unter euch sein werden falsche Lehrer, 8 Petr. 2, i.
Gedenket an eure Lehrer, die euch das Wort GOttes gesagt haben, welcher Ende schauet an, und folgt ihrem Glauben nach, Ebr. 13, 7.
Gehorchet euren Lehrern, und folget ihnen, ib. v. 17.
Grüßet alle eure Lehrer und alle Heiligen, Ebr. 13, 24.
Unterwinde sich nicht Jedermann Lehrer zu sein, Iac. 3, i.
8.2. II) Vorsteher, A.G. 15, 22. III) Verständige Leute, welche in Kirchen- und Polizeisachen erfahren sind, Ps. 74, 9. IV) Der sich weise dünkt, Ier. 8, 9. '
§. 3. Ein Kirchenlehrer ist eine rechtmäßig berufene Person, das Wort GOttes rein und lauter vorzutragen, und die heiligen Sacramente nach Christi Einsetzung zu verwalten. Es wäre zu wünschen, daß die Kirchendiener alle diejenigen Eigenschaften, welche Paulus in seinen Briefen an Timo-
theus und Titns fordert, an sich hätten. (S. auch Priester, Predigt :c.)
§. 4. Im A. T. berief GOtt die Provhcten unmittelbar, und Christus sandte selbst seine Apostel ans, Joh. 20, 21. Matth. 28, 19. 20. Hellt zu Tage geschieht es vermittelst der Obrigkeit. Ein Vischofamt begehren ist löblich, 1 Tim. 3, 1. aber sich durch allerhand krumme W^ge eindrängen, unerlaubt, Ier. 23, 21. (Beruf H. 3. 4.) Es ist das evangelische Lehramt eine Fortsetzung des Lehramtes Christi und der Apostel und hat darin, sowie in seinem Zwecke den Grund seiner Heiligkeit. Ob auch Ahnungen der Nothwendigkeit einer Scelsorge unter Heiden sich finden (Nc^o lusoul. III. init.), gab es doch unter ihnen keine öffentliche Lehranstalt zur Förderung der sittlichen und religiösen Bildung des Kolkes, s. ^aö?-i<ik'i VidlioAr. ^ntih. ßäit. 3. -p. 540 8., und was Philosophen thaten, war ohne Bedeutung. S. »/. ^. Sein^a?-^ äy ritn xkiloLo-pkoi-nin?^tükA0i-. in t6mpÜ8 äoosiiti aä l>kii08ti-. ^oii. I^n. l. I. o. 16. HrianS. 1762. Daß die griechischen Mysterien sittlich-religiöse Lehranstalten gewesen und in ihnen reinere Vernunftwahrheiten, im Gegensatz gegen die heidnische Volksreligion, vorgetragen worden seien, bestreitet Lobeck im ^lao-^Kanins lom. I. p. 13. 21. 43. was der Sinn von <fetzae ra 5c^ sei, s. p. 49?62. Erst das Christenthum hat eine solche segensreiche Anstalt gegründet und allgemein gemacht, die Julian von heidnischen Priestern gern nachgeahmt gehabt hätte. S. O,'6L<??'. Aas. luveot. I. in Julian, p. 103. Auch 6iböon, NiLtor? o. 20. z. 6. Vol. III. 236 ff. Va8. hebt die freie öffentliche Predigt (I>S6äoiu ok Mklio prsacinnF) als eigenthümliches Institut des Christenthums hervor, das die Veredtsamkeit bewahrte, nachdem der Fall der bürgerlichen Freiheit die Demagogen von Athen und die Tribunen von Rom hatte verstummen gemacht.
z. 5. Ihr Amt sollen sie treulich verwalten, Röm. 12, 7. 2 Tim. 4, 2. und die betrachtnngs-würdigen Namen, welche ihnen in heiliger Schrift beigelegt werden, ^ erinnern sie an ihre Pflicht. Diese ist rein lehren ^sowohl in ordentlichem Vortrage dcs Gesetzes und Evangeliums, als in richtiger Anwendung, nachdem einem Jeglichen Lehre, Trost und Strafe gehört, 2 Tim. 2, 15. c. 4, 2. 1 Thess. 5, 14. s. anch Luc. 12, 42. 1 Cor. 4, 1. die Sacramcnte nach Christi Einsetzung behandeln, Luc. 22, 19. 1 Cor. 11, 24. und kurz dem Erz-Hirten in Lehre und Leben nachfolgen. Denn die das Wort predigen und doch selbst nicht in lebendiger Glaubenskraft anwenden, sind klingende Sckel-len, Bileams Nachfolger und küssen mit Judas Christum, welchen sie mit ihrem Leben krenzigen. (S. Aergerniß §. 9.) Das Lehramt ist wichtig und schwer zu verwalten. Dies erhellt a) ans der Sache selbst. Ach, wie viel hat es auf sich, ein Lehrer der Unwissenden, ein Leiter der Blinden, ein Licht der Verfinsterten, ein Züchtiger der Unverständigen, ein Lehrer der Unmündigen zu werden, Röm. 2, 20. Wer Andere erleuchten will, der muß in allen Stücken solid und nicht leichtsinnig sein, nichts Leeres oder Eitles an sich haben, damit er Andern ein Beispiel eines unsträflichen Lebens sei. ö) AuS der Verschiedenheit der Seelen, die er vor sich hat. Es hat nicht einerlei Vewandtniß mit Männern und Weibern, Alten und Jungen, Reichen und Armen, Freudigen und Traurigen, Gesunden und Kranken, Herren und Unterthanen, Gelehrten und Ungelehr-